[Mi/Do, 18.4.2024 – schwarz, letztes Projekt, Einbürgerungstest]

Gestern war ich im Alexa shoppen. Ich brauchte neue Hosen, zudem suchte ich einen Blouson. Eigentlich wollte ich einen ausgefallenen Blouson kaufen. Einen mit tropischen Vögeln. Oder mit Blumen. Es wurde ein schwarzer Blouson. Es wurden auch zwei lange schwarze Hosen, zwei kurze schwarze Hosen und schwarze T-Shirts. Es wird immer schwarz. Es sind immer nur die schwarzen Textilien, die mich ansprechen.

Manchmal bin ich froh, Herthafan zu sein. So trage ich immerhin gelegentlich blauweisse Akzente.

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Am Vormittag beendete ich meinen letzten richtigen Arbeitsauftrag. Ich hatte angeboten, ein Dokument für den Datenschutz fertigzustellen. Das war ein Schriftstück, woran mein Vorgänger und auch der damalige Geschäftsführer in Amsterdam bereits gescheitert waren und ich war auch nach vier Jahren immer noch nicht zufrieden damit. Das Problem mit diesem Dokument ist, dass es zusätzlich eine komplexe Matrix abbilden muss. Und ich empfand es immer als falsch strukturiert, was es so schwierig machte, daran zu arbeiten.
In einem Kraftakt schrieb ich in den letzten Tagen das ganze Dokument um. Es ist noch nicht fertig, aber jetzt stimmt die Struktur, jetzt kann das Management in Amsterdam darauf aufbauen.

Heute fand also die Übergabe dieses Dokumentes statt. Ich brauchte fast eine Stunde, es zu erklären. Aber alle schienen happy und verstanden sofort, wie hilfreich die neue Struktur war.

Als ich das Browserfenster schloss, war meine Arbeit vorbei. Es ist ein gutes Gefühl, abgeschlossen zu haben. Morgen werde ich noch eine Abschiedsmail an alle Mitarbeiterinnen schreiben. Der Geschäftsführer in Berlin wollte eine Abschiedsfeier organisieren, das fühlt sich aber nicht ganz richtig an, ich werde ihm mitteilen, dass ich das nicht wünsche. Dafür werde ich zu einzelnen Personen direkten Kontakt unterhalten.

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Weil ich meine Einbürgerung voranbringen will, fuhr ich am Nachmittag zur Volkshochschule im Wedding. Es ist momentan die einzige VHS, die Einbürgerungstests anbietet. Online kann man sich nicht anmelden, man muss sich vor Ort einen Termin einschreiben. Also fuhr ich direkt hin. Das ganze Gebäude an der Antonstrasse ist eingerüstet, man wird mittels Schilder zu einem Baucontainer im Innenhof geleitet. Vor diesem Container standen etwa 70 Menschen und warteten in einer Schlange auf einen Termin.
Ich finde das skandalös. Ich drehte mich um und ging zurück zum Auto. Ich habe den Luxus, dass ich nicht darauf angewiesen bin, ich kann weiterhin italienischer Staatsbürger bleiben, aber die meisten Menschen, die dort standen, können das eben nicht. Das ist die hässliche Seite der Verwaltung. Sie sagt dir mit jeder Pore, dass sie dich nicht mag. Wir sind dieser deutsche Volkskörper, bleib uns vom Leib.

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Danach ging ich mit der Hündin in die Rehberge. Frühlingssonne.

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