Nun fallen mir ständig Gegenstände ein, die ich aufgrund der doppelten Haushaltsführung ab November auch doppelt vorhalten sollte. Natürlich werde ich mir eine zweite Tastatur zulegen müssen. Ohne die mechanische Royal Kludge, die ich mir letztes Jahr kaufte, kann ich eigentlich nicht mehr leben. Auch eine Dockingstation werde ich brauchen, weil hier zuhause mein Schreibtisch einem Cockpit ähnelt und bis auf den herausnehmbaren Laptop alles fest verdrahtet ist. Erstaunlicherweise werde ich auch eine Waage brauchen. Ich dokumentiere mein Gewicht täglich seit 2011. Mit Ausnahme, wenn ich auf Reisen bin. Zum einen will ich die Dokumentation einfach weiterführen und da ich fast 20 Kilo an Gewicht verloren habe, bin ich derzeit schlichtweg ungemein motiviert, den morgendlichen Blick auf das Gewichtsmessgerät zu werfen und in meine App einzutragen, dessen Kurve so schön nach unten zeigt.
Am Abend wollte ich eigentlich zu Hertha ins Olympiastadion, aufgrund des latenten Katers vom gestrigen Alkoholkonsum sank im Verlauf des Tages aber die Lust. Als zwei meiner besten Stadionfreundinnen auch nicht kommen würden, blieb ich auch zuhause und schaute das Spiel auf dem Tablet neben mir auf dem Schreibtisch, während ich eigentlich andere Dinge tat. Meine Mannschaft verschlief wieder die erste Halbzeit und meine Freunde versicherten mir per Chat, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, uns das Spiel im warmen Zuhause anzusehen. Dafür drehte Hertha in der zweiten Halbzeit richtig auf und zeigte ein völlig anderes Gesicht. Ich saß die zweite Hälfte nur mit verdrehtem Kopf zum Tablet. Es dauerte aber bis in die vierte Minute der Nachspielzeit, bis der junge Krattenmacher beherzt abzog und zum Siegtor traf. Es war wie eine Befreiung. Fans, Spieler und Trainerstab fielen aus Freude übereinander her. Nur in unseren Chats war es eher ruhig. Wären wir mal da gewesen.
Die Hündin ist seit gestern läufig. Das wird meinen partiellen Wegzug nach Hamburg erst einmal etwas erschweren. Sie kann während der Läufigkeit nämlich nicht mit der Hundesitterin mit, weil dort auch ein paar Rüden mitlaufen, die bei einer läufigen Hündin aber nur noch einen einzigen Gedanken haben. Liebe. Normalerweise geht die Hündin nur mittwochs mit. Weil ich nicht mehr in Berlin sein werde, haben wir den Sitterdienst auf drei Tage ausgeweitet. Das funktioniert aber nur, wenn sie Rüden nicht um den Verstand bringt. Wenn es um meine Hündin geht, werde ich in Genderfragen unleidlich. Ginge es nach mir, sollten Rüden alle standardmäßig kastriert werden. Es ist nur ein kleiner Eingriff und es würde die meisten Probleme unter Hunden lösen. Aber meine Meinung ist unter Rüdenhalterinnen unpopulär. Man könne ihren Hunden doch nicht ihre Männlichkeit nehmen.
Ich finde: Das kann man.
Boah, und was jammert ihr immer so wegen der Zeitumstellung rum? Ich liebe die Zeitumstellung. Die im Oktober und die im März.
