[Do, 10.7.2025 – Ebook, Hörbook, Book und Mark Twain]

Bei Amazon hatte ich mein Ebook offenbar als Kinderbuch eingestellt, bzw als Buch für Menschen unter 18. Als ich das gestern entdeckte, nahm ich die Altersbegrenzung sofort raus, und schon gab es innerhalb eines Tages gleich drei neue Leserinnen. Was wirklich viel ist, wenn man bedenkt, dass es sonst ungefähr einmal pro Woche gelesen wurde. Bisher verdiente ich bei Amazon in drei Monaten fast einen Euro. Yayy. Daran wird auch die aufgehobene Altersbegrenzung kaum etwas ändern. Dennoch interessant. Ich finde diesen ganzen Prozess ja generell interessant.

Am Samstag entfällt die Bindung an Amazon, dann stelle ich die Novelle auch als Epub auf Tolino und anderen Plattformen zur Verfügung. Ich werds noch separata nkündigen und verlinken. Dann verdiene ich vielleicht noch einen weiteren Euro. Oder anderthalb.

Währenddessen begann ich gestern, die Novelle als Hörbuch einzulesen. Dabei vergaß ich, wie leicht ich mich beim Vorlesen verhasple. Hier im Blog geschieht das ständig, aber hier stört es nicht besonders, weil es Miniaturen sind und nicht lang genug sind, als dass man sich in einer langen Geschichte befindet, in die man eintaucht und nicht durch unprofessionelle Haspler herausgerissen werden möchte. Zumindest bilde ich mir ein, dass das im Blog nicht stört, um meine eigene Schlampigkeit zu rechtfertigen. Wenn ich aber ein Hörbuch produziere, habe ich schon einen anderen Anspruch an die Qualität. Ich strenge mich sehr an, nicht zu nuscheln, lese langsamer und betonter und jetzt gilt es noch, das Verhaspeln abzustellen, bzw. es sofort rauszunehmen und sofort neu aufzunehmen. Ich lese allerdings nur 20 Seiten pro Tag. Um die Stimme und den Lesefluss frisch zu halten. Interessanterweise klinge ich jeden Tag ein bisschen anders. Ich muss mich also zuerst für ein paar Minuten einhören, um wieder in die Stimmung hineinzukommen, in die der Text am Vortag aufgenommen wurde.

Wenn ich richtig gerechnet habe, wird das gesamte Hörbuch zwei Stunden dauern. Das kommt mir allerdings wenig vor. Möglicherweise habe ich mich nur verrechnet. Allerdings muss ich mich noch aufschlauen, wie man die Veröffentlichung eines Hörbuches angeht. Das ist nochmal ein ganz eigener Vertriebsweg. Kann man alles im Internet nachlesen, ich muss es nur noch verstehen. Finde ich alles ungemein spannend.

Am Vormittag traf ich Andreas Baum, einen der beiden Gründer der Edition Schelf, weil er mir noch drei Retoure zurückgeben musste. Wir redeten über Vertriebswege, Lektorat, Agenturen, Rezensionen, Elke Heidenreich, Werbung, Auflagen. Einmal eine Bestandsaufnahme des gesamten Literaturbetriebs im Schnelldurchlauf.

Danach spazierte ich mit der Hündin hinunter zum Hackeschen Markt zum Büro einer Freundin. Sie und ihre Anwaltskollegen expandieren mit ihren Büroräumlichkeiten in den Innenhof hinein. Sie brauchen Beratung bezüglich der IT-Verkabelung, also schaute ich es mir an und erklärte, was noch zu tun sei. Ich werde ein paar meiner ehemaligen Admins anschreiben, ob jemand Zeit hat, einen kleinen Auftrag zu übernehmen. Ich vergesse immer wieder, dass es in Berlin schöne Innenhöfe und richtig alte Häuser gibt. Vor allem in der Gegend um den Hackeschen Markt herum ist noch einiges erhalten. Mit alten Häusern meine ich Gebäude von vor der Gründerzeit, diese niedrigen Gebäude aus der Zeit um 1850 herum oder sogar von noch früher. Diese romantischen Stadtstrukturen, die man sonst nur aus den unversehrten Städten wie Paris oder Wien kennt, oder Prag meinetwegen. Aber kaum aus Deutschland. Zumindest nur selten aus den großen Städten. Ich wollts nur erwähnen. Diese Räumlichkeiten in dem Hinterhof hätte ich sofort als Wohnraum bezogen, wenn er mir zur Verfügung stünde. In Berlin gibt es sonst ja hauptsächlich Gründerzeit. Die großen, fünfstöckigen Kisten. Ja, besser als gar nichts, aber auch wieder sehr uniform. Mark Twain schrieb in 1891 über das Berlin der Gründerzeit, dass überall die alten Häuser abgerissen würden und stattdessen diese monotonen, modernen Kisten hingestellt würden. Also die Häuser, die wir heute als Altbauten kennen. Fand ich schon lustig.

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