Heute Firmenausflug im Spreewald. Es gibt sie noch, diese Orte ohne Internet und ohne Empfang. Weite Teile des Spreewalds sind so ein Ort. Unser Fährhaus samt Restaurant und Schankraum hat nirgendwo Empfang. Weder Telekom, noch Vodafone noch O2. Wir verbringen dort mehrere Stunden und ständig kommt dieser Trigger auf, das Telefon rauszunehmen und Benachrichtigungen zu checken. Nur um dann festzustellen, dass nichts passiert ist, nichts, gar nichts, das durchgestrichene Empfangssignal auf dem Display als verschlossenes Portal zum Rest der Zivilisation. Viele Leute erwähnen diesen Reflex, das Telefon zu zücken. Das Fährhaus hat allerdings WLAN, es steht jedoch nicht den Kunden zur Verfügung. Vielleicht ist es auch nur Sadismus. Das Personal scheint stolz auf die Empfangslosigkeit zu sein.
Auch paddeln wir fast 3 Stunden durch den Wald auf den hunderten Seitenarmen der Spree. Auf dem Wasser kamen ab und zu Signale aus der Zivilisation zu uns. An einer Kanalkreuzung gibt es 4G. Wir halten alle an und machen eine Pause. Wir sitzen in unseren Booten und schauen gespannt in unsere Telefone.
Diese Hitze. Sie lähmt mich. Während der Pause stecke ich die Arme bis zum Ellbogen ins Wasser. Ich spüre, wie mein Kreislauf langsam heruntergekühlt wird.
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Die Hauptspree im Spreewald ist ungefähr 6m breit.
Dann gibt es da noch die Kleine Spree, die neue Spree, die sind auch so breit.
Es gibt aber auch den Nordumfluter und den Südumfluter.
Dann gibt es den Kleinen Fließ,
den Stillen Fließ,
den Stauenfließ,
den Soldatenfließ,
den Buschgraben,
den Rohrkanal,
den Weidengraben,
das oder den oder die Große Rinzena,
den Buschgraben Süd,
aber keinen Budschgraben Nord,
es gibt Koals Graben
und die Alte Trotzke,
und einen Dlugybuschfließ
auch einen E-Kanal. Wirkt wie hineingeschummelt.
Und eine Spolla,
und einen Durchstichkanal.
Und viele, viele mehr.
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Die Betreiber des Bootshauses kennen unsere Firma. Sie wissen, dass wir „etwas schwules“ machen. Sie sind alle sehr nett und entspannt. Aber der alte Mann, der die Boote zuweist muss unbedingt erwähnen, dass er auch Boote in Regenbogenfarben hat. Er meint es nicht böse, aber er würde wahrscheinlich ersticken, wenn er den Witz nicht machen kann. Er sagt das ja nicht nur mir, sondern wiederholt es auch bei den anderen.