[Di, 25.4.2023 – Markustag, Hotel Esplanade, Espresso Martini]

Heute ist Markustag. Nicht, dass sowas vergessen wird. Mein Vater versuchte mich mehrmals telefonisch zu erreichen, aber ich merkte es immer erst zu spät. Irgendwann schrieb er mir, er wolle mir nur zum Markustag gratulieren. Ahso. Danke für die Erinnerung. Leider interessiert sich in Deutschland niemand dafür.

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Abends hatten wir Chefessen. Wir wollten schon länger zu dritt was essen gehen. Ein bisschen locker über die schweren Themen reden. Mit einzweidrei Drinks. Es wurden dann ein paar mehr.

Wir waren in dem Gebäude das früher das Hotel Esplanade war. Dieses fast zerbombte Gebäude innerhalb des Sonycenters, das man beim Bau des neuen Potsdamer Platzes um mehrere Meter umgezogen hatte. Obwohl ich seit Jahren schon an dem Gebäude vorbeilaufe, wusste ich gar nicht, dass sich darin ein Restaurant befindet. Das Gebäude besteht eigentlich nur noch aus einer Wendeltreppe und einem prunkvollen, grossen Saal, der von einer Galerie umsäumt wird. Dieses übriggebliebene Stück Geschichte ist ein ungemein schöner Ort für ein Restaurant.

Wir bestellten Espresso Martini. Ich erfuhr, dass der Drink für Kate Moss erschaffen wurde, als sie in einer Bar gefragt wurde, was sie trinken wolle. Sie sagte: something that wakes me up and also fucks me up. Also mixte der Barmann einen Drink aus Espresso, Vodka und Kaffeelikör. Das schmeckt wirklich gut, allerdings spürte ich den Alkohol sofort in meinem Kreislauf. Später trank ich noch einen Negroni für den guten Schlaf, aber ansonsten blieb ich beim Bier, das kann ich immer gut einschätzen.

Danach war ich zu faul nach Hause zu radeln. Ich war betrunken und müde, wollte mir ein Taxi bestellen, aber ich hatte kein Bargeld und keine Karte dabei, mein neues Telefon hatte ich noch nicht für Zahlungen freigeschaltet und die ganzen Taxi/Uber-Apps hatte ich noch nicht installiert. Also lief ich zurück in die Firma und holte mein Fahrrad. Immerhin ist betrunken Fahrradfahren die schönste Sache der Welt.

6 Kommentare

  1. Das mit dem betrunken fahrradfahren kann auch ganz schön in die Hose gehen. Ich hatte zwei Unfälle alleine in der Nacht auf diese Weise. Beide Male waren es Abfahrten bzw. genauer Kurven in Abfahrten, die ich nicht mehr ganz gekriegt habe. Beide Male bin ich aufs Gesicht gefallen, wenn man besoffen ist, sind die Reflexe nicht so berauschend. Beim einen Mal hatte ich das Schlüsselbein gebrochen, habe es aber nicht richtig realisiert und bin noch 5 km nach Hause gelaufen. Wenn man dann am nächsten Morgen bzw. gegen Mittag aufwacht und in den Spiegel guckt, ist das kein schöner Anblick. Ist schon über 30 Jahre her.

  2. Die Kunst ist es, die negativen Erfahrungen (also die Stürze) zu vergessen.

    • Aber diese Erfahrungen graben sich tief ein. Und sie sind nicht negativ. Sie sind das, was bleibt. Direkte Körpererfahrungen. Nach jedem Sturz hat man die Wahl. Liegenbleiben oder Aufstehen.

  3. Hier Team Alex, weil: na ja, kommt drauf an. Ich bin in Amsterdam mal betrunken Rad gefahren und in einer Straßenbahnschiene hängen geblieben. Das war ziemlich blutig. Aber dafür kamen viele nette besorgte Amsterdamer angelaufen, die mir geholfen haben. Insofern doch auch eine schöne Sache.

  4. Mir wurde damals übrigens auch geholfen. Am nächsten Tag, einem Samstag, glaube ich, als ich das Rad abholen wollte (nochmal knapp 5 km zu Fuß) und mir immer noch einredete, das sich mein Körper irgendwie bis zum Montag regenerieren würde, sah mich zufälligerweise eine Kollegin und fuhr mich sofort ins Krankenhaus. Wo ich dann die nächsten Wochen mit einem ca. 15 cm langen Nagel in der Schulter verbrachte. Was für ein Glück, dass sie mich sah und sofort reagierte.

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