Es lebt wieder eine verliebte Nachtigall in unserem Innenhof.
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Heute wieder von zuhause aus gearbeitet. Am Vormittag eine lange Runde mit dem Tier gegangen. Sie läuft jetzt schon weitere Strecken neben mir ohne an der Leine zu ziehen oder stehenzubleiben. Die Strecken werden immer länger. Manchmal riecht sie aber etwas und reisst abrupt an der Leine. Trotz ihrer 6 komma irgendwas Kilo hat sie schon ordentlich Kraft.
Im Park unterhalte ich mich lange mit einer Frau und ihrem Australian Shepperd. Das sind tolle Hunde, über Aussies hatten wir auch nachgedacht, aber die haben einen immensen Bewegungsdrang, das hat uns doch etwas abgeschreckt. Die Frau sagte, das stimme, sie möge das aber, weil sie den Hund immer beim Radfahren mitnähme. Das ist natürlich auch eine Lösung. Ich möchte meinem Tier auch beibringen, dass sie neben der Strasse läuft, während ich auf dem Fahrrad bin. Das erfordert allerdings viel Training. Und einen lernwilligen Hund. Man wird es sehen.
Überhaupt: die vielen Menschen, die ich in den letzten Wochen kennengelernt habe. Sobald man mit einem Hund auf der Strasse steht, taucht man in eine Parallelwelt ein, die immer schon da war, die man aber nie gesehen hat. Die freundliche Frau mit dem großen, roten Hund lebt schon seit 30 Jahren zwei Häuser weiter. Wir sehen uns fast jeden Tag und plaudern. Unsere Hunde mögen einander. Ich schwöre, diese Frau in den Jahren davor nie gesehen zu haben.
Und ständig wird man von fremden Menschen angequatscht. Ich finde das nicht schlimm, im Gegenteil, es amüsiert mich.
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Am Abend laufen wir meiner Frau entgegen, wir treffen uns wieder im Brewdog am Frankfurter Tor. Ich habe das Gefühl, dass wir mittlerweile jeden Abend im Brewdog am Frankfurter Tor sitzen. Die Barlady fotografiert unseren Hund mit einer Polaroidcam und hängt sie in der Kneipe auf. Für die „Paws of fame“ Gallerie. Daraufhin sind wir dermassen stolze Hundeeltern, dass wir das ungefähr allen unseren Freunden schicken.