In Cecilias Youtubevideos sah ich, wie sie einen Thermomix verwenden. Nun habe ich festgestellt, dass ein Thermomix wahrscheinlich mein Leben verändern würde. Bisher versuche ich mich nur davon abzuhalten, 1200 Euro auszugeben. Sonst ist alles OK.
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Seitdem ich eine relativ digitalisierte espressomaschine gekauft hatte, die dann am gleichen tag kaputt gegangen ist, und ich schon diverse erfahrungen mit schlecht zu reparierenden geraeten hatte (zuvor hatte ich einen delonghi vollautomaten, bei dem ich einmal selbst das mahlwerk ausgetauscht habe, als er aber zu lecken begann, sah ich mit das wartungsvideo an, in dem genau beschrieben wird, wie man alle gummischlaeuche aus- und wieder einbauen kann, und habe ihn dann an jemanden mit mehr zeit und erfahrung verschenkt), verfolge ich echt eine strategie zurueck zum analogen, und wenn ein geraet nicht zwingend irgendwelche microcontroller internetanschluesse etc benoetigt, dann kaufe ich es ohne. Bin generell fuers vereinfachen. Als studentin habe ich den wok entdeckt, und war begeistert, das man quasi alles damit machen kann, dasselbe vor ca. einem jahr mit einem chinesischen gemuesemesser/beil. benutze jetzt die anderen messer gar nicht mehr. bin also eigentlich ein gegener der komplizierten multifunktionsgeraete, weil je komplizierter desto oefter kaputt desto schwieriger zu reparieren, und ich mache mir immer sorgen. Und generell mag ich nichts was mich vom kochprozess isoliert (backen vom fleisch im ofen statt in der pfanne, schnellkochtoepfe, sous vide etc). Vom thermomix reden alle, genau so wie vom instapot, etcetc. Es soll gut sein. Aber dann gehoert man wieder zu so einer gruppe, wo ich gar nicht weiss, ob man dazughoeren moechte. Normales kochen kommt mir dann schon fast links und egalitaer vor. Seht da, ich pueriere noch mit der hand und dem Kartoffelstampfer.
Was die Kaffeemaschine angeht, haben wir die italienischen bekannten, und alle die sich sonst so fuer kaffee interessieren, gefragt, und dann eine 20 jahre alte gebrauchte rancilio silvia gekauft. die ist zwar auch nicht egalitaer, aber ich kann die konstruktionszeichnung verstehen.
Ich sehe das in weiten Teilen wie du. Diese Fehleranfälligkeit elektronischer Geräte ist furchtbar und es macht die Geräte oft unnötig komplex, bzw abhängig von fehlerhaften Komponenten. Mein Heizungsmonteur liebte meine alte Gastherme. Er sagte: die geht nie kaputt. Wenn mal was kaputt geht, dann baut man es aus, reinigt es, und setzt es wieder ein. Bei Elektronik müsse man immer den Helpdesk anrufen.
Aber dennoch liebe ich beispielsweise meinen Kaffevollautomaten. Zwei Knopfdrucke und ich bekomme meinen vorprogrammierten Lieblingskaffee. Er schmeckt jeden Tag genau gleich. Genau so wie ich ihn am Morgen mag. Ich hasste immer das händische Zubereiten in den Mokkakannen mit den hunderttausend Handgriffen, während ich verschlafen in der Küche rumkrebste.
Ich störe mich eher an repetitiver Arbeit. Mein einziges Problem mit dem Thermomix: er sieht nicht gut aus.
