Es war ein sehr guter, aber sehr anstrengender Tag. Auf der Arbeit vieles gelöst bekommen.
Auch die Hündin war heute wieder im Büro. Von den ersten wilden 5 Minuten abgesehen, verhält sie sich sehr entspannt. Die ersten 5 Minuten rennt sie wie ein Duracell-Fellchen durch das Büro.
Einer der Mitarbeiter lag auf dem Rücken unterm Tisch und zog Kabel. Der konnte sich natürlich nicht wehren, als sie auf ihn sprang und leckte.
Eine richtig coole Sache sind die langen Flure. Wir haben ihr einen Hartgummiball mit Seil gekauft. Diesen Ball kann ich einmal diesen Flur hinunterwerfen. Ich kann gar nicht so weit werfen wie der Flur lang ist. Und sie hoppelt aufgeregt hinterher
Habe ich noch anderen Content als Hundecontent?
Nein, aber am Abend trafen wir uns wieder im Brewdog. Wo man uns nur wegen der Hündin erkennt. Ah, it’s Wollie.
Ich bin ja ein Biersnob. Ich kann mit den üblichen industriell hergestellten Bieren nur noch wenig anfangen. Natürlich trinke ich es, aber nach dem zweiten, dritten, schmeckt es nur noch nach angereichertem Wasser mit einem leichten Metallnachgeschmack. Natürlich ist Brewdog mittlerweile ein großes Unternehmen und braut seine Biere längst nicht mehr im kleinen Braukesseln im Keller, aber man merkt den Bieren halt an, dass sie hochwertige Zutaten verwenden. Damit ist nicht Felsquellwasser gemeint, sondern richtiger Hopfen statt Hopfenextrakt. Klar, solche Biere sind teurer und sie lassen sich auch den Namen gut zahlen, aber guter Hopfen kostet eben, vor allem, wenn du auch noch viel davon verwendest.
Vor allem bin ich zwei Stilen zugeneigt. Dem Pils. Dem richtigen, natürlichen Pils. Nicht dem Veltins-Pils. Und neuerdings den Sessionbieren, also den leichten Varianten um die 4,5% Alc, vor allem von Pale Ales, aber neuerdings diese hopfengestopften Hazy-Stilen. Als Vollbiere sind sie mir Hazys meistens zu alkoholisch, aber als leichte Sessionbiere sind sie genau! das! was ich am Bier so gerne mag. Megasüffig, mit viiiiel frischem Hopfen.
Bei Brewdog brauen sie genau so ein Bier. Das „Hazy Jane“. Wegen des Hazy Jane sitzen wir da jetzt jeden Abend.
Hier im Haushalt hat sich nach einer Konferenz das Hasen-Braeu aus Augsburg festgesetzt. Neumarkter Lammsbraeu ist auch ok, und Tegernseer Helles. Notfalls Chiemseer Helles. Frueher war ich ein grosser Freund des Augustiner Edelstoff, weil edler (so denkt man halt als Student, und ich glaube es hat auch wirklich 25 cent mehr gekostet als alle anderen Biere). Pils sagt mir wenig. Und wenn ich furchtbar ehrlich bin, mag ich, wenn es sehr heiss ist, auch gerne Biere mit recht unaufregendem Geschmacksprofil und etwas metallischem Abgang. Ich bestelle im Sommer immer Kristallweizen. Mein Mann findet das lustig wg. „Herrn Lehmann“. Kann ich aber nichts dafuer. Ganz klar gibt es aber Sommer und Winterbiere.
http://www.hasen-braeu.de/die-brauerei
Über den Biertyp Hell gibt es den Spruch: „Helles is like a dead rabbit. No hops“.
Dennoch ein guter Stil. Dann aber lieber aus einer fränkischen Kleinbrauerei als von „Tegernsee“ etc.
Verstehe nicht, was am Brauhaus in Tegernsee denn so schlimm sein soll? Ist in einem Kloster untergebracht und gehört einer Herzogin. Der hopfen kommt aus der Hallertau. Das Produktionsvolumen ist dem des Lammsbraeu vergleichbar. Da produziert brew dog ja schon ein Vielfaches. Auf das Tegernseer gekommen bin ich, weil das das Lieblingsbier einer ganzen Gruppe von Kollegen war, alles recht gescheite Menschen mit ordentlichem Bierbauch, bis auf einen sehr dürren Steirer, der halt auch beim Essen eher unerträglich gesund unterwegs war. Von daher nehme ich mal an, dass das Tegernseer sich in einer zähen Evolution des Verbrauchs erst einmal durchsetzen mußte.
