[displays, etc.]

Der junge Mann der gestern vor mir aus der U-Bahn stieg und auf sein Telefon-Display starrte. Er ging auf die Absperrung vor der Rolltreppe zu und wäre beinahe in das dahinterliegende Loch gestürzt. Ich warnte ihn rechtzeitig, pass auf, da ist ein Loch im Boden. Er schaute auf und sagte, oh, das stand nicht auf meinem Display. Das war so witzig, dass wir uns ein paar Sekunden lang kaputtlachten, da vor diesem Loch an der Rolltreppe.

Dann unterhielt ich mich heute mit einem Kollegen über die Telefonfußgänger-Pfade in chinesischen Städten, das wohl die Sicherheit der telefonnutzenden Fußgänger erhöhen soll. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich das auf postillon.de gelesen habe oder ob es eine halbwegs seriöse Meldung war, ich muss das nochmal nachgooglen, ich fragte mich nur nach der Notwendigkeit dieser Maßnahme, ich meine ich HÖRE seit meinem neuen Telefonverhalten viel dreidimensionaler, ich fragte mich, ob wir nicht besser ein paar Tote in Kauf nehmen und uns dafür evolutionstechnisch akustisch den Fledermäusen anpassen.

Andererseits heute der junge Mann in der Sanderstraße beim Überqueren der (ok, verkehrsarmen) Straße: Siri, wo ist das näheste mexikanische Restaurant?
Wie er das sagte. Mit luter Stimme, aufrecht und stolzen Schrittes. Er war alleine. Ich dachte erst, wow, ein progressiver Maximalist. Mein zweiter Gedanke war, wow, Siri, das ist möglicherweise die elegante Abkürzung vom mühsamen Weg durch die Evolution. Kurz vor dem dritten Gedanken dachte ich dann, Scheiße, Siri, ist das Sprechen in ein Telefon hinein nicht furchtbar altmodisch?

Hier noch der vierte Absatz. Es sieht irgendwie blöd aus, die drei obenstehenden Absätze mit einer Frage ohne Conclusio zu beenden.

[…]

In Tegel zeigt sich dieses Land vielleicht von der charmantesten Seite. Es ähnelt bisweilen einem Metalfestival-Zeltlager, wie die Herden sich durch die Hallen bewegen, wie die Menschen auf Koffern kampieren, wie sich die Schlangen ständig neu formen, sich kräuseln, gutgelaunte und laute Flughafendamen, die durch die Schlangen laufen und Flüge aufrufen, sich die entsprechenden Leute schnappen und in die eigens für sie geöffneten Sicherheitsschalter schleusen, diese Minischleusen mit diesen Mini-Taxfrees mit diesen Mini-Coffeetogogos, und wie das Personal den aufgeregten älteren Passagieren Zuversicht zuspricht, dass sie den Flug sicherlich erreichen werden, dieses hocheffiziente Chaosmanagement, ich wollte fast sagen PERSONALISIERTES Chaosmanagement, Punktpunktpunkt und niemals, ich sage NIEMALS, habe ich in Tegel schlechte Laune erlebt.

Das ist ein Aggregatzustand dem ich am liebsten einen Namen geben möchte.

[fb #4]

In ein Meeting gegangen, dann in ein zweites, im Anschluss Mittag gegessen, dann ein kurzes Meeting gehalten, das bis 18:00 Uhr ausgeufert ist, daraufhin zwei Mails geschrieben und nach hause gegangen. -> etwa neun Stunden.

Neulich: auf einer Geburtstagsparty gewesen. Mich um 19 Uhr hingesetzt, ein Bier bekommen, geredet, einen Hamburger bekommen, weitergeredet, ein zweites Bier, ein drittes, etc. irgendwann aufgestanden und gegangen. Auf die Uhr geschaut -> etwa 8 Stunden.

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Schokolade. Immer ein guter Grund Rotwein zu trinken. Rotwein. Immer ein guter Grund Schokolade zu essen. (Satanischer yeah-Kreis)

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Heute mit dem Fahrrad ins Olympiastadion gefahren. Das ist ja total machbar. Einmal den Kaiserdamm hoch. Von Mitte aus dauert es nicht mal eine Stunde. Bin immer wieder überrascht, was für ein Kaff Berlin eigentlich ist.

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So viele Schokokekse gegessen, dass ich mir den Appetit verdorben habe und jetzt ist Mittag. Ich kann jetzt doch nicht NICHT essen, ich esse ja so gerne Mittag, verdammt. Schokokeksen kann ich nie wiederstehen, Mittagessen aber auch nicht.

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Homer Simpson ist offenbar 39. Wir sind also Jahrgangskollegen. […]. Das hat mich jetzt furchtbar deprimiert.

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Schmollen ist das Selbstmitleid für Stolze – sorry musste das schnell irgendwo hinschreiben. Satz kommt mit gerade so genial vor. Muss ihn mir Morgen nochmal ansehen.