Nachtrag zum gestrigen Eintrag: Demi Moore ist übrigens 62 und spielt eine 50-Jährige. Vermutlich fanden sich keine fünfzigjährigen Frauen, die alt aussehen. Vielleicht ist fünfzig auch einfach nicht alt. Auch wieder so ein Klischee. Im echten Leben erhalten fünfzigjährige Schauspielerinnen keine tragenden Rollen mehr, wenn aber eine Fünfzigjährige dargestellt werden soll, dann nimmt man eine wesentlich ältere Frau, weil sie glaubwürdig älter aussieht. Und jetzt glauben alle, menno, fünfzigjährige Frauen sehen ja echt alt aus. Denen kann man doch keine tragenden Rollen mehr geben.
Das ist doch zum Kotzen. Nix gegen Demi Moore aber.
Am Nachmittag traf ich den Lektor, um über die nächsten Schritte der Buchveröffentlichung zu quatschen. Wir setzten uns ins Café des Neuen Deutschland, an der Strasse der Pariser Kommune. Das ist ein seltsam schöner und aus der Zeit gefallener Ort. Am Nebentisch sassen zwei junge Frauen und redeten über gesellschaftliche Klassenunterschiede auf Englisch. Die Barista war auch sehr jung, diese war aber verstrahlt und verpeilt. Sie brauchte ewig, um unsere Kaffees zuzubereiten. Dann vergass sie den Kuchen. Sie entschuldigte sich und sagte, es sei ihr erster Tag. Sie schien sich ihrer Verpeiltheit bewusst und lachte darüber. Der Kaffee schmeckte vorzüglich.
Nachher war ich mit Exkollegen verabredet. Wir gingen in ein libanesisches Hummusrestaurant namens „Hana’s Craft“ an der Reichenberger Strasse und assen fantastisches Baba Ganoush. Die Köchin servierte mir auch eine libanesische Limonade. Die war so gut, dass man sie als Libonade vermarkten müsste. Das sagte ich der Frau auch. Aber ich glaube, sie hat nicht den Nerv dazu, eine Limonade zu vermarkten.
