Ich habe mein Auto seit mehr als zwei Jahren nicht mehr gewaschen. Vielleicht sogar seit mehr als drei Jahren nicht mehr. Das liegt vor allem daran, dass ich nicht so genau weiss, wie diese Waschstrassen funktionieren. Einmal bin ich mit einer Freundin durch die Strasse gefahren, aber das ist so lange her, dass ich mich nicht mehr erinnern kann, wie das funktionierte. Das zweite Mal, haben sie mir das Auto beim TÜV durch die Waschstrasse geschickt. Weil es so schmutzig war. Das dritte mal, wusch ich es mit der Hand.
Als ich vor zwei oder drei Jahren das Auto waschen wollte, schickte mich der Waschanlagenbeaufsichtigende wieder weg. Ich habe einen etwas losen Kotflügel, den ich mit Panzertape befestigt habe. Das hält gut, aber der Mensch von der Aufsicht misstraute der Sache und meinte, wenn sich darin ein Bürstenhaar verfange, dann würde der gesamte Kotflügel weggerissen und es gäbe keine Versicherung, die für den Schaden aufkäme. Das gefiele ihm nicht. Mir auch nicht.
Heute war ich mit einem Freund verabredet, der mich durch die Waschstrasse begleiten sollte. Zwar hatte ich den Kotflügel nicht repariert, aber ich meinte mich zu erinnern, dass der gar nicht so lose war, er steckte da nur etwas minimal von der Seite raus, wenn man das Panzertape losmacht, ich glaube der Mann von der Aufsicht hatte einfach etwas übertrieben. Als ich dann das Panzertape losmachte, merkte ich, dass die ganze Angelegenheit schon ziemlich wackelig ist. Und damit schloss sich der Ritt durch die Waschstrasse wieder aus.
Es gibt bei Waschanlagen allerdings auch die Boxen, an denen man das Auto manuell mit Bürsten und Strahlreinigern waschen kann. Das kostet mehr Zeit und ist mehr Aufwand, aber es ist günstiger.
Das taten wir dann. Nach dem Waschen fuhr ich den Wagen zu den Turbosaugern und turbosaugte mir das Wageninnere aus. Ich kann mich nicht erinnern, das Auto je so sauber gesehen zu haben.
Nachher gingen wir zu diesem Künstlerdorf am Holzmarkt. Da wo früher die Bar25 stand. Ich ass eine vegane Torte. Schmeckte gut. Die Sahne war etwas fest, sonst wäre mir nichts ungewöhnliches daran aufgefallen.
Was ist noch geschehen? Die Hündin. Sie hat mittlerweile panische Angst vor dem Auto. Bzw vor der Autofahrt. Wir fahren einmal die Woche mit dem Auto zur Welpenschule und gestern waren wir mit ihr nach Alt-Tegel gefahren. Die Hündin verkrampft sich und übergibt sich und es gestaltet sich immer mehr zu einem riesigen Aufwand.
Da wir in zwei oder drei Wochen nach Schweden fahren werden, sind wir gut damit beraten, eine Lösung zu finden.
Wir haben das mal gegoogelt. Natürlich sind wir nicht die einzigen mit diesem Problem. Ein guter Anfang ist offenbar, den Aufenthalt in einem Auto mit einem positiven Gefühl zu verknüpfen. Also setzten wir uns, wie angeraten, für eine Weile ins Auto. Sie auf der Rückbank, wir beide vorne. Wir sassen einfach bei ausgeschaltenem Motor da und unterhielten uns. Das Tier bekam ab und zu ein Leckerli. Sie stand lange steif auf dem Rücksitz. Es dauerte zwanzig Minuten, bis sie sich hinlegte.
Es ist immerhin ein Anfang. Wir werden dies jetzt jeden Tag wiederholen.