[Di, 27.8.2024 – Stephenson 2-18, Textarbeit]

Nachts wachte ich auf und musste an Stephenson 2-18 denken. Das ist mir in den letzten Wochen oft passiert. Vor allem in Schweden. Ich wache nachts auf und denke an Stephenson 2-18. Heute konnte ich davon aber nicht mehr einschlafen. Stephenson 2-18 ist der grösste bisher entdeckte Himmelskörper. Es ist ein riesiger Stern im Scutum-Centaurus Arm der Milchstrasse und befindet sich etwa 19.000 Lichtjahre von uns entfernt. Stephenson 2-18 ein extremer roter Überriese.

Auf dieser Graphik sieht man den Grössenvergleich mit der Sonne. Wie klein die Erde ist, muss man sich dann vorstellen. Sehr mini.

Heute wachte ich also wieder auf und dachte an Stephenson 2-18. Wirre Gedanken über Leuchtkraft, Masse und Rotation. Infos, die ich mir aus zahlreichen Dokus reingezogen habe und wieder mal im Schlaf zu sortieren versuchte.
Wenn ich nicht einschlafen kann, stelle ich mir manchmal Sonnennuntergänge mit Stephenson 2-18 vor. Als hätten wir diesen Überriesen statt der Sonne als Zentralgestirn. Er ist nicht so heiss wie die Sonne und er leuchtet auch eher im roten Farbspektrum. Sonnenuntergänge wären daher noch einmal roter, als wir sie kennen, vermutlich wären aber auch die Tage rot, bei näherer Betrachtung ist Stephenson so gross, dass man immer eine rote, strahlende Wand am Himmel hätte und nicht die heisse gelbe Kugel.
Beim Einschlafen sind Gedanken an Hitze nicht förderlich. Aber Stephenson 2-18 beruhigt mich irgendwie.

Heute klappte es nicht. Ich wachte von wirren Gedanken über diesen Stern auf. Nach einer halben Stunde merkte ich, dass ich mich in einem Hamsterrad befand. Also ging ich ins Wohnzimmer und schaute aus dem Fenster. Dort dachte ich an andere Dinge.

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Heute schrieb ich wieder an dem Hausbesetzertext. Ich will das Thema jetzt etwas ernsthafter angehen. Jedes Mal, wenn ich die Arbeit an dem Text aufnehme, breche ich nach zwei oder drei Tagen wieder ab und wende mich anderen Dingen zu. Aufschieben kann ich richtig gut. Seit ich aber von den drei Skandinavienreisen zurück bin, habe ich kein ernsthaftes Projekt mehr, bis ich wieder eine Arbeit gefunden habe. Ehrlicherweise habe ich nur die Hündin, um die ich mich kümmere. Vielleicht kommt demnächst etwas Arbeit mit der Volt-Partei hinzu und natürlich die Vorbereitung auf die Einbürgerung. Und ein bisschen Arbeit im Fanclub. Und natürlich meine Gedanken zu Stephenson 2-18. Aber zugegebenermassen ist auch das nicht viel. Ausser die Gedanken an Stephenson 2-18 natürlich.

Deswegen will ich die Zeit für den Text nutzen. Mit einer neuen Arbeit kann es sehr schnell gehen. Es kann auch noch Monate dauern, aber eben auch nur zwei Wochen.
Wie ich bereits einmal schrieb, ist der Text eine Novelle, etwa 100 Buchseiten lang. Er wird noch etwas anwachsen. Eigentlich ist er so gut wie fertig, aber er hat im letzten Drittel noch grosse Schwächen. Da der Text schon etwas älter ist, stören mich allerdings auch Passagen aus den ersten zwei Dritteln. Der ganze Text braucht etwas mehr Liebe, mehr Zuwendung, er ist etwas dahingerotzt. Einem Text dieser Grösse mehr Liebe einzuimpfen ist aber ein Unterfangen, bei dem ich leicht das Gefühl für die Musikalität des Textes verliere. Es ist schwer zu erklären. Wenn man einen Text zum ersten Mal verfasst, dann ist das der musikalische Teil. Die kreative Phase. Da muss die Musik bereits stimmen, der Grundton. In den darauffolgenden Phasen arbeitet man an anderen Dingen. An der Poesie zum Beispiel und an logischen Fehlern.

Ich würde bei dem Text gerne an der Poesie arbeiten, ich muss mich aber nachträglich um die Musikalität kümmern. Das fällt mir gerade schwer.

Parallel habe noch drei weitere grössere Texte, an denen ich weiterarbeiten könnte, aber diese sind noch nicht so weit fortgeschritten wie der Hausbesetzertext. Es gibt eine etwas episch angelegte Liebesgeschichte, von der etwa 50 Seiten existieren. Jene Geschichte ist aber als längerer Roman angelegt. Das würde noch ewig dauern und vermutlich wird der Text nie fertig sein.

Dann gibt es einen Superheldentext. Ich hatte vor einigen Jahren eine gute Geschichte mit einer herausragenden Hauptfigur als Superheld entwickelt. Davon gibt es etwa 30 Seiten, zwei Kapitel und viele Fragmente. Irgendwann gefielt mir die Hauptfigur als Mann jedoch nicht mehr und ich schrieb ganze Passagen mit einer weiblichen Hauptfigur um. Aber das zündete nicht richtig. Ich würde gerne aus der Sicht einer Frau schreiben und ich traue es mir auch zu, die Gedankenwelt von Frauen wiedergeben zu können. Jedoch merke ich, wie immer ein externer Kritiker in mir mitliest, während ich aus der Sicht einer Frau schreibe. Du musst-dies-und-das-berücksichtigen, das-darfst-du-nicht-so-schreiben, etc. Es nützt nichts, wenn man eine gute, überzeugende Geschichte aus der Sicht einer Frau geschrieben hat und dann wird man auf Social Media verrissen, weil man in dem ganzen Text kein einziges Mal ein Tampon erwähnt hat. Weil ich Angst davor hatte, kein Tampon zu erwähnen, schrieb ich natürlich auch über Tampons, aber man wird sicherlich etwas anderes finden. So funktioniert die Welt.

Dann den mehr oder weniger fertigen Roman. Der ist langweilig. Ich wusste nicht, was ich dort genau erzählen wollte. Eine Geschichte über Verlust. Aber man merkt es nicht. Er bräuchte noch ein wenig Überarbeitung und das Ende müsste noch besser umgebogen werden und dann könnte ich ihn auf Amazon hochladen. Vielleicht anonym, damit ich mich nicht schämen muss. Vielleicht mache ich das irgendwann, aber nicht jetzt. Der Text deprimiert mich sogar, wenn ich daran denke.

Am liebsten würde ich an dem pornografischen Text weiterarbeiten. Davon habe ich erst einige Fragmente geschrieben, aber die sind sehr musikalisch und ich glaube, der Text wird richtig gut. Ausserdem hörte ich, dass sich pornografische Texte sehr gut im Internet verkaufen. Ich hätte richtig Lust, massenweise Texte über Sex zu schreiben und sie anonym als Ebook auf Buchplattformen zu veröffentlichen. Um dann natürlich reich zu werden.

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