In Longyearbyen geht die Polarnacht langsam zu Ende. Am Horizont dämmert es bereits. Die Dämmerung kommt jedes Jahr an meinem Geburtstag zurück. Darauf bilde ich mir ungemein was ein. Kosmische Connection und so. Ist natürlich Quatsch. Ich bilds mir trotzdem ein. Bis die Sonne zum ersten Mal aufgeht, dauert es allerdings noch vier Wochen. Das passiert am 8. März um genau zu sein. Am internationalen Tag der Frau. Sicherlich auch eine kosmische Connection.
Ich möchte da wieder hinfahren. Meine Frau will aber zuerst nach Grönland, und danach haben wir Shetland und Färöer auf der Liste und sie will unbedingt nach Japan. Bis Longyearbyen wieder in der Liste hochgerutscht ist, werden sicherlich Jahre vergehen. Oder ich reise mit jemand anderem.
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Am Nachmittag war ich mit einer Freundin verabredet. Wir spazierten mit meiner Hündin durch Mitte zum Arkonaplatz, dann weiter über die Kastanienallee zur Buchbox. Dort setzten wir uns hinein, tranken Kaffee mit Hafermilch und redeten über Bücher. Meine Hündin leckte ein Buch von Sally Rooney an. Ich habe das ja noch immer nicht weitergelesen, seit dem damaligen Versuch habe ich es aber auch nie wieder aufgegriffen. Dabei würde ich es gerne mögen wollen, deswegen werde ich es sicherlich wieder versuchen. Mit Joseph Conrad geht es mir allerdings ähnlich. Ich komme nicht rein. Ich arbeite mich Seite für Seite voran, allerdings gelingt es mir nicht, mich nicht in den Vibe des Textes einzuschwingen. Und ständig störe ich mich daran, dass er Sätze und Absätze mit einer irreführenden Herleitung aufbaut. Dabei würde ich „Herz der Finsternis“ mögen wollen. Oder zumindest möchte ich die Finsternis darin verstehen oder besser noch: sie empfinden.
Vielleicht fehlt es mir aber gerade an Konzentrationskapazität. Am Abend lektorierte ich den Text einer Freundin für unser Fanclubblog. Es geht um Politik in den Stadien. Auch hier finde ich nicht gut in den Text hinein. Er schafft auf zu engem Raum zu viele Bilder, zu viele Referenzen, leitet mich als Leser auf verschiedene Fährten. Finde ich für einen politischen Text schwierig.
Vielleicht liegt es aber auch gerade an mir.
Schön, jetzt weiß ich, wo Longyearbyen liegt. Ich musste ziemlich weit rauszoomen, um mich zu orientieren, denn das ist so gar nicht meine Ecke. Was macht man dort so?
Okay, du bist neu hier 😉 Longyearbyen kam hier jahrelang in jedem zweiten Eintrag vor.
Was man da tun kann: Bier trinken und darauf achten, dass man keinem Eisbären über den Weg läuft.
Wenns dich interessiert, gibt es hier einen Reisebericht:
https://mequito.org/stories/category/in-der-arktis
Danke!