Als ich dann aus dem Fenster guckte und den diagonalen Regen niederprasseln sah, wie er vom Westen nach Osten in einem Winkel von fünfundvierzig Grad aufklatschte, da wurde ich erstmal melancholisch und dachte: „Hach, mein liebes Hamburg, so kenne ich dich endlich wieder. Der ganze Sonnenschein der letzten Wochen und Monate hat dich mir völlig verfremdet.“
Aber dann dachte ich an die beiden Tischler, die in jenem Moment gerade in meiner Wohnung die alten Fenster herausrissen, um sie durch neue zu ersetzen. Sie würden nass werden, aber immerhin hatte ich das Sofa entfernt, weil das die beiden von mir verlangten.
Als ich nach Hause kam, schien alles in Ordnung, die Sorgen waren umsonst gewesen. Die Tischler hatten lediglich das Klo vollgepinkelt, aber das kennt man ja und ich war vom Geiste her schon darauf vorbereitet gewesen.
Am meisten gefreut hat mich jedoch die Tatsache, dass man wieder nach draußen gucken konnte. Natürlich, neue Fenster sind ja auch immer sauber. Wie konnte ich sowas bloß vergessen? Dass sie schmutzig waren, war mir jedoch nicht aufgefallen.
Jetzt ist das altrosafarbene Haus von gegenüber jedenfalls weiß. Wusste ich auch nicht. Aber das ist gut.
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