Notiz 14. April. Es hat gerade 0 Grad Celsius in Longyearbyen auf Spitsbergen. Das erste Mal, dass es da seit Ende Oktober keine Minusgrade hat. Das erste Mal keine Minusgrade. Würde ich in Longyearbyen leben, hätte ich das Bedürfnis dies der ganzen Welt zu sagen. Ich lebe in Berlin und habe das Bedürfnis es der ganzen Welt zu sagen.
Notiz 28. April. Vor einigen Tagen ist in Longyearbyen das letzte Mal die Sonne untergegangen. Die Nacht dauerte ungefähr eine Minute. Jetzt dreht sich die Sonne wieder im Kreis. Ein permanenter Sonnenuntergang. Gegen Mitternacht schicke ich sämtlichen Whatsappgruppen aktuelle Screenshots der Aufnahmen von der Webcam der Uni:
https://longyearbyen.roundshot.com/
Wenn die Häuser in der Mitternachtssonne leuchten. Sicherheitshalber schreibe ich dazu „Weil euch das ja so interessiert“.
Wenn ich nachts nicht schlafen kann, dann öffne ich die Webcam auf meinem Handy. Während ich meine Gedanken über den Adventfjord hinausschweben lasse, wird mein Kopf und meine Glieder schwer.
Wenn ich nächstes Jahr dort hinfliege werde ich endlos enttäuscht sein. Aber bis dahin habe ich viele Augen zum Rollen gebracht und habe oft gut einschlafen können.
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Und sonst passieren nach wie vor kaum Dinge an die ich mich erinnern will.
Am vierten Mai beginne ich eine neue Arbeit auf die ich mich bereits sehr freue. Dafür habe ich mich für den ganzen April in eine Art inneren Sabattical eingemottet um diese lange Superheldengeschichte aufzuschreiben die seit einigen Monaten in mir gärt.
Das Problem mit dem Text ist, dass ich mich nicht entscheiden kann ob die Hauptfigur ein Mann oder eine Frau sein soll. Ich würde lieber eine Frau einsetzen, da ich Männerfiguren ziemlich ausgelutscht finde und sich mittlerweile total auserzählt fühlen. Es fällt mir schon schwer genug Serien oder Filme zu schauen in denen Männer die Hauptrolle spielen, jetzt auch noch einen männlichen Superhelden in die Welt zu schicken will nicht so recht meine Motivation anfachen. Dennoch passt eine Frau nicht so gut in die angedachte Geschichte. Lustigerweise ändert sich der Plot durch dadurch, aber – es will nicht so recht brennen.
Dafür bin ich auf einen anderen Text ausgewichen und habe einen ganz alten Text aus dem Blog neu aufgelegt. Ich wusste damals schon, dass die etwas schlampig dahingerotzte Hausbesetzergeschichte viel mehr Potential hat und ich hatte schon vor zwei oder drei Jahren damit begonnen sie neu zu schreiben und ihr mehr Raum zu geben.
In meiner Sabatical Mottenkugel ist der Text nun zu einer neunzigseitigen Novelle angewachsen. Das hat sehr viel Spaß gemacht. Jetzt gilt es noch die Rohfassung abzuschließen, Meinungen von Dritten einzuholen, Korrekturlesen und Lektorat, vermutlich noch ein paar Überarbeitungen und dann digital publizieren.
Das Problem mit dem Text: er ist nicht sehr literarisch, es fehlt ihm eine gewisse Welthaltigkeit. Aber es ist einfach eine sehr gute Geschichte. Meine anfängliche Überlegung war daher sie als Ebook zu veröffentlichen. Ohne viel Aufhebens, nicht mit dem Anspruch den ich hätte, wenn ich jetzt einen tollen, inspirierenden Roman geschrieben hätte. Aber es ist doch eine gute Geschichte, die einfach rausgehauen werden muss.
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Und ich habe mir ein neues Mikrophon gekauft. Das NT-USB Mini von RØDE. Ich schiele schon länger auf RØDE Mikrophone, zum einen weil das so ein cooler Name ist mit diesem dänischen Strich durch das O und die Mikros wirklich gut aussehen und zum anderen bekommen sie total gute Bewertungen und haben neben dem Profibereich auch eine breite Palette an Produkten für Leute die was im Internet machen, also Podcasts, Interviews und solche Sachen. Ich bin Zielgruppe.
Bitte Bescheid wenn die Geschichte raus ist oder weiteres Vorablesen erwünscht.