Bei einer Lieferung von Parfumedreams gab es heute ein Probefläschchen von einem Parfüm namens Fuoco Infernale. Das bedeutet Höllenfeuer und ist sicherlich etwas aufgesetzt, meine Frau roch daran und kam sofort auf mich zu. Sie wusste, dass ich den Geruch mögen würde. Tatsächlich ist das ein ungemein unanständiger und betörender Geruch, der mit nebligen Zedernholz- und Moschusaromen daherkommt.
Ich muss ständig den Unterarm, auf dem das Parfüm aufgeträufelt wurde, an meine Nase halten, der Geruch löst immer so etwas wie Überraschung in mir aus. Das Parfüm ist wirklich gut.
Die Parfümerie heisst Linari, ich google die, sie kommt überraschenderweise aus Hamburg. Das finde ich zuerst überraschend, aber nicht schlimm, eigentlich freut es mich, wenn gute Gerüche nicht immer aus Paris oder Mailand kommen, mein Hausparfüm kommt aus London, was ja auch nur eine mittelmässige Parfümstadt ist. Aber dann hätte ich mir vielleicht lieber ein deutsches Branding gewünscht. Linari klingt ja schon sehr nach Mailand, es schwindelt ein wenig, ich mag ja beispielsweise den Namen der berliner Parfümmarke „Schwarzlose“, leider mag ich deren Gerüche weniger, aber der Name klingt schon nach einem Statement, auch deren Gerüche, die heissen „Leder“, „Rausch“ oder „Zeitgeist“.
Aber egal. Es ist ein wirklich toller Geruch.
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Am Donnerstag kochten wir den Weihnachtsschinken vor. Das ist ein schwedisches Weihnachtsgericht. Das tote Tier wird in Wasser mit Gemüse und Salz aufgekocht und bleibt danach einen ganzen Tag in seinem Wasser liegen. Mit dem Wasser kochen wir am Weihnachtstag den braunen Kohl, also den Brunkal.
Als der Schinken auf der Kochplatte stand, fuhr ich in den Winskiez in eine Schwulenbar, dort war ich mit Fussballfreundinnen verabredet. Es gab keinen wirklichen Anlass für das Treffen, aber es fühlte sich an, wie ein spontaner vorweihnachtlicher Drink. Wir haben viel Spass.
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Am Freitag habe ich dann keine Zeit den Tagebucheintrag zu vervollständigen. Ich arbeite von zuhause aus, dann bereiten wir die Wohnung für Weihnachten auf, fahren ins Centro Italia an der Greifswalder um einige Besorgungen zu machen, dann gehen wir auf einen langen Spaziergang mit der Hündin und landen schliesslich im Brewdog für ein Bierchen. Und dann ist es schon spät.