Ich habe mir irgendwas im rechten Ohr eingefangen. Am Mittwochmorgen wachte ich auf, weil ich mir im Schlaf ständig am Ohrausgang kratzte. Es hat sich etwas entzündet. Ob das nun von innen kam oder mein Kratzen der Auslöser war, vermag ich derzeit nicht zu sagen. Ich glaube, es ist eine interne Entzündung, da es mich auch allgemein herunterzog. Als hätte ich einen kleinen Infekt.
Ich machte an beiden Tagen auch kaum etwas. Es ist ein vorprogrammierter Ablauf: Morgens stehe ich auf, trinke einen Kaffee, überarbeite den Blogtext, gehe mit der Hündin raus, danach frühstücken wir beide, dann spreche ich den Blogtext ein, stelle ihn online und danach arbeite ich an der Superheldengeschichte weiter. Gegen zwei gehe ich wieder mit der Hündin raus. Meist treffe ich irgendwelche Hundebekanntschaften. Gestern traf ich die Besitzerin von Frieda. Mit der kann man gehaltvoll plaudern. Das ist ganz komisch. Keine gehaltvollen Diskussionen, sondern gehaltvolle Plaudereien. Weil wir so gehaltvoll plauderten, nahm ich einen längeren Umweg mit ihr. Sie musste zur Post. Danach liefen wir den ganzen Weg zurück.
Derzeit bin ich sehr froh über Menschen mit Hündinnen oder kastrierten Rüden. Meine Hündin ist läufig, sie befindet sich sogar in den kritischen Stehtagen, ich kann also nicht normal in den Park gehen, sondern schleiche mich über die Bürgersteige des Kiezes. Die Hündin hat daher wenig Kontakt zu anderen Hunden, sie freut sich dann immer ungemein, wenn sie bekannte Hündinnen sieht. Mit Frieda geht das gut, weil sie, wie der Name sagt, ein weibliches Tier ist.
Als Strohwitwer ging ich früher immer abends aus. Mittlerweile gehe ich um 22 Uhr ins Bett. Immerhin schaue ich Filme, die meine Frau sonst nie sehen will. Beispielsweise Science Fiction oder deutsche Sachen. Ich schaute u.a. „Contact“ mit Jodie Foster. War OK. Die darin aufgeworfenen Lebensfragen zwischen Glauben und Wissenschaft interessierten mich aber weniger. Die Hündin mochte dieses laute, pulsierende Geräusch der Alien-Nachrichten aber nicht. Ich musste während dieser längeren Passagen die Lautstärke herunterdrehen, weil sie den Fernseher anbellte.
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Noch mehr alte Fotos. Früher trug ich immer grosse Ohrringe. Jetzt fällt es mir wieder ein. Und meine letzte Utrechter Wohnung. Die habe ich so geliebt. Sie bestand nur aus einem Zimmer, aber dieses grosse Fenster, das riesige Hochbett und der kleine Balkon. Ich fühlte mich selten irgendwo dermassen zuhause. Kurz darauf zog ich nach Madrid in die deprimierendste aller meiner Wohnungen. Ich schaute ein Jahr lang durch das kleine Fensterloch auf diesen Schornstein. Aber die Gerüche aus der Küche in den darunterliegenden Wohnungen, die waren immer super.