Kann mich mit ipa noch eher anfreunden als mit Pils, das helle mag an sich ein bisschen zu gefällig sein, aber es schmiegt sich wirklich ausgezeichnet an das Süddeutsche Essen an. Da versagt Pils echt für mich, und nachdem ich mein Bier sehr oft zum Essen trinke, wird das mit mir und dem Pils wahrscheinlich auch nichts mehr.
Viel lieber trinke ich zb dann auch die tschechischen Biere.
Nichts gegen die Tegernseeer Brauerei an sich. Ich finde nur, dass gerade die hopfenarmen Stile wie zB das Helle durch Filtration und Haltbarmachung extrem an Qualität verlieren. Ein Helles aus der Flasche schmeckt schon nach wenigen Wochen etwas fahl.
Daher: lieber direkt bei der Brauerei und am besten noch etwas trüb.
ergaenzend moechte ich sagen, dass es natuerlich schon so ist, dass leider die grossen Muenchner Brauereien so ziemlich an die internationalen Konzerne ausverkauft sind, Loewenbraeu zB braut ein abschaeuliches Bier, und es scheint ihnen scheissegal zu sein, weil sie ja so viele Muenchner Biergaerten, Restaurants usw an sich gerissen haben. Augustiner trinke ich aber immer noch gern, ist auch noch nicht verkauft, und zumindest Hacker Pschorr macht ein recht gutes Oktoberfestbier.
Letztens habe ich mich mit meinem allerdiings norddeutschen Vater darueber unterhalten, wo es eigentlich noch richtige Wirtshaeuser gibt, und wir sprachen auch so ueber die kleine Brauerei die irgendwo weitab von der SBahn im Landkreis liegt. Was wir gar nicht wussten: Die Brauerei ist 2019 schon Pleite gegangen. Laut dem Nachruf scheinen die Kleinen Brauereien, die nicht schnell genug reagiert haben, vom craftbier teilweise ganz schoen ueberrollt zu werden. Das ist natuerlich etwas traurig.
https://www.merkur.de/lokales/dachau/haimhausen-ort28784/haimhausen-bayern-kult-brauerei-muss-nach-400-jahren-dichtmachen-landkreis-dachau-13059068.html
Interessanter Artikel. Ich finde es aber falsch, die Schuld dem „craft Bier“ zu geben. Craft Bier bedeutet nichts anderes als: eine kleine Brauerei. Und diese „Kultbrauerei“ ist doch genau das. Hätte sie durchaus was draus machen können.
Dazu gehört es eben auch alte europäische Stile wiederzubeleben und ein bisschen experimentieren. Denn kleine „urbane“ Brauereien machen eben nichts anderes als das: über den Tellerrand schauen.
Nur mal als Idee: die Brauerei hätte ein deutsches, mittelalterliches Gruitbier brauen können und sehen was passiert. Kennt heute kaum jemand, schmeckt aber hervorragend. Oder meinetwegen ein hopfengestopftes Märzen. Das gab es früher alles in Deutschland, aber alle machen sie nur noch Helles und Pils (und ab und zu mal ein Dunkles und ein Weizen).
Naja, da muss ich jetzt aber Mal sagen dass der Landkreis München nicht gerade das Zentrum frischer kulinarischer Impulse ist, und wie sich das liest, hat die Brauerei schon die Last von ein paar Jahrzehnten Gleichmacherei mit sich herumgeschleppt. Investitionsstücksstau. Alle Mitarbeiter schon seit Jahrzehnten dabei. Die Chefin seit Jahrzehnten die Chefin. Die Trinkstuben, die das in München verkaufen schon sehr nahe an den Berliner Eckkneipe, mit Leuten die sich schon Jahrzehnte da sitzen. Die sterben also weg, weil München ja schon immer sehr dabei war, alles unschicke zu eliminieren, um was neues zu versuchen müsste man dann erst Mal Geld investieren in die Brauversuche, Maschinen, und das Marketing um einen neuen Kundenstamm aufzubauen der sich auch für das hopfengestopfte interessiert.
