etwas zum Lauschen

Als grosser Fan der FrauFrankschen Texte griff ich letzten Samstag wieder zum Mikrophon. Der freundliche K Alex von HerrK hat auf meinen Wunsch hin die passende Musik seiner Band dazu ausgesucht und das Ganze durch den Mixer getrieben. Jetzt kann man es sich bei Blogread runterladen oder per Podcast auf den MP3-Player ziehen und in der U-Bahn danach lauschen.

Post von Bargeld Entertainment

bargeld entertainment

Und heute lag das langersehnte Päckchen in meinem Postfach, das Päckchen wofür ich vor genau zwei Jahren 60€ an Bargeld Entertainment überwies, weil ich Herrn Bargeld und seine Musikanten mit ihrer Webseite, bei ihrem Versuch unabhängig von der Musikindustrie ein Album zu produzieren, unterstützen wollte. Weil ich ein alter Geliebter der Einstuerzenden Neubauten bin. Und weil mich deren Musik immer noch erschauern lässt wie vor sechzehn Jahren. Die einzige Band die mit den Jahren sogar besser wurde.

Heute erreichte mich das neue Album Grunstueck, das aus diesem Projekt entstanden ist. 3 CD’s und eine DVD. Und ich entflamme in erneuter Liebe.

Friedrich Schiller und ein Haufen Links

Sowieso ist Basimo.de der bessere Schockwellenreiter, und damit meine einzige Quelle geworden bei der ich mir Infos zu den Wundern der modernen Technik hole (mal abgesehen vom Weichwarenladen und der Seite von Ralf, die ich erst vor Kurzem entdeckt habe) . Manchmal hat er dann auch so tolle Links wie den zum Podcast von Schillers Kabale und Liebe. Zum runterladen, also los.
Seit ich von der Existent des Blogread weiss, bin ich ein wahrer Anhänger des Hörspiels geworden.

manchmal…

Manchmal, wenn mir das Wasser bis zum Hals steht, dann möchte ich einfach in die Hocke gehen und abwarten. Die dicken Fische mit den Glubschaugen würden mich verwundert anschauen weil ich zum Spass grosse Luftblasen hochblubbern liesse. Dann würde der grösste aller Glubschaugenfische Grimassen schneiden und ich würde dicke Backen machen und ein paar Blasen aus der Nase wachsen lassen, wie ein närrischer Unterwasserstier der wild geworden ist.

Stattdessen überlege ich mir wiedermal ein Kistchen Hängegeranien zu kaufen.

Allerheiligen

So sitze ich hier dann als guter Kathole, am späten Abend noch, zu Allerheiligen, von Heiden umgeben an meinem Arbeitsplatz.
Dabei frage ich mich dauernd warum hier im gottlosen Norden nichtmal das heidnische Helloween gefeiert wird. Also die paar Hanseln die gestern als Dumbledore und Snape verkleidet in die U-Bahn stiegen will ich jetzt mal nicht als richtige Feiernde bezeichnen, die hübschen Hexen in schwarzen Netzstrümpfen schon eher, aber trotzdem, das kann es doch nicht gewesen sein. Mich erschleicht das Gefühl, Helloween wurde hierzulande, und dann vor allem in den südlichen, katholischen Gefilden, lediglich eingeführt um uns Romtreuen den ersten November zu entweihen. Weil die Heiden wissen, wie gerne wir feiern, und sie wissen auch wie ungerne wir mit einem Dreikilometerschädel am nächsten Tag in die Kirche gehen unsere Toten und Heiligen zu ehren.
Trotzdem würde ich mich auf einen arbeitsfreien Allerheiligentag freuen. Des Feierns wegen. Ich ziehe mir als Entschädigung auch eine Hexenmeisternase auf. Und küsse hübsche, schwarzhaarige Hexen.

nette Abende sind nicht blogbar

Nette Abende sind nicht blogbar. Von wunderbaren Menschen und köstlichem Chili zu schreiben hab ich noch nie gekonnt. Vom Wein kann ich schreiben, auch von ganz viel Wein, aber den Wein lassen wir das sein wofür er da ist. Nämlich zum Trinken. Auch wenn es sehr viel war. Dann schenken wir einfach nach.
Aber vielleicht gibt es ja hier und da ein paar hübsche Fotos. Talent ar gestern ja reichlich vorhanden.

weichspülgang

Der Punk der mich gerade an der Ecke Schulterblatt / Juliusstrasse anrannte benutzt den selben Weichspüler wie ich.
(Das stimmt mich nachdenklich. Da könnte ich jetzt noch Stunden darüber nachdenken. Aber ich gehe jetzt schlafen.)

der Rattenberger ihr Spiegel

Das witzige an solchen Geschichten ist ja nicht, dass die Bewohner jetzt völlig übergeschnappt sind und sich diesen Megaspiegel ins Tal stellen um im Winter nicht mehr depressiv zu werden, sondern das witzige an dieser Tatsache… (äh, nein witzig ist an dieser Meldung überhaupt nichts, aber wenn ich da oben mit dem Wort “traurig” beginne, dann dreht ihr euch wieder um und stöhnt, weil ihr glaubt, dass ich wieder so eine Heulgeschichte erzähle, also…) das traurige an dieser Tatsache ist, dass die Alpenbewohner mittlerweile derart zivilisiert geworden sind, dass sie nicht mehr mit ihrem harten Schicksal umzugehen wissen.

