Es schneit. Abends ging ich mit der Hündin noch einmal auf eine lange Runde. In den dunklen Monaten gehe ich abends nur noch einmal um den Block. Mehr will auch sie nicht. Aber heute mit dem Schnee bogen wir nicht rechts um den Block um, sondern gingen geradeaus, in den Park. Sie wusste sofort, wofür ich mich entschieden hatte und sie schien begeistert.
Der Park war aufgehellt. Auch wenn es in unmittelbarer Nähe keine Strassenbeleuchtung gab, schien der Park aufgrund des Schnees, Licht abzustrahlen, man konnte fast lesen. Wie üblich trugen im Park alle schwarzen Hunde ein Leuchtband. Nur die hellen Hunde nicht, die tragen das ja nie, aber im Schnee sah man heute die weissen Hunde nicht mehr. Die schwarzen Hunde rannten als schwarze Flecken mit Leuchtbändern durch die Gegend. Sonst sieht man ja nur die Leuchtbänder.
Nachher spazierten wir weiter durch den Schnee, durch die stillen Ecken des Kiezes, irgendwo weit entfernt hörte man die Sbahnen surren, unter meinen Schuhen knarzte der Schnee.
Man kann aber noch immer Fahrrad fahren. Viele Radwege sind immerhin halbherzig geräumt, aber während der Schnee von oben nachkommt, bildet sich die neue Schicht. Am Abend auf dem Nachhauseweg ist die neue Schicht schon härter, fast vereist. Ich denke nicht, dass die Räumemaschine im Laufe des Tages noch einmal über die Wege fuhr. In den Niederlanden sind die Radwege immer geräumt, mindestens wie die Autostrassen. In Kopenhagen räumt man die Fahrradwege sogar vor den Autowegen, dies um Radfahrerinnen aufzuzeigen, dass sie Priorität haben, dementsprechend fahren die Leute dort auch bei jedem Wetter. Ein psychologischer Bossmove.