Heute begann ich „Verity“ zu lesen, einen Psychothriller von Colleen Hoover, eine Autorin aus Texas die mit Liebesromanen aus der Kategorie Young Adults sehr erfolgreich wurde. Ich kannte sie bisher nicht, aber ich stiess auf dieses Buch über irgendeine Instagram Story, in der sich die Leserin des Buches ziemlich verstört von der Lektüre gab. Das geschah mitten in einer schlaflosen Nacht, in der ich Faecebook, Twitter und Instagram leerscrollte. Dass sie verstört war, das beeindruckte mich, ich wollte dieses Gefühl spüren, also googelte ich nach dem Buch und die Kritiken bestätigten die Aussage. Ein verstörendes Buch.
Auf den ersten Seiten las ich den Namen der Übersetzerin, Katarina Ganslandt. Mit Katarina Ganslandt bin ich auf Facebook befreundet. Wir kennen uns nicht wirklich, aber wir sind uns vor etwa fünf Jahren auf einer privaten Wohnungslesung im Prenzlauer Berg begegnet. Damals las unsere gemeinsame Freundin Isabel Bogdan aus ihrem noch eher neuen Pfauenroman vor. Isa rockte zu jener Zeit bereits die Bestsellerlisten und wir waren alle sehr glücklich darüber, dass über eine von uns der Erfolg ausgebrochen war.
Ich wechselte ein paar Worte mir Katarina, sie übersetzte Bücher. Mit ihren dunklen Augen und auffällig grauen Haaren war sie eine beeindruckende Erscheinung.
Am nächsten Tag wurde ich in einem Facebookpost der Lesung markiert und daraufhin fügte einige jener Personen, mit denen ich gesprochen hatte, als Freunde hinzu. Ich fürchte mich davor, einer jener Männer zu sein, der schöne Frauen auf Facebook hinzufügt, ich habe Angst, den Selbstrespekt zu verlieren. Das war so ein Grenzfall.
Wir sind uns seitdem aber nicht mehr begegnet.
Vor wenigen Tagen starb ihr Hund und gestern postete sie ein letztes Foto vom Abschied ihres Hundes, wie er von Blumen umsäumt auf einer Decke lag. Das Bild löste eine immense Traurigkeit in mir aus. Ich ahne wie es ist, wenn ein Hund stirbt, ich sah auf dem Foto wie es eines Tages meine Hündin sei könnte. Das gehört vermutlich zu der Hundefreundschaft dazu. Dass man das Tier überlebt.
Heute begann ich also diesen Roman und las ihren Namen darin. Das klingt jetzt bedeutsam. Ist es natürlich nicht.