[Do, 16.11.2023 – Lampenfieber, Bezirzen, saure Reisspeisen]

Die Präsentation ging gut. Vor solchen Präsentationen kann man aufgrund von Nervosität wenig mit mir anfangen. Ich bin Bühnen nicht gewohnt und mag sie auch nicht unbedingt. Ich wäre ein schlechter Redner, ich hätte immer Lampenfieber. Früher, als ich noch öfter Lesungen gab, konnte ich vor Aufregung den ganzen Tag nichts essen. Lesungen fanden immer abends statt, das waren immer viele Stunden ohne Nahrung. Nur Alkohol vertrug ich. Aber der Alkohol tat meinem Sprachzentrum nicht gut. Was ich allerdings lange nicht verstand.
Immerhin fand die heutige Präsentation um 11:30 statt, das brachte meinen Ernährungshaushalt also kaum durcheinander.

Nach Feierabend gingen wir mit der Datenschutzbeauftragten aus Amsterdam etwas essen. Ich bat einige der Jungs mitzugehen, weil ich es irgendwie daneben fand, alleine mit einer attraktiven Mittezwanzigjährigen essen zu gehen. Ich finde sie wirklich super, sie ist sehr kompetent und wir hatten auch schon viel Spass auf der Canal Pride in Amsterdam, aber dennoch wollte ich, dass die anderen Jungs mitkommem. Zum einen, weil ich nicht der Typ Manager bin, dem es gut gelegen kommt, in seiner Machtfülle junge Frauen auszuführen und sich bezirzen zu lassen, aber ich mag es auch schlichtweg nicht, von jungen Frauen bezirzt zu werden. Junge Frauen flirten oft aus Höflichkeit und ich will nicht alleine mit einer Frau ausgehen, die sich irgendwie verpflichtet fühlt, höflich nett zu mir zu sein. Ausserdem gebe mich bei attraktiven, jungen Frauen immer betont desinteressiert, einfach weil ich es nicht mag, wenn junge Frauen ihre Junge-Frauen-Waffen ausfahren. Einerseits weil das bei mir ohnehin nicht besonders Anklang findet, aber ich will mich schlichtweg nicht dazu verhalten müssen.

Frauen ab Mitte vierzig hingegen können das gerne tun, die haben raffiniertere Waffen, für die bin ich wesentlich empfänglicher.

Der Officemanager wählte das Sticks ’n‘ Sushi in der Potsdamer Strasse direkt gegenüber dem Wintergarten. Das soll das beste Sushirestaurant der Stadt sein. Das waren wirklich sehr gute Speisen mit saurem Reis. Offenbar gehört das Lokal zu einer dänischen Kette, die sich als Mischung aus japanischer Tradition und dänischem Anarchismus definiert. Dem Gedanken kann ich folgen.

3 Kommentare

  1. Als ich im Mai in Berlin war, war ich auch im Sticks ’n‘ Sushi an der Potsdamer Straße, weil es mir auch als das beste Sushirestaurant der Stadt empfohlen worden war und ich grundsätzlich am allerliebsten zum Japaner gehe, wenn ich aus allen Restaurantküchen der Welt wählen kann. Ich war allerdings eher unterwältigt von dem, was dort geboten wurde. Das Essen war okay und essbar, aber wenn das wirklich das Beste ist, was es aus dieser Küche in Berlin gibt, dann hat Berlin da noch viel Luft nach oben. Meine Einführung in die japanische Küche erhielt ich allerdings auch in Düsseldorf, wo offiziell die meisten Japaner in Deutschland leben, weshalb es dort auch japanische Restaurants gibt, in die man sogar mit Japanern gehen kann.

  2. Ich würde es auch nich den „besten Japaner der Stadt“ bezeichnen. Ich glaube so eine Auszeichnung kann man nur Traditionalisten geben, also eher Lokalen wie dem Ushido in der Lychener, von dem es auch einmal hiess, es sei der beste Japaner der Stadt. Ich muss aber auch zugeben: ich kenne mich damit nicht wirklich aus.

    Soeben googelte ich nach dem besten Japaner in Berlin, da taucht das Ushido gar nicht mehr auf. Allerdings das Sticksnstones. Und neun andere. Aber ich vermute mal, dass es dort die besseren japanischen Restaurants gibt, wo auch die meisten Japaner gibt 🙂

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