Natürlich ging ich am Freitag nicht ins Fitness Studio. Besonders die äusseren Muskeln an den Schultern fühlten sich an, als wären sie gerissen. Und an der Hinterseite der Oberschenkel habe ich Schmerzen, die nicht in meinem Wortschatz vorkommen. Meine Freundinnen von der Hundewiese rieten mir davon ab, unter diesen Umständen weiterzutrainieren, man würde die Muskeln nur beschädigen. Auch eine Suche im Netz bestätigte diese Theorie. Da ich gerade sehr motiviert bin, enttäuschte mich das.
Dabei würde ich mich trotz des Übergewichts als durchaus muskulös und auch fit bezeichnen. Es ist viel an Muskelmasse da. Vor allem an den Beinen, ich bewege mich viel und schnell. Meinen Beinen habe ich womöglich in meiner Kindheit durch das Skifahren und Fussballspielen die richtige Kondition verpasst. Ich habe also Muskelmasse und auch Kraft, aber es fehlt der Stahl darin. Beton ohne Stahl ist schliesslich auch kein Stahlbeton.
Das Wochenende über lasse ich meine Muckis daher ruhen und am Montag greife ich wieder an.
Sonst beschäftigte ich mich anderthalb Tage lang mit dem Ebook, siehe Eintrag von gestern dazu. Zudem habe ich in meinen Notizen „Perfekte Temperatur, 22 Grad und bewölkt“ stehen. Ich glaube, das ist wirklich mein universeller happy Zustand. 22 Grad und bewölkt.
Man sieht es. Gerade etwas inhaltsleer.
Auch steht „Lesung Weinverkostung“ in meinen Notizen. Es bahnt sich vermutlich eine Lesereihe in Steglitz und Zehlendorf für September an, bei der ich mitwirken werde, aber ich muss noch sehen, wie sich das entwickelt, bevor ich darüber schreibe. Entwicklungsbedürftig war auch Herthas Heimspiel gegen Darmstadt. Wobei ich „entwicklungsbedürftig“ nur schreibe, weil es eine billige Überleitung ist. Das Spiel, das meine Mannschaft aufzog, war durchaus annehmbar, weil der Aufstieg aber nur noch mathematisch möglich ist, fehlt es mir gerade auch an Leidenschaft. Deswegen priorisierte ich an diesem Wochenende andere Dinge und schaute das Spiel nur im Fernseher. Dafür schafften meine Frau und ich einen ganzen Berg an Vorarbeiten für unsere Schwedenreise Mitte Mai. Wir werden dort eine neue Toilette bauen und die Küche neu streichen, dafür brauchten wir Werkzeug und Bauteile, die wir mit dem Auto transportieren werden. Zudem kauften wir Unmengen an Bilderrahmen, um die Wände neu zu behängen. Solche Erledigungen kann man eigentlich nur an einem Samstag effizient tätigen.
#
Scheren:
