[23.5.]

Für den gestrigen Tag finde ich keinen Ton. Keinen Ton, keinen Beat, keinen Kontrapunkt. Dabei gäbe es durchaus zu berichten, zwar nichts aufregendes aber genauso unaufregend wie die Tage vorher waren war auch der gestrige Tag, eine Aneinanderreihung von Unaufgeregtheiten. Nur tonlos. Ich meine: orchestrieren tu ich ohnehin immer erst nachher, die Unaufgeregtheit selber hatte durchaus Musik, aber jetzt, jetzt wo ich am Mischpult sitze und den Song remixen muss, jetzt ist mit der Tonspur irgendwie alles Polonäse- (Polonäse war gestern noch gut, heute muss sie ihre andere Wange herhalten)

3 Kommentare

  1. Ich finde es schwierig, tatsächlich Tage zu erzählen, weil sie so unzusammenhängend sind, dass man automatisch versucht, Themen zu setzen, zu raffen, zuzuspitzen, und die Tage so zu etwas anderem macht. Es freut mich, dass es Ihnen nicht anders zu gehen scheint.

  2. Dramaturgische Schliffe zu setzen ist Erzählungen (oder Texten jeglicher Form?) allerdings eigen. Es war mir aber nicht bewusst, wie sehr man selbst in schlichten Aufzählungen von Abläufen (was ich allerdings nicht immer gemacht habe) nach Formen und Tonleitern greift.

Kommentare sind geschlossen.