Am kommenden Montag ist ja Feiertag. Da wir eng mit unserem Büro in Amsterdam zusammenarbeiten, die diesen dritten Oktober nie so auf dem Zettel haben, informierte ich die Leute in jenem Büro entsprechend. Sonst beschweren sie sich wieder darüber, dass niemand auf Fragen und Mails und Nachrichten antwortet.
Schlimmer ergeht es aber einigen Menschen in unserem berliner Büro. Es arbeiten viele Menschen aus fernen Ländern bei uns. Es geschieht jedes Jahr wieder, dass Leute am 3. Oktober im Büro auftauchen und sich erst nach einigen Stunden über die auffällige Ruhe wundern.
Aber auch mich freut es immer, wenn ich einen Tag mit wenigen Terminen im Kalender vorfinde und gutgelaunt einen Termin setzen kann. Bis ich dann freundliche Absagen, mit dem Hinweis auf den Feiertag, erhalte.
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Am Abend hatten wir Einzeltraining für das Tier. In diesen Einzeltrainings lernen wir das Leben mit Hund in der Stadt. Alle wichtigen Stadtthemen, wie zB das Stehenbleiben an der Strasse und andere Dinge. Heute ging es um Leinenführigkeit. Das ging so mittelmässig. Sie verstand zwar, was wir von ihr wollten, aber sie hatte überhaupt keine Lust darauf. Sie ist sehr auf uns beide bezogen, wenn also nur einer von uns beiden mit ihr an der Leine ging, dann wollte sie immer zu der anderen Person, die irgendwo in der Gegend herumstand.
Die Trainerin ist die dritte, die sagt, es sei ein Tier mit einem starken Willen. Das Tier ist super freundlich und lieb und sehr auf uns bezogen und sie hat einen ausgeprägten Will to please, aber in Kombination mit einem starken Willen. Ich kriege diese letzte Eigenschaft noch nicht mit den anderen Eigenschaften zusammen. Starker Willen ist eigentlich ja etwas positives, aber bei einem Hund bin ich mir da nicht so sicher.
Nach der Stunde ist die Hündin kaputt. So viel Input. Wir aber auch. Daher spazieren wir von der Max-Schmeling-Halle, wo wir trainierten, hinunter zur Oderberger Strasse und setzen uns ins Giradischi. Dort bestellten wir uns eine Pizza. Es ist sechs Uhr und man kann noch draussen sitzen. Das Giradischi gehört ja zu den anderen Pizzerie, dem Due Forni, dem Casolare und dem… wie heisst das am Boxhagener Platz nochmal… jedenfalls diese Punkrock Pizzerie mit dem unfreundlichen Personal aber unfassbar guten Pizze. Es fühlt sich mittlerweile fast wie ein Franchise an. Das Konzept ist immerhin erfolgreich. Schnoddrige Punks als Bedienung, Inneneinrichtung einer Trattoria popolare und besudelte Wände. Und phantastische Pizze.
Ins Due Forni an der Schönhauser luden wir damals in 2013 unsere Hochzeitsgesellschaft ein, für das letzte Abendmahl vor der Trauung. Alle (Italienerinnen, Südtirolerinnen, Schweden und Deutsche) liebten diesen grossen, lauten Ort. Eine litauische Freundin, mit der ich einmal dort war, gibt das Lokal immer noch ihren Freundinnen als Restauranttipp mit, wenn sie nach Berlin kommen. Sie sagte mir, dass sie alle immer begeistert davon sind.
Mit dem vollen Magen spazierten wir noch bis zur Prenzlauer Allee und kehrte dort ins Birra ein. Ich mag die Kneipe sehr gerne. Es ist die Bar einer Brauerei aus der Nähe von Mailand. Lambrate. Die brauen ein phantastisches Pils mit dem Namen Westcoast Pils. Oh, ich suchte soeben nach “westcoast pils” in diesem Blog. Das mit “phanastisch” schrieb ich schon einmal in Bezug zu diesem Bier. Boah ich kenne offenbar wirklich nur ein Programm.
Uns hat es für ein paar Tage nach Berlin verschlagen und wir sind gestern im Due Forni an der Schönhauser gelandet. Ihre Beschreibung ist sehr treffend – die Pizza und auch die anderen Gerichte waren sehr gut. Die Bedienungen durchweg höflich … aber Sie haben einen Umstand verschwiegen: Der Laden ist schrecklich laut. Ich neige nicht zur Hypersensibilität, aber das hat mich ziemlich überfordert.
Oh, das tut mir leid. Eigentlich steht da oben “diesen grossen, lauten Ort.”
Hoffe, es war nicht zu schlimm.