Ich hätte auch ein Foto von mir am Gipfelkreuz. Aber Gipfelkreuz steht mir irgendwie nicht.
[Was vom Bergsteigen bleibt ist Reichtum neuer und unüblicher Ideen und übelstlicher Muskelkater]
Monat: Juli 2008
[peng]
Als hätte ich wie ein kleiner Spatz auf einem Ast gesessen und fröhlich gezwitschert, so sehr habe ich letzten Freitag auf mich geschossen, mit Kanonen nämlich, der Vergleich gefiel mir immer gut, das Wegpusten, die Unverhältnismäßigkeit, doch hätte es durchaus gnädiger ablaufen können, mit ein paar Bierchen beispielweise und zum Abschluß womöglich ein Gläschen Wein, stattdessen strömten die paar leergesogenen Fässer Bier längst schon im Blut und die Hektoliter Rotwein flausten (?) im Kopf, als ich Zutritt zur Whiskybar bekam und zu jenem Zeitpunkt war ich längst kein Spätzchen mehr auf einem Ast, sondern eine ziemlich hohle Tontaube die frei zum Abschuß durch die feiernde Menschenmenge kullerte, und Kanonenkugeln auf Tontauben abzuschießen ist natürlich nicht ganz so übertrieben wie auf Spatzen, doch das muss man erstmal verstehen, weilichweilichweilich, weil ich nach der ersten Kanonenkugel gar nichts mehr hören konnte, und die dreivier Folgenden erst am nächsten Tag erahnte, so stand ich dann bei Morgengrauen als einer der letzten drei Partygäste vor der Haustüre, war erstens eine Tontaube, hatte zweitens keinen Ton mehr in den Ohren, drittens war da plötzlich eine Meise in meinem Kopf und es weiß Gottnichtmal wo die nun hergekommen war und viertens war ich abgeschossen, lag ich sozusagen zersplittert am Boden, doch weil ich noch glaubte zu flattern stehen, fuhren wir auf dem Fahrrad auf der Suche nach einem Café. Auf der Suche nach Kaffee. Glücklicherweise.
Danach war ich vier Tage deprimiert und müde und leidenschaftslos und traurig und freudlos und lebensunfroh. Die Chemie. Heute gehts mir wieder.
[Kultur]
Morgen Abend lese ich bei der Lesebühne Rakete 2000 im Ä. Weserstraße 40 (Berlin-Neukölln ist dat), um 21Uhr.
Zusammen mit Lea Streisand und Mareike Barmeyer.
Eintritt ist frei oder so ähnlich.