[Do, 4.4.2024 – Aufschieberitis, Ruth Klüger, Einstürzende Neubauten]

Ganz aufgehört zu arbeiten habe ich natürlich noch nicht. Zum einen stehe ich noch für Nachfragen zur Verfügung und ich habe noch zweidrei Dinge (zwei, um genau zu sein), die ich noch beenden wollte. Eine kleine Sache und eine grössere Sache. Die kleine Sache erledigte ich heute. Die grössere Sache mache ich vielleicht morgen. Zumindest will ich mich eine Stunde dieser Sache widmen. Jeden Tag eine Stunde. Dann bin ich vermutlich in einer Woche damit fertig.

Apropos aufschieben. Mein Einbürgerungsprojekt stagniert. Als es keine freien Termine für den Test gab, schaute ich noch ein paar Mal in den Terminkalender rein. Weil aber kurzfristig keine neuen Termine vergeben wurden, hörte ich bald wieder damit auf. Jetzt habe ich Zeit, mich wieder darum zu kümmern.
Auch wollte ich heute mit den Steuern beginnen. Das habe ich allerdings verschoben. Es kamen andere Dinge dazwischen. Zum einen brachte ich mein Fahrrad in die Werkstatt und ich ging auf einen sehr langen Spaziergang mit der Hündin, danach war plötzlich Abend und ich bereitete meiner Frau und mir das Abendessen zu. Danach schauten wir einen Film.

In den Tagen vor der Fahrt nach Südtirol las mir meine Frau aus Ruth Klügers „Unterwegs verloren“ vor. Memoiren aus ihrem Leben als Frau, als Literaturwissenschaftlerin und als Jüdin in Österreich, Deutschland und den USA. Es war ein Leben mit vielen Antagonismen. Das Buch hat dennoch einen belustigten Tonfall, man merkt ihr die fröhliche Streitlust an. Vielleicht lesen wir morgen weiter.

Am Abend buchte ich Tickets für Einstürzende Neubauten. Dass sie in 2020 ein Album veröffentlichten, ist komplett an mir vorbeigegangen. Dazu muss man wissen, dass ich Fan der Band bin. Seit meiner Jugend. Vermutlich war ich sechzehn Jahre alt, als ich die Band zum ersten Mal hörte. Ich war auch zahlender Unterstützer ihrer Supporter-Crowdfunding Pionierarbeit ab 2001, war als Supporter ganz nah an der Entstehung der damaligen Alben dran, hatte Zugang zu Exklusivmaterial, live Bandproben etc. und ich bin auch seit 2019 zahlender Supporter für ihr neues Albumprojekt. Ich bin geduldig, ich wartete einfach auf das neue Album. Wenn es fertig ist, dann ist es fertig.

Dass das Album bereits in 2020 veröffentlicht wurde, entging mir aber völlig. Ich kann mich nur erinnern, dass Corona kam und das Jubiläumskonzert im April 2020 abgesagt wurde. Danach habe ich wohl meine Mails nicht richtig gelesen.

Weil ich mich schon auf der Eventim Seite befand, sah ich, dass auch Nick Cave mit den Bad Seeds im September spielt und so buchte ich auch zwei Tickets dafür. Nick Cave spielt in der „Uber Arena“. So heisst sie jetzt, die ehemalige „o2 Arena“, äh, „Mercedes Benz Arena“. Und die „Verti Music Hall“ direkt daneben heisst jetzt „Uber Eats Hall“. Es ist alles so banal.