Heute nahm ich mir einen Tag frei, weil meine Frau Geburtstag hat. Mein Geburtstag ist übermorgen, deswegen verreisen wir zu unseren Geburtstagen meistens. Die letzten Jahre waren wir in London, Amsterdam, aber auch auf Madeira und Malta. Madeira Ende Januar ist eine sehr feine Sache. Immer perfekte 18 bis 23 Grad.
Die letzten drei Jahre sind wir zuhause geblieben. Die letzten zwei Jahre war Pandemie. Dieses Jahr haben wir darüber nachgedacht, zu verreisen, aber so richtig Lust hatten wir nicht. Ausserdem waren wir gerade eine Woche in Südtirol, das Erholungsbedürfnis ist eher niedrig und ich habe letzte Woche wieder so viel gegessen und getrunken und überhaupt. Zuhause zu bleiben ist schon gut.
Am Morgen bereitete ich ein üppiges Frühstück zu. Danach gingen wir in den Tierpark. Also den Tierpark im Osten. Den Tierpark haben wir mittlerweile richtig zu mögen gelernt. Wir schauen gerne Tieren zu. Früher mochte ich den Westzoo lieber, weil aufregender und halligalliger, seit wir aber im Ostzoo waren, sind wir nie mehr in den Westzoo gegangen. Diese Weite. Eher ein Wald mit Gehegen, weniger ein Zoo. Wir beginnen die Runde immer bei den Eisbären und danach verlaufen wir uns ein wenig.
Diesmal hatte das Haus des Regenwaldes nach langer Renovierung geöffnet. Da waren wir noch nie. Wir sahen viele Schlangen und Echsen. Und seltsame Vögel. Und auch Vampire.
Später standen wir eine ganze Weile bei den Giraffen. Was für Tiere. Giraffen waren mit bisher nie besonders aufgefallen. Wenn man sie zu lange anschaut, sieht man, dass das eigentlich Fabelwesen aus einem LSD-Trip sind. Diese haarigen Hornkuppen, diese lange Wimpern, diese dunklen Augen, dann, wie sie mit der Oberlippe immer blubblubb machen, und die Flecken auf den Wangen und wie sie da so stehen, lang gezogen nach oben und mit ihren Ohren wackeln. Irre.
Am Abend haben wir japanisch bestellt. Kein Sushi, sondern japanische Gerichte. War sehr gut.