[di, 6. Mär]

Das war natürlich eine schlechte Idee, mit dem Tagebuchschreiben genau dann zu beginnen, wenn man so viel Besuch und so viele Termine hat.

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Erster März: endlich gibt es das Handyticket der BVG auch für O2-Kunden. Ich habe habe lange auf diesen Tag gewartet und mich natürlich sofort als Kunde angemeldet, die App auf mein Handy geladen und losgelegt. Das ewige Kleingeldkramen ist vorbei. Die Funktionsweise ist denkbar einfach: beim Einsteigen lasse ich mich vom Handy orten, dann fahre ich die Strecke, und lasse mich beim Aussteigen erneut orten. Wenn unterwegs ein schaffner kommt, drücke ich in der App auf „Kontrolle“ und zeige dem Schaffner den entsprechend aufscheinenden Strichcode. Am Ende der Fahrt sehe ich, wieviel es mich gekostet hat. Auf dem Weg zur Ubahn muss ich ein Telefongespräch unterbrechen um mich orten zu lassen, dann erkennt einwandfrei U-Moritzplatz und die Busstation Prinzessinnstraße, da es aber auch eine App der Deutschen Bahn ist, muss ich die Fahrklasse bestätigen. Ich stehe aufgeregt in der Ubahn und kann es kaum erwarten, kontrolliert zu werden.

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Mittwochabend saß ich mit den beiden Ex-Chefs im Felix Austria bei Zipfer-Bier und dem besten Schnitzel meines Lebens. Es war so fein, dass es auf der Zunge zu schmelzen schien.

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Am Donnerstag kamen Pino und Doris aus Wien mit ihrem dreijährigen Sohn zu Besuch. Am Abend kochten sie uns einen Risotto und wir öffneten Wein. Danach saßen wir noch lange.

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Freitag. Am Nachmittag Vita zum Mittagessen getroffen. Sie ist nicht mehr so oft in Berlin, was schade ist.

Am Abend musste ich zum Kickerturnier in der Pappelallee antreten. Das erste Berliner Startup Turnier. Mein Kollege K und ich vertraten die Firma, er im Tor, ich im Sturm. Nach anfänglicher Aufgregung merkten wir bald, dass wir gar nicht so schlecht spielten, wir erreichten locker das Achtelfinale, gewannen dann Spiel um Spiel und unterlagen erst im Finale einem kreuzberger Startup-Unternehmen 6:5 (zweimal). Mit einem zweiten Platz hatten wir nicht gerechnet, unser Ziel war es lediglich eine gewisse Firma (die ich aus Gründen hier nicht nennen sollte) aus dem Rennen zu schießen, was wir sozusagen mit links (6:2) erledigten (Chef jubelte).

Nach der Preisverleihung gingen wir ins Cafe Liebling am Helmholtzplatz und tranken auf den guten Turnierverlauf. Als das Café leergetrunken war (okay, es gab noch Vorräte), spazierten Pino und ich nach hause, wir liefen über die Kastanienallee, wir hatten uns viel zu erzählen also kehrten wir noch am Zionskirchplatz auf ein Bier und einen Whisky ein, bis man uns dort die Rechnung vorlegte.

In der Nacht träumte mir, dass ich das zweite Startup Kickerturnier organisierte. Ich musste mich dem durchaus berechtigten Vorwurf aussetzen, dass es sich bei Firmen wie Immobilienscout (die mit einem 8-köpfigen Team anraten) schon seit etwa 10 Jahren nicht mehr um ein Startup handelte. Dieser Vorwurf wiederholte sich ungefähr fünfzig mal.

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Der Samstag begann spät und der Kopf brummte. Doris war in der Stadt unterwegs, K war in Frankfurt (M), Pino und ich gingen mit dem Kleinen spazieren. Mitte und Prenzlauer Berg ist voll mit Kinderspielplätzen. Das war mir nicht bewusst. Ich wohne unweit vom Arkonaplatz, ich laufe dort ständig vorbei, aber den riesigen Spielplatz, der sich förmlich aufdrängt (die Riesenrutschbahn wirkt wie eine architektonische Dominante am Platz), habe ich nie bemerkt. Es ist beachtlich, wie sich Dinge, die man nicht braucht, ausblenden lassen. Wenn ich jetzt von der Anklamer auf den Arkonaplatz einbiege, dann sehe ich nur noch Spielplatz.

Am Nachmittag gingen wir zum Wirtshaus Mitterhofer. Wir standen vor einer geschlossenen Tür. Deshalb rief ich die Tischreservierungsnummer an. Der Wirt (ein alter Freund) nahm ab und sagte, er habe wegen des Fußballspiels (Hertha gegen Werder im Olympiastadion) geschlossen. Der Wirt ist Werder-Fan, ich sagte, dann hoffen wir mal, dass Hertha gewinnt, was er nicht ganz so lustig fand (ich auch nicht).
Um 15:30 war ich wieder zuhause, weil das Spiel begann. Hertha spielte nicht gut, gewann aber das erste mal seit Oktober.
Später kamen Doris und Pino nach (die nach dem Mittagessen eine Freundin besuchten), auch K kam aus Frankfurt zurück und so saßen wir alle auf dem Sofa und schauten die Sportschau.

2 Kommentare

  1. Was passiete eigentlich, wenn man beim Aussteigen vergisst, sich wieder orten zu lassen? Fährt man dann sozusagen tagelang virtuell mit der selben Linie hin und her, bis es einem wieder einfällt?

  2. Nach zwei Stunden bekommt man eine Erinnerung per SMS, dass man sich abmelden soll. Ich habe aber schon eine paar Schwachstelle entdeckt (von der ich nicht weiß, ob ich sie hier öffentlich ausstellen sollte, hm)

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