interregionales

Frau Modeste trinkt Martini und schwarzen Thee, trägt wirklich tolle Stiefel, kennt den Unterschied zwischen Hugo und Boss, hat keinen Fernseher, wickelt Steine um den Hals wie einen Schal und ist sehr nett.

Herr Winkel trinkt am Nachmittag nur Wasser und Cola, hat lange Beine und schöne Augen, rasiert seinen rechten Ohrenbart ein wenig schlampig, kennt sich mit Musik aus und ist sehr nett.

Text-Tracks

Ich amüsiere mich gerade beim Gedanken, mich mit der untenstehenden Geschichte bei Mercedes Benz Text-Tracks zu bewerben. So, damit die flotten Benzfahrer da draussen ein wenig aufgepeppt werden auf ihrem Weg durchs Leben.
Oder welcher war noch mal der Text in dem Mercedessterne als Währung galten? Als Special für die Hoster der Aktion sozusagen.

Heimatbloggen

Je länger es her ist, dass ich meine Heimat verlassen habe, umso patriotischer werde ich. Ich hatte damals meine guten Gründe die Berge zu verlassen, aber mittlerweile habe ich gewissermassen Frieden geschlossen und erfreue mich eigentlich genau an jenen Dingen die mich damals vom Gefühl her vertrieben haben. Es sind die Geranien und die Trachten und die immergesunden Wangen, an denen ich heute Gefallen finde. Neben inzestuöser Liebe, durchzechter Familien und verzweifelten Selbstmördern. Und das meine ich durchaus ernst.
Regelmässig suche suche ich nach „Blog Südtirol“ in den Suchmaschinen, vor allem wenn der Speck wieder alle ist und normalerweise findet google lediglich mequito.org und andere irrelevante Seiten. Heute wurde ich jedcoh fündig, und stiess auf das Südtirol-Blog. Ich bin sehr erfreut.
Oh und das ist das Tal durch das man zu meinem DOrf gelangt. Sieht in Wirklichkeit aber noch viel beeindruckender aus.

ratschläge

„Pass auf dich auf“ rief sie beim Abschied ihrer Freundin zu, bevor sie ohne nach linksundrechts zu gucken loslief und mir vors Fahrrad rannte.
„Pass DU mal auf dich auf“ wollte ich sie anlachen, weil ich fröhlich darüber war, dass ich ihr meine rostige Lenkstange nicht in den Magen gebohrt habe, weil ich gleich Pasta kochen wollte und dann mit dem ganzen Blut, nee, das passt irgendwie nicht.
Stattdessen schrie sie mich an: „Mann, kannst du nicht aufpassen?“
Eine Frau die gerne Ratschläge gibt.
(Dabei dachte ich immer Ratschläge seien so achtziger)

Revue

Florapark, Schanzenviertel. Der Spielplatz ist ein Hort der Lust. Wo alleinstehende Mütter und Väter, musternd, schielend und lächelnd einander Revue passieren. Während der gesicherte Genenpool nebenan Sandburgen baut.

bin ich jetzt ein A-List Blogger?

Ich würde jetzt eigentlich gerne etwas über mich sagen, irgendwas grossartiges, dass ich zB schon als 4 jähriger einen Dreitausender bestiegen habe, weil irgendwie muss man ja gut dastehen, wenn man plötzlich in die Top100 der meistgelesenen Blogs von Blogcounter.deaufgestiegen ist. Ich meine, ist ja nicht nix, sowas wie ein Ritterschlag, oder meinetwegen eine Auferstehung, oder wasauchimmer. Nicht gerade auf Platz eins, aber immerhin Platz 82. Ihr könnt jetzt gerne daherkommen und sagen, dass das alles nichts Wert ist, dass das Bildblog an der einsamen Spitze steht mit seinen Abermillionen Besuchern, und der Kid und die Lu werden nicht gezählt weil sie keinen Blogcounter installiert haben. Von mir aus könnt ihr das gerne sagen, aber schaut selbst hin, es steht da grau auf hellblau: ich hab den längeren.
Nur habe ich nichts zu meiner Person zu sagen, deshalb geh ich mich mal rasieren und meine Pfaufedern suchen, man muss ja ein wenig ordentlich dreinschauen wenn man schon im Rampenlicht steht.

das Haus gegenüber ist wieder Weiss

Als ich dann aus dem Fenster guckte und den diagonalen Regen niederprasseln sah, wie er vom Westen nach Osten in einem Winkel von fünfundvierzig Grad aufklatschte, da wurde ich erstmal melancholisch und dachte: „Hach, mein liebes Hamburg, so kenne ich dich endlich wieder. Der ganze Sonnenschein der letzten Wochen und Monate hat dich mir völlig verfremdet.“

Aber dann dachte ich an die beiden Tischler, die in jenem Moment gerade in meiner Wohnung die alten Fenster herausrissen, um sie durch neue zu ersetzen. Sie würden nass werden, aber immerhin hatte ich das Sofa entfernt, weil das die beiden von mir verlangten.

Als ich nach Hause kam, schien alles in Ordnung, die Sorgen waren umsonst gewesen. Die Tischler hatten lediglich das Klo vollgepinkelt, aber das kennt man ja und ich war vom Geiste her schon darauf vorbereitet gewesen.
Am meisten gefreut hat mich jedoch die Tatsache, dass man wieder nach draußen gucken konnte. Natürlich, neue Fenster sind ja auch immer sauber. Wie konnte ich sowas bloß vergessen? Dass sie schmutzig waren, war mir jedoch nicht aufgefallen.

Jetzt ist das altrosafarbene Haus von gegenüber jedenfalls weiß. Wusste ich auch nicht. Aber das ist gut.