Das Lammsbraeu hatte da ja alles richtig gemacht insofern es sich früh als Bio Bier in den Bio Märkten positioniert hat. Das war eben die Nische. Die neuen kleinen craft Brauereien haben halt schon den Vorteil dass sie am Anfang wenig Kunden haben, aber natürlich auch viel geringere Kosten als so eine Brauerei mit Denkmalschutz Gebäuden und einem Braumeister, der vielleicht so 1980 seinen Abschluss gemacht hat. Wenn der dran denkt, abseits vom Reinheitsgebot was zusammenzumachen, dann fällt ihm sicher so ein flotter Spruch von seinem Professor ein, das man das lieber bleiben lässt, mindestens so kernig wie der übers helle den sie da raushauen. Finde es irgendwie ja auch nicht schlimm, dass alle dieselben Biere brauen, weil es am Ende doch nur ein Name ist, und das getränk von Löwenbraeu natürlich meilenweit von einem guten Bier das dann auch Weizen heißt entfernt ist. Insofern freue ich mich schon, wenn ich was Gutes finde. Kellerbier gibt es, finde ich, schon viel mehr als früher. Soll ich Mal wieder den Mitterhofer erwähnen? Macht sehr gutes kellerbier. Das ist also der Trend im gemäßigten. Hätte auch weniger Vorbehalte gegen craft Bier, wenn es nicht anscheinend unmöglich wäre, dass ich in den Brauhäuser, die sich so stellen, noch richtiges Bayerisches Essen, gerne auch moderner, bekäme, stattdessen gehört dann anscheinend immer auch pulled pork und Burger dazu und nicht der Sauerbraten und das Wammerl. Wie ist das denn so bei brew dog? Falls man dazu nicht extra irgendwohin Reisen muss, sondern ich es in der Nähe finde, hätte ich es Mal probiert. Ich habe damals sogar die crowd sourcing Kampagne gesehen und fand es ganz interessant, weil es ja gut lief. Andererseits Frage ich mich schon ob da wirklich besseres Bier verkauft wird oder nicht wieder nur Mal cool sein, bei manchen der kleineren Brauereien Stelle ich mir nämlich schon so was vor wie bei den Mast Brothers und am Ende schenken sie vielleicht Edelstoff mit Cannabis Drink gemixt aus, weil das mit dem grutbier nicht geklappt hat. Aber so machen wir es. Ich werde das alles probieren, und berichten, im Gegenzug könnten sie sich ja Mal mit dem Hasen kellerbier befassen (das mit dem filtern kann ich nachvollziehen und die Kellerbiere sind mir jeweils schon immer die jeweils lieberen) oder sogar dem vom Mitterhofer.
Gibt übrigens auch ein Osterbier vom Hasen, weiß aber nicht wo man das hier bekäme.
Bei Brewdog gibt es nur Burger. Ich habe vor einigen Monaten beschlossen, dass ich keine Burger mehr esse. Ich habe schlichtweg festgestellt, dass ich Burger langweilig finde. Nur mit dem Unterschied, dass ich danach schmutzige Finger habe. Dabei gehöre ich zu der Fraktion, die Burger mit Messer und Gabel isst.
Ich will übrigens keineswegs das Brewdog verteidigen, das sind lediglich gewiefte Geschäftsleute mit einer lauten Stimmmembran. Die Crowfunding Kampagne hätte es aus finanziellen Gründen nicht mehr gebraucht, es war aber eine clevere Marketingkampagne, zu jener Zeit waren sie schon internationale Player. Den Grossteil deren Biere mag ich nicht besonders, die IPAs finde ich in der Regel zu hart, das Pils schmeckt nach Kupfer, aber ich liebe deren Session Hazy. Das Hazy Jane. Das ist wirklich gut gelungen.
Das ist mit vielen Brauereien so, die Sie craft nennen. Manche sind cool, das sagt aber wenig über deren Biere aus. Die Leute von BRLO brauen aus meiner Sicht fürchterliche, durchgehend harte und unausgewogene Biere. Andererseits verstehen sie perfekt, sich zu verkaufen und sind die wirtschaftlich erfolgreichsten sogenannten Kreativbrauer in Berlin. Und auch andere. Es gibt aber auch richtig gute Brauereien, wenn Sie sich dafür interessieren, probieren Sie mal das Spreecoast IPA von Lemke, gibt es auch bei Edeka. Aber bitte aus dem Glas trinken, weil sonst riechen Sie ja nix, aus der Flasche schmecken Sie ja nur. Jaja, die Attitüde ist besser, wenn man aus der Flasche trinkt, aber dann kann man auch Becks trinken.
Oder da sie offenbar im P’Berg wohnen, gehen Sie mal ins „Birra“ an der Prenzlauer Allee und trinken Sie dort deren sogenanntes Westcoast Pils. Ein phantastisches Bier. Deren hauseigene IPAs mag ich nicht so, aber sie haben dort oft gute Gastbrauereien. Neuerdings führen sie ein hopfengestopftes Helles. Was ich wiederum komisch finde, weil ja „dead rabbit“, Sie wissen.
