Am vierten Tag der Läufigkeit hat sie Max getroffen. Sie kennt Max seit sie ein Baby ist und sie fand den von Anfang an toll. Sobald sie ihn riecht oder sieht, wird sie immer ganz aufgeregt. Max ist ein sehr kleiner, alter, etwas mürrischer Spitz, der sie immer schon leicht suspekt und zu wild fand. Meine Hündin hielt ihm bereits als Baby ihr Hinterteil an die Schnauze, er war immer mittelmässig interessiert, da sie aber aufdringlich war, schnüffelte er aus Höflichkeit und suchte danach lieber das Weite um sich die Lage mit etwas Distanz anzusehen.
Heute traf sie ihn wieder, sie war wieder aufgeregt, sie drehte sich um und hielt ihm ihr Hinterteil hin. Max merkte heute, dass etwas anders ist und steckte seine Schnauze sofort zwischen ihre Hinterläufe.
Das Frauchen von Max ist eine alte Frau in Joggingshose. Ich kenne sie eigentlich nur mit Zigarette in der Hand. Wir unterhalten uns regelmässig und wir finden die beiden immer ulkig. Dabei muss man wissen, dass meine Hündin als Welpen bereits größer war als Max im Erwachsenenalter.
Heute war sie überrascht, wie interessiert Max war. Ich sagte ihr, sie ist läufig, aber erst am vierten Tag, noch geht also nix. Sie sagte, dann seien wir lieber vorsichtig. Ich fragte sie, ob Max kastriert sei, sie sagte: nein, Max ist ein richtiger Mann. Einen ähnlichen Satz habe ich ja schon gestern gehört. Ich erkenne da ein Muster.
Ich habe eine leise Vorahnung, dass ich nächste Woche, während der Standhitze, ein paar unangenehme Begegnungen mit Herrchens und Frauchens haben werde. Mal sehen.
Ah. Blut. Das Blut putzt man am besten sofort vom Boden. Wenn es härtet, bleibt es hartnäckig. Meine Hündin leckt ihr Blut nicht auf. Ich hatte gelesen, dass die meisten Hündinnen das tun. Sie nicht. Nunja. Mach ich das halt. Also putzen. Nicht lecken natürlich.
Fürs Protokoll: sonst keine Änderung im Verhalten.