Ich meine ja nur, früher, als man in den Alpen noch richtig Alpenbewohner war, da ertrank man seine Depressionen im Wein, jahrelang, bis man alle Zähne verloren hatte und beim Kartenspielen im Wirtshaus Familie und Hof verspielt. Oder man erhing sich an einem Strick in der Scheune. Ein Abgasschlauch durch das Fenster ins Auto war eine ganze Zeit lang auch sehr populär.
Aber heute, in diesen modernen Zeiten von Radio und Fernsehen, will ja jeder immer glücklich sein. Kein Wunder, dass man sich lächerlich macht.

Epicore (loaded)

Wer hier schon länger mitliest, weiss vielleicht von meinem schreiberischen Schicksal das mir vor einem knappen Jahrzehnt jegliche Motivation nahm, mich weiterhin mit der Schreiberei zu beschäftigen. Weil der Verlust zu gross war und ich den Mut verloren hatte, hörte ich damals auf, auch wenn mir später in jeder Firma in der ich arbeitete immer die Rolle des Schreibers der Sitzungsprotokolle zugeschoben wurde. Erst wurde immer gefragt wer das Protokoll aufnehmen wolle und ich drückte mich nie davor, und danach wurde es mir immer zugeschoben, weil ich die Protokolle immer auf eine Weise verfasste als seien es Geschichten oder weil ich all die langweiligen Diskussionspunkte immer skurril umschrieb und zynische Seitenhiebe austeilte, dass die Firmensitzungen sich lasen, als seien es Theatervorstellungen gewesen. Das gefiel meinen Kollegen und merkwürdigerweise beschwerten sich auch meine Vorgesetzten niemals darüber.
Als ich vor etwa zwei Jahren mit diesem Weblog anfing wusste ich nicht ganz genau wohin das führen würde und dass ich es besonders lange durchziehen würde dachte ich mir auch nicht. Es ging mir in erster Instanz nur darum, wieder für michselbst zu tippen, wiedermal meine Hirnwindungen auf Schwarzundweiss zu bringen. Dass ich zwei Jahre später jetzt immer noch mehrmals pro Woche irgeneinen gedanklichen Unsinn oder haushaltliches Desaster oder eine Geschichte niederschreibe, wundert mich allerdings nicht mehr. Weil ich dadurch plötzlich wieder Freude am Schreiben bekommen habe. Ich glaube kaum, dass diese Freude mich heimgesucht hätte wenn ich zuhause in meinem Kämmerlein wieder angefangen hätte still und leise an einem Roman zu schreiben. Hier kamen Leser, Menschen die kommentierten, “weiter so”, “danke” und angeregte Diskussionen, meine Schreiberei bekam etwas dynamisches, etwas Schnelles, ich arbeitete nicht mehr an einem Lebenswerk, sondern fing an meine erst kurzen, dann mit der Zeit längeren Einträge als stilistisches übungsmittel zu gebrauchen und gar als Veröffentlichungen zu betrachten. Und genau das bereitete mir Freude.
Wenn ich heute mit Bekannten spreche die sich auf irgendeiner Weise literarisch beschäftigen, dann wissen sie meistens nicht was Blogs sind, und in den wenigsten Fällen bei denen sie schon mal was davon gehört oder sogar schonmal darin geschnuppert haben, wird es meist als tagebuchschreiberischer Firlefanz abgetan, oder wegen der aufdringlichen Diskussionen von “Blogs vs. Journalismus” gar nicht als literäre Platform wahrgenommen, sondern bloss als Grasswurzelmedium gegen den elitären Journalismus. Schade eigentlich, da ich mir sicher bin, dass es bei der ganzen altmodischen Papierautorschaft da draussen sicherlich einen grossen Teil guter Blogger geben würde, von denen ich gerne mehrmals pro Woche etwas lesen würde, anstatt jahrelang auf Romane oder anderen Veröffentlichungen zu warten.

Nun will ich mir nicht anmassen ein Literat zu sein, aber da mich bei Weblogs vor allem der literarische Aspekt fasziniert, war ich vorhin äusserst erfreut darüber zu lesen, dass ein paar Mitlogger da draussen das Projekt Epicore ins Netz gestellt haben. Weil es sonst eben viele kleine Perlen gibt die irgendwo in den tiefen des Netzes verschwinden.
Ich würde mir gar wünschen, dass es als literäres Diskussionsmedium ausarten würde, wie man andernorts Buchbesprechungen hält, aber wahrscheinlich wird es sowieso darauf hinauslaufen.