OK und ich werde das Hasen Kellerbier probieren. Bin jetzt ja doch etwas neugierig.
Apropos das Kellerbier vom Mitterhofer. Das braut Hannes nicht selber. Habe aber vergessen, wo das hergestellt wird. Ich habs allerdings nicht probiert.
Nein, ich wohne doch in Kreuzberg, im besten Mitterhofer Einzugsgebiet. Es gibt hier zB auch das Brauhaus am Suedstern, das ist aber von aussen schon abstossend, immerhin gibt es noch schnitzel und gulasch, und ein gefaketes Bayerisches Restaurant, in das mein Mann mal einen Kollegen mitgenommen hat, als sich der Koch im Mitterhofer in die Hand geschnitten hat, das war alles nix. Habe auch schon gesehen, dass das Mitterhofer Bier in Franken gebraut wird, so steht das auf der Webseite. Der Mitterhofer hat ja auch keine Kessel. Genaue Hintergruende kenne ich auch nicht.
Brauhaus am Südstern ist furchtbar. Bier wie Location. Dem ursprünglichen Brauer da muss man allerdings zugute halten, dass er DER Pionier der kleinen Brauereien in Berlin ist. Für die Location kann er nix. Für das Bier schon. Dafür braut er ein phantastisches Alkoholfreies (Schoppebraeu NoJuice).
Aber da wohnen Sie doch in einer prima Gegend mit gutem Bier (vor allem, wenn man auf die andere Seite des Kotbusser Damms schaut)
Ja, konnte bisher noch kein Hazy Jane finden. Habe das Punk IPA in der Flasche gekauft, aber hatte wirkliche Probleme damit. Ins Glas gekippt, dran gerochen. Riecht fast nicht. Am Anfang war es ganz ok. Die IPAs haben am Anfang ja diese grasige Note und dann wird es tatsaechlich etwas fruchtig. Ich ueberlege, zu was man das wohl essen kann. Denke an Fisch. Pasta? Risotto? Vielleicht so ein Salat mit Krebsen. Dann Bitter im Abgang. Und die Sache ist, irgendwie war nach den ersten paar Schlucken der interessante Eindruck vom Antrunk relativ abgeflacht, und die Bitterkeit nahm so etwas ueberhand. Es war ja keine grosse Flasche, 0.33, aber nach ca. der Haelfte habe ich mich schon gefragt ob ich das jetzt noch austrinken soll. Habe ich dann halt in gemessenem Tempo gemacht, so im normalen Kneipentempo wuerde ich meinen. Inzwischen haben wir alle in der Kueche das „nicht Lachen“ Spiel gespielt. Aber es ergab sich keine neue Geschmackserkenntnis. Die Bitterkeit nahm wirklich zum Ende hin sehr Ueberhand und es war kein Spass. Mal schauen wie das mit dem Hazy Jane dann sein wird. Falls das Ende weniger brutal ist, koennte ich das vielleicht ok finden. Ich finde diese Grasnote an den IPAs generell gar nicht schlecht, weil es nicht so wuchtig ist. aber wenn es am Ende so bitter rumkommt wie ein Pils – ich kann echt nicht mit Pils. Schon klar, dass das nicht das Bier ist was eigentlich empfohlen wurde. Mal sehen, wie’s noch so wird.
Das Punk IPA mag ich auch nicht besonders. Ob man es „zu“ etwas trinken kann? Sowas soll es geben, ich trinke zu Essen lieber Wasser (wenn möglich). Auch wenn ich mich selten daran halte. Das Hazy Jane wäre sogesehen ein Aperitiv, nicht zu stark, süffig und hopfenreich. Weniger fruchtig als andere „Hazy“ Biere.
Oh oh, da tut sich ja ein jaeher Abgrund zwischen den Ansichten auf. Zum Essen Wasser? Idealerweise kann man ein Getraenk gut alleine trinken aber zusammen mit dem richtigen Essen kann es nochmal ganz anders toll sein.
Hier habe ich Vorschlaege gefunden, allerdings arbeiten die viel mit der Bitterkeit, die ich ja wiederum nicht so toll fand. Aber vielleicht hilft das Essen ja. Zumindest sobald man etwas suesses trinkt.
https://www.seriouseats.com/what-to-eat-with-ipa-india-pale-ale-food-pairings