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Diese Serien oder Filme über Viruspandemien aus Präcorona-Zeiten. Ich kann solche Geschichten nicht mehr ernst nehmen. Nie wurden Bewegungen wie Coronaspinner berücksichtigt. Oder in freundlichen Worten formuliert: Menschen, die sich in ihren Freiheitsrechten beschnitten sehen. Kann man sich ja nicht ausdenken, sowas.
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Ich bin ja ein ausgesprochener Fan von Weisskohl. Zu Weihnachten essen wir meist schwedischen Brunkål, das ist Kohl, der in Scheiben geschnitten, 4 Stunden lang mit etwas Ahornsirup in einem Topf gegart wird. Wir kochen immer so viel davon, dass ich danach noch Tage lang essen kann.
Oder Southern Cabbage, dieses simple texanische Gericht mit Bacon, Zwiebeln, Butter und Weisskohlstreifen. Southern Cabbage nannte ich fälschlicherweise immer Southern Comfort, wie dieser klebrige Whiskylikör aus den Südstaaten. Das muss ein Reflex sein, ich kenne Southern Comfort aus meiner Jugend, ich habe ihn damals als süß abgestempelt und danach nie wieder getrunken. Er blieb aber immer als Begriff präsent. Als Begriff für klebrigen Whiskylikör. Und vermutlich liegt diese reflexhafte Verwechselung auch in der Ähnlichkeit in der Melodie: Sou-thern Com-fort / Sou-thern Cab-bage. Sogar die Silbenzahl ist gleich.
Meine Frau hat mir vor einigen Monaten die Zubereitung von Southern Comfort Cabbage beigebracht und in diesen kalorienarmen Zeiten hat sie es für mich etwas abgeändert. Keine Butter und keinen fetten Bacon. Dabei schmeckt er immer noch phantastisch und es ist einfach zuzubereiten und man kann es prima mit ins Büro nehmen.
Weil meine Frau Schwedin ist, nenne ich es Northern Comfort.
Northern Comfort:
Einen halben Weisskohlkopf in Scheiben schneiden. Die Scheiben halbieren, damit sie nicht so lang werden.
Die leichten Speckwürfelchen von Edeka (Lidl hat die auch) in eine Pfanne geben und erhitzen bis sie anfangen zu brutzeln. Sie brutzeln natürlich nur ganz leise, weil sie im kaum vorhandenen Eigenfett brutzeln. Dann den Kohl dazugeben und sofort rühren. Die ersten 3 bis 5 Minuten sollten man ständig umrühren bis der Kohl genug Feuchtigkeit abgegeben hat und nicht mehr am Pfannenboden ankleben kann. Danach eine Stunde lang köcheln lassen und immer wieder umrühren. Ich glaube sogar, dass ich es länger als eine Stunde lang auf der Hitze lassen. Das nächste Mal überprüfe ich das mit der Zeit etwas genauer.
Ich verwende nie Salz. Und das sage ich als Salzfan. Kann man aber sicher verwenden.
Am Ende muss der Kohl weich geworden sein und bräunlich, er wird geschmacklich leicht süß und etwas karamellisiert.
Gibt es auch ein Rezept für das schwedische Gericht? Ich würde mich sehr darüber freuen 🙂
Vielen Dank für die schönen Einblicke!
Während des Antwortens auf deinen Kommentar habe ich natürlich Brunkål gegoogelt und bin auf seltsame Inkonsistenzen bei der Bezeichnung und den entsprechenden Rezepten gekommen, sodass ich mich ein bisschen in die Materie vertiefen musste. Momentan liegt eine Anfrage bei meiner Schwiegermutter, deren Zubereitungsweise aus der Gegend um Göteborg kommen müsste, aber aus diesem Grund auch anders heissen müsste. Ich bin etwas verwirrt.
Gib mir bitte etwas Zeit. Da es wahrscheinlich eine längere Antwort sein wird, werden ich sie vermutlich morgen oder übermorgen in einem Tagebucheintrag einarbeiten.
Auf das gleiche Problem bin ich auch gestoßen, vielen Dank fürs Nachfragen bei an übergeordneter Stelle!
Damit kommst Du jetzt um die Ecke, ganz am Ende der Weißkohl-Saison?!
Ich habe das heute ausprobiert, mit den letzten im Haushalt vorhandenen 400 g Kohl und ja, man will das gerne essen, und man will auf jeden Fall eine größere Menge zubereiten.
Kohlkopf auf die Einkaufsliste gesetzt.