[Do, 23.5.2024 – Ufer, Prüfung, Spökhus, Horrorfilm]

Es kamen die Ergebnisse der Sprachprüfung. Ich habe bestanden. Mit „sehr gut“ für die Module lesen, schreiben und sprechen, aber nur „gut“ für das Modul „hören“, immerhin besser als erwartet, bei hören hätte genau so gut eine „0“ sein können, weil ich mich äusserst unkonzentriert an die Aufgaben dieses Moduls gesetzt hatte.
Jetzt kann ich mich mit dem Deutschnachweis an die Einbürgerung begeben. Leider gibt es immer noch keine Termine.

Wir malerten noch den kleinen Flur im Obergeschoss, vorher beschlossen wir aber, mit Abschluss des Obergeschosses die Malertätigkeiten für diese Woche zu beenden.

Am Nachmittag ging ich mit der Hündin hinunter zum Fluss, um die Badestellen freizumähen. Es ist besser, dies vor dem Sommer zu tun, damit die Stellen nicht zu sehr verstruppen. Diesmal suchte ich noch zwei weitere Stellen am Fluss aus. Meine Schwiegermutter erzählte mir, dass sie als Kind immer ein Stück flussabwärts in den Fluss sprangen. Hinter einer Kurve bei einer grossen Erle gab es damals eine Sandbank und nur wenig Strömung. Diese Stelle wollte ich mir heute ansehen, im Juli wird das Gras und das Gestrüpp dort bereits zu hoch und dicht sein. Aber Ende Mai komme ich mit meinem kleinen Rasentrimmer noch einigermassen durch. Es ist eine schöne Stelle mit einem Baum. Die Strömung ist dort weniger stark. Von der Sandbank ist nach den Jahrzehnten natürlich nichts mehr übrig, aber der Einstieg ins Wasser ist flacher als an vielen anderen Stellen. Dort kann ich im Juli vielleicht den Steg bauen.
Die Hündin liebt es, wenn ich dort am Ufer beschäftigt mit. Ich weiss nicht, was sie sich dabei denkt, aber sie tut so als würde sie mich unterstützen. Meistens steht sie mir aber im Weg.

Sie erhebt dieses Jahr ausserdem stärkere territoriale Ansprüche. In 200 Metern Entfernung und in direkter Sichtweite gibt es ein verlassenes rotweisses Holzhaus. Das Haus hiess schon zu Jugendzeiten meiner Schwiegermutter „Spökhus“, also Spukhaus, weil nie jemand darin wohnte. Das Haus wurde in den Neunzigerjahren von einem Mann aus dem nahen Dorf gekauft, der es für seine Tochter renovierte. Seine Tochter interessierte sich jedoch nie für das Haus. Irgendwann in den Nullerjahren wurde das Haus einem Finnen verkauft, der das Haus mutmasslich aber nur als schwedische Adresse verwendete. Zwei Sommer lang vermietete der Finne die Wiese vor dem Spökhus als Auslauf für Pferde. Aber nach zwei Sommern war das auch wieder vorbei. Das Spukhaus blieb also weiterhin ein Spukhaus.

Dieses Jahr sehen wir aber täglich Betrieb. Schon früh am Morgen kommen zwei Autos, aus denen zwei Menschen aussteigen, die daraufhin hämmern, sägen und schleifen. Wir wissen aber nicht genau, was das bedeutet. Auch der ehemalige Pächter wusste nicht genau, was die da machen. Ich finde es nicht schlimm. Aber die Hündin mag das gar nicht. Sie knurrt oder bellt, wenn sie dort Menschen oder sie etwas sich bewegen sieht. Die Hündin hat Gene einer Mitarbeiterin des Ordnungsamtes.
Dummerweise macht ihr das Spass. Und je mehr ich es ihr verbiete, desto lauter bellt sie. Sie interpretiert mein Schimpfen natürlich als Bestätigung ihrer guten Arbeit.
Es gibt Methoden, das auf andere Weise zu unterbinden. Man soll ruhig bleiben, sie herbeirufen und ablenken. Das ist aber anstrengender und es gelingt uns nur mittelmässig gut.

Abends beschlossen wir, einen Film auf Disneyplus zu schauen. Meine Frau schlug „Cabin in the woods“ vor. Ein Horrorfilm über ein Paar, das in einem Holzhaus im Wald lebt. Das schien mir kein gutes Thema für diese Woche. Das können wir gerne nächste Woche schauen, wenn wir ein Paar sind, das in einem Steinhaus in der Grossstadt lebt. Also schauten wir „Fresh“. Einen Film über einen Mann, der Frauen entführt und ihnen Fleisch vom Körper schneidet, das er schliesslich an reiche Menschen verkauft. Ich hasse Filme, in denen Frauen in Kellerverliesen gefangengehalten werden, das weiss meine Frau auch, aber sie dachte, es sei eine Vampirkomödie. Der Film hatte dennoch komödiantische Komponenten und einen spannenden Geschichtsaufbau. Zu dem Zeitpunkt, an dem ich also verstand, dass es ein Film über Frauen ist, die in einem Kellerverlies gefangengehalten werden, war ich aus anderen Gründen an den Film gefesselt.
Und fand ihn trotzdem sehr unterhaltsam.

3 Kommentare

  1. also ausser das ist zufällig ein anderer film mit gleichem namen, ist cabin in the woods nicht über ein paar sondern eine gruppe von freunden und sehr wenig gruselig auch wenn man gerade selbst in einer hütte im wald sitzt. die leute die das beunruhigen würde glauben vermutlich auch an die illuminaten. Wovon ich mich fernhalten würde ist antichrist etc.cabin in the woods ist tatsächlich sehr unterhaltsam, zumindest für mich.

  2. Ein hilfreicher Hinweis. Wir holen das auf jeden Fall in Berlin nach 😉

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