Momentan kränkle ich ein bisschen. Eine Mischung aus sehr starkem Nackenschmerz, Kopfweh und wasweissich. Vor allem das Wasweissich überwiegt. Es würde mich nicht wundern, wenn das alles vom Nacken ausgeht. Am besten ging es mir heute, wenn ich seitlich auf dem Bett lag. Dabei spielte ich ein paar dutzend Levels „World of Wonders“ in Rekordzeit durch. Ob das Spielen auf dem Telefon für die Entspannung der Nackenmuskeln förderlich ist, bezweifle ich, aber meine Frau ist mir in den Leveln enteilt, ich muss das heimlich aufholen.
Desweiteren hätte ich zur Zeit viel Lust darauf Murakami zu lesen. Zwar fand ich Murakami viele Jahre lang handwerklich und sprachlich unlesbar, aber ich erinnere mich gerne an das Abdriften in diese seltsamen Welten von Katzen, eingefrorenen Gefühlen und einer sich ändernden Wahrnehmung. Es ist ein neugieriges Abdriften, man driftet ab und schaut sich beim Kontrollverlust zu, ohne Angst, immer nur neugierig. Wenn ich Murakami lese, fühle ich mich oft wie ein kleiner Fuchs, der ein bisschen am Rande des Geschehens sitzt.
Ich habe noch die ungelesenen „Kafka am Strand“ und den ersten Teil von „1q84“ hier liegen. Auch „Hard-Boiled Wonderland“. Aber ich komme auch nach 50 Seiten überhaupt nicht in den Text hinein. Ich versuchte es in den letzten Jahren immer wieder. Die drei Bücher liegen mir aber nicht.
Hallo Markus,
ich hänge mit dem Lesen Deines Blogs hinterher, daher heute etwas verspätet:
Murakami lesen ist wirklich ein Erlebnis. Da kann ich Dir nur zustimmen. In jedem Fall brauchte ich viel innere Ruhe, um ihn nicht alle zehn Seiten in die Ecke werfen zu wollen. Am schrägsten fand ich „The Elephant vanishes“.
Ach ja, ich sollte dazuschreiben, dass ich die englische(n) Übersetzung(en) immer besser fand als die Deutsche(n). Keine Ahnung warum. Ich hatte das Gefühl, damit näher am Japanischen zu sein. Deusch blieb mir immer fremd. Insofern kann ich das auch so gut nachvollziehen, was Du schreibst. In welcher Sprache liest Du ihn?
Von all den Büchern, die ich las – „Kafka am Strand“ dürfte das letzte gewesen, das ich mir gönnte – fand ich „Naokos Lächeln“ einfach am besten. Kennst Du das schon?
Franziska
Mit Ausnahme von Fachtexten lese ich ungerne auf englisch, sowohl in Übersetzung wie auch im Original, schlichtweg weil ich fürchte, irgendwas nicht richtig zu erfassen. Bei solchen eher literarischen Texten klingen zu viele Feihnheiten mit, die ich auf englisch womöglich nicht mitbekommen würde. Aber der Gedanke daran, dass die Übersetzungen einfach nicht so gut sein könnten, kam mir auch. Er wird schliesslich seit Jahrzehnten von der gleichen Übersetzerin übersetzt. Andererseits ist sie vielleicht auch nur sehr konstant und konsequent im Übertragen seiner Sprache.
Naokos Lächeln mochte ich auch, obwohl ich es anfangs wegen des Titels nicht lesen wollte. Es hat sich jedoch ausgezahlt. Ich kann mich nur noch vage an die Geschichte erinnern, aber die Bilder in mir sind noch sehr lebendig.
Es stimmt übrigens gar nicht, dass die gleiche Übersetzerin seit Jahrzehnten seine Texte übersetzt. Das ist erst seit 2001 so.