Morgens regnete es. Der Frühstücksraum des Hotels liegt in einem kleinen Innenhof, der von drei grossen Glasfenstern überspannt wird und so zu einem Innenraum umgebaut wurde. Man schaut hinauf und der Regen prasselt herab.
Wir hatten heute einen Termin in Alkmaar. Alkmaar ist mit der Bahn gut zu erreichen, aber als ich sah, dass sich die Adresse in einem Gewerbegebiet etwas ausserhalb von Alkmaar befindet und wir mit Koffern etwa 15 Minuten durch den Regen zum Hauptbahnhof laufen hätten müssen, beschlossen wir, für den ganzen Weg ein Uber zu bestellen. Das würde zwar 75 Euro kosten, aber die Alternative war mir zu stressig. Ausserdem würden wir mit dem Laufen und der Umsteigerei wesentlich länger brauchen.
Der Uber Fahrer erzählte uns, dass es in Amsterdam eigentlich keine Taxis mehr gibt. Schlichtweg aus dem Grund, dass niemand mehr ein Taxi bucht. Immer wenn ich mit Taxifahrerinnen über das Thema spreche, kann ich nicht herausfinden, ob der Wechsel zu Uber oder Bolt eine gute Sache für sie ist, oder nicht. Es kommen immer viele Janeins und Jaabers. Am Ende bin ich nicht schlauer. Die Nachteile sind für mich aber offensichtlich: der Kilometerpreis ging von 3,70€ auf 1,10€ runter und alle Fahrerinnen müssen weiterhin die Taxiprüfung bestehen. Ich verstehe nicht, dass es aus dem Fahrgewerbe so wenig Protest gab. Die deutschen Taxizentralen liefen natürlich Sturm, aber das wirkte eher so, dass die Geschäftsführer alle ihr Geschäftsmodell und ihre Einkommen wegbrechen sahen. Von den Fahrerinnen schien mir immer wenig zu kommen, ist mein Eindruck.
Um halb 5 flog mein Flieger zurück nach Berlin. Als wir landeten und ich den Flugmodus wieder ausschalten wollte, merkte ich, dass das Telefon den ganzen Flug über Signale gesendet hatte.
Wir sind aber nicht abgestürzt. Versprochen.