Ja, also: Wie soll ich sagen, man kann nicht ueber Kaffee reden, ohne philosophisch zu werden. Im Grunde bildet sich in der Kaffeemaschine jeder selbst ab. Am Morgen ist es ja eine existentielle Situation, mein Mann und ich zB haben ein Abkommen, dass vor dem ersten Kaffee KEINESFALLS, !KEINESFALLS! etwas negatives geaeussert werden darf, das dann zu Streit fuehrt (wg Unzurechnungsfaehigkeit), und eigentlich waere es mir auch recht gewesen, eine neue Maschine zu kaufen (nach moeglichkeit aber eben von hoeherer qualitaet), bei der man nur auf einen knopf etc etc. weil wir sind beide keine Morgenmenschen und ich hasse auch wiederkehrende arbeitsschritte, und diverse von schweizer kaffeeroestern auf youtube gestellte reviewvideos bei denen wasseraustrittstemperaturen mit elektrischen fuehlern vermessen, kaffeedurchlaufzeiten gestoppt und kaffee aufs zehntel gramm abgewogen wird, haben mich eigentlich ueberzeugt, dass so etwas eher etwas fuer anal eingestellte menschen mit hang zum microcontrolling ist, und sicher nicht fuer mich, aber mein mann schwaermte dann mit leuchtenden augen irgendetwas von einer konferenz in korea wo er eine espressomaschine mit milchaufschaeumer bedient habe, und wir sollten nicht die chance verpassen, uns herrliche milch so zu schaeumen, und nachdem er sich sonst aus kuechensachen eher heraushaelt, dachte ich, dass man diesem wunsch dann nachkommen solle, ich bestellte also eine fast vollautomatishe maschine mit eingebautem mahlwerk, aber ohne automatischen schaeuemer, sie schaeumte sehr gut und ging sofort kaputt, frustriert versuchte ich aber eben einen kompromiss mit der ueberall als leicht zu bedienen und warten beschriebenen silvia, und was soll ich sagen, die silvia kam, ich versuchte, uns herrliche milch aufzuschaeumen, aber die milch schaeumte keinesfalls, kein bisschen, und mein mann verlor irgendwie auch ploetzlich jegliches intresse am milchschaeumen, sondern ich scheiterte sehr einsam jeden morgen daran, bis ich ihm an tag 3 oder 4 erklaerte, er moege es jetzt gefaelligst mal versuchen, habe er uns doch diese suppe, und keinesfalls koenne es ja jetzt sein dass er entschieden habe, dass ich als eher vollautomatisch eingestellte partei nun taeglich und noch kaffeelos diese niederlagen hinnehmen muesse, und er versuchte, ebenfalls entstand kein schaum, und er machte traurige augen, aber einige tage spaeter nach viel zeit mit den unlustigen schweizern konnte ich die milch dann entsprechend ziehen und rollen und es schien gar nicht mehr schwierig, wie alles was man irgendwie gelernt hat, und ich habe es dem mann dann beigebracht, um den frieden vor dem kaffee aber nicht zu belasten, mahlen wir keinesfalls selbst, sondern nehmen den fuer maschinen vorgemahlenen kaffee von illy, der auch ohne perfekte durchlaufzeit und kaffee/wasser ratio zu sehr guten und einigermassen reproduzierbaren ergbnissen fuehrt.
welcher aussenstehende, der morgens einmal auf den knopf drueckt, weiss schon, wie sich in einer ehe mit der silvia, wo der kaffee quasi gegen die charaktere gefertigt werden muss, die abgruende auftun, weil er ja wiederum andere und eigene abgruende in seiner kueche zu stehen hat, es sei denn, man erzaehlt es ihm. allerdings liebe ich die maschine jetzt, weil sie wirklich so freundlich und einfach ist.
Ich trinke meinen Kaffee mit Hafermilch (traue mich das bei Kaffee-affictionados gar nicht mehr zu sagen), ich merke daher kaum Unterschied zwischen Röstungen und der Qualität von Bohnen oder Mahlungen etc.
Das Aufschäumen mit Dampf habe ich auch sein lassen, weil es so viel Aufwand beim Reinigen bedeutet (morgens während ich verschlafen in der Küche rumkrebse).
Ich habe mal beschlossen, beim Kaffee nicht philosophisch zu werden, ich habe schon genügend Kinks (Bier, Tastaturen, Eis, etc.). Ich mache das aus Selbstschutz. Und weil ich Hafermilch mag 🙂
Ehrlich bin ich bei quasi nix purist/snob und halte wenig von den kann/darf man gar nicht regeln, weil das so richtig die innovation und freude an den dingen toetet. Wenn jemand den kaffee mit hafermilch will, ist das recht, steak mit ketchup auch. hedonismus ist ja nun wirklich nicht, wenn man sich andauernd vorsagt, was man darf und was nicht. ich kenn mich bei kaffee auch gar nicht viel aus, ausser das wichtigste. ich hatte nur mal einen netten kollegen aus dem muensterland (das muensterland bringt tatsaechlich oft sehr gute menschen hervor, auch das brot ist nicht schlecht), die freundin war italienerin, und er hat mich erst mal aufgeklaert, dass der beste kaffee der welt illy waere, das sei so, illy haette kaffeewissenschaftler angestellt, die quasi taglich dafuer sorgen, dass illy diese spitzenreitrerolle nicht verliert, und dann wurde ich in eine illy kaffeebar gebeten, und was soll ich sagen, es ist wirklich ein sehr guter kaffee. ich mache mir oft, wenn ich nicht die zeit oder geduld habe mich bis zum letzten mit irgendwas auseinanderzusetzen, die meinung von menschen zueigen, von denen ich denke dass sies verstehen. sonst versuche ich oft obsessiv alle verfuegbaren daten aufzutreiben und verzweifle unter den informationsbergen. illy also ist eine verlaessliche groesse, liegt geschmacklich irgendwo sehr angenehm in der mitte, weder sauer noch verbrannt, und ist robust hinsichtlich der zubereitungsmethode. und ein netter mensch mit kaffeewissen hat ihn mir empfohlen.