[Sonntag, 14.11.2021 – putzen, Ingmar Bergman]

Heute haben wir uns also der Wohnung gewidmet. Jetzt blitzt sie. Im Sinne von blitzeblank.
Sowas dauert auch mal einen ganzen Tag. Zugegebenermaßen bedeutet Wohnung aufpimpen nicht immer nur putzen, sondern auch Musik hören und quatschen und zwischendrin was essen. So geht manchmal ein ganzer Tag rum.

Beim Aufräumen hörten wir die neue Element of Crime, also die aus 2019. Sie gefiel uns aber beiden nicht so.

In einer der Putzpausen schauten wir in die neue Serie mit Jessica Chastain rein. „Scenes from a Marriage“. Eine Neuverfilmung von Ingmar Bergmans Serie mit dem gleichen Namen. Die Serie besteht wie das Original, fast nur aus den Dialogen der beiden Charaktere und von Nahaufnahmen der Gesichter. Die Frau hat seit einer langen Zeit eine Affäre und will sich trennen. Die Geschichte und die Gespräche sind sehr eindringlich und sie saugte uns sofort auf. Aber bevor ich das weiterschauen werde, möchte ich aber das Original sehen. Deswegen hörte ich auf.

Ingmar Bergman war fünf mal verheiratet und hatte neun Kinder. Das mit dem Heiraten verstehe ich, damals war unverheiratetes Lieben nicht ganz so einfach, vor allem für viele Frauen, aber jedes Mal Kinder? Jedes Mal das Versprechen einer Familie? Gut, auch das kann man sicherlich auf die Epoche schieben.

Seine letzte Frau heiratete er erst 1971. Deren gemeinsame Tochter kam aber bereits 1959 zur Welt. Dazwischen war er mit einer Frau verheiratet und mit einer weiteren Frau liiert. Mit beiden zeugte er Kinder. In „Scenes from a marriage“ spielen zwei Geliebte gleichzeitig mit.

Ich werde demnächst Ingmar Bergman Filme schauen. Schon nur deswegen. Und damit ich Jessica Chastain sechs Stunden lang beim Reden zusehen kann. Das meine ich ernst.