Wegen der Arbeit an der Novelle googelte ich viele der damaligen Wegbegleiterinnen. Die meisten sind unauffindbar, von vielen weiss ich aber schlicht nicht den Familiennamen. Heute sortierte ich die alten Fotos, dabei gab es ein paar sehr schöne Fotos von Jochem, Roos, Bonita und Federica. In der Novelle heissen sie anders. Von Jochem weiss ich, dass er sich einer Sekte angeschlossen hat, von Bonita und Roos kenne ich nicht den Familiennamen, aber ich fand Federica auf Facebook. Sie war eine italienische Erasmusstudentin aus Bologna und wohnte für etwa ein Jahr in unserem Haus an der Lange Nieuwstraat. Wir waren sehr freundschaftlich verbunden, verloren uns aber aus den Augen, als sie wieder nach Italien zog. Sie ist mittlerweile verheiratet und lebt in Mexiko. Also fügte ich sie kurzerhand auf Facebook hinzu und sie antwortete mir sofort mit der Frage ob ich ein Hellseher sein. Sie sei nämlich gerade in Europa und käme am Donnerstag nach Berlin.
Jetzt werden wir uns natürlich treffen. Besser noch: nächste Woche fährt sie weiter nach Utrecht und dort trifft sie Bonita. Jetzt werde ich doch noch meine Fotos los. Vielleicht kann ich sie irgendwo schön auf Papier ausdrucken. Ich muss diese Woche ohnehin in den Copyshop um ein altes Fotos unseres Hauses in Schweden auf Papier zu bringen.
Federica ist mittlerweile geschieden, danach wurde sie Witwe und jetzt hat sie aber wieder einen Freund. Wie sie diese Kette an Beziehungen aufzählte. Und sich selbst als Witwe bezeichnete.
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Gegen 6 Uhr landete meine Frau am Flughafen. Ich holte sie am Ostkreuz ab. Zuvor hatte ich den ganzen Tag die Wohnung geputzt.
Wir öffneten uns Biere und schauten Fotos an, danach bestellten wir uns eine Pizza und schauten die erste Folge „The Killing“, die ja in Seattle spielt. Ein Soft Landing für meine Frau. Danach waren wir müde.