[Dienstag, 16.8.2022 – Pfütze, Tatt, Karotteneis]

Heutefrüh machte das Tier erste Bekanntschaft mit einer Pfütze. Pfützen gab es bisher noch nicht in ihrem Leben. Aber aufgrund des gestrigen Regens, hatte sich ein 2cm tiefes Gewässer im Park gebildet. Zuerst schnüffelte sie daran, dann trank sie daraus. Später kam ein Hund und rannte durch die Pfütze, das probierte sie dann auch und fand Gefallen daran. Der rennende Hund rannte ständig durch die Pfütze und einmal rannte er mein Tier um, das mit einer ganzen Hälfte im schmutzigen Wasser zu liegen kam.

Später zuhause war sie dann trocken, aber es fielen stundelang Sandkörner von ihrem Fell ab. Die ganze Wohnung ist von einer feinen Sandschicht überzogen.

Sonst ist nicht viel passiert. Ich war im Homeoffice. Morgen habe ich einen Termin bei meiner Tätowiererin. Es soll 34 Grad heiss werden. Ich hasse es jetzt schon. Normalerweise lasse ich mich nur im Winter tätowieren. Ich werde bei 34 Grad mehrere Tage lang mit einem Verband herumlaufen. Schöner Scheiss. Ausserdem sieht es immer dämlich aus, wenn man mit frischen Tattoos herumläuft. Tätowierungen sehen nur gut aus, wenn sie den Anschein erwecken, immer schon dagewesen zu sein.

Morgen gibt es auch den ersten Termin mit der Dogwalkerin. Die Hündin wird es liiieben mit drei iiis, aber sie weiss davon noch nichts.

Dann habe ich dem Tier Karotteneis gemacht. Karottensaft in Eiswürfelbehälter gekippt und ins Gefrierfach gelegt. Die Hündin liebt seltsamerweise Karotten. Und wenn es so heiss ist, liebt sie Eiswürfel. Karotteneiswürfel sind sowas wie Stracciatellaparty für uns Menschen.

[Montag, 15.8.2022 – Regen, pluviophobes Tier]

Heute war ein eher doofer Tag.

Ausser vielleicht der Regen am Abend. An der Hündin merke ich, wie selten es in Berlin regnet. Sie mag Regen nicht. Wenn es regnet, stemmt sie sich mit allen vieren vor der Tür und lässt sich die Strasse rauf und runter ziehen. Was bei ihren mittlerweile 10 Kilos auch für mich nicht ganz unanstrengend ist. Sie ist dabei ziemlich beharrlich.

Sie wohnt jetzt seit ziemlich genau sechs Monaten bei uns. Es geschah heute zum dritten Mal, dass ich sie die Strasse rauf und runter zerren musste. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass es seit sechs Monaten genau drei Mal richtig geregnet hat. Vielleicht habe ich mich verzählt.

~22:30 Uhr
Ich musste mit ihr noch einmal spät raus, da sie beim 21:00 Rundgang kein Pipi gemacht hatte. Diesmal fiel mir erst auf, dass sie beim Regen oder nach dem Regen wohl Angst zu haben scheint. Sie wedelte nicht mit dem Schwanz, sie stand einfach nur starr da und wollte nirgendwo hin. Nachdem ich sie wieder die Strasse hinunter gezerrt hatte, ging sie irgendwann selbstständig, aber sie fixierte immer wieder Dinge in weiter Ferne, bellte auch grundlos in die Richtung, die sie fixierte, drehte sich ständig um, als würde sie glauben, sie würde verfolgt werden. Eine Erklärung dafür habe ich noch nicht. Vielleicht, weil die Gerüche durch den Regen verschwinden, verschwimmen, bzw alles anders in der Luft liegt. Bedrohung.

Nach 10 Minuten ist es dann so weit. Sie macht Pipi und wir können wieder hinein.

[Sonntag, 14.8.2022 – Hitzeauslauf, Stranger Things]

Ein Tag, an dem ich mich wenig bewegen wollte. Das ging nur so mittel. Das Tier muss ja auch raus. Zwar sagt man, dass man Hunde darauf konditionieren soll, sich langweilen zu können. Weil es immer diese kalten und regnerischen Tage geben wird, an denen man nur fürs Pipimachen vor die Tür gehen will. Vor den Tagen, an denen man wegen der Hitze nicht vor die Tür gehen will, hat mich niemand gewarnt. Wir hätten einfach zuhause bleiben sollen.

Stattdessen gingen wir zum Hundeauslauf in de Volkspark. Es kam dort kein einziger Hund vorbei. Wir sassen da bestimmt 20 Minuten. Immerhin unterhielt sich meine Frau blendend mit dem Tier. Ich sass nur auf einer Bank im Schatten.

Später zuhause schauten wir die letzten Folgen der letzten Staffel Stranger Things. Ich mochte die Serie anfangs sehr, aber wie so viele Serien, verlor Stranger Things ab der zweiten Staffel an Schwung, es wirkt immer, als wüsste man nicht genau, was man erzählen will, aber jetzt haben wir mal dieses erfolgreiche Setting mit diesen erfolgreichen Figuren und lass uns einfach etwas draus machen. Die dritte Staffel habe ich dann gar nicht mehr geschaut. Aber es wurde mir empfohlen, weiterzuschauen, so fasste mir meine Frau die dritte Staffel zusammen und wir schauten die vierte.

Ja, ist ganz OK. Die letzte Folge dauert 2h und 22 Minuten. Ich ging immer davon aus, dass die vierte Staffel das Ende der Serie markieren sollte, aber die Geschichte ist jetzt offen wie nie zuvor. Kurzes Googlen bestätigt. Die fünfte Staffel soll erst die letzte sein. Aw, ich hasse das.

[Samstag, 13.8.2022 – Naht, Geschirr, Oly]

Meine Frau nähte mir notdürftig das Loch im Herthatrikot zusammen. Im Endergebnis sah das ziemlich gut aus. Nähte stören mich ohnehin nicht, ich wollte aber kein Loch haben.

Vormittags spazierten wir mit dem Tier zu Fressnapf. Das muss ein Paradies für eine Hündin sein. Schlimm ist die offene Auslage von Leckerlis. Alle Leckerlis offen in Kisten auf Höhe einer Hundeschnauze. Wir verstanden nicht sofort, in welcher Gefahr wir uns bewegten, da kaute unser Tier schon auf einem Gemüseleckerli herum.

Wir waren aber wegen eines Geschirrs bei Fressnapf. Die Dogwalkerin verlangt ein festes Geschirr, wenn sie die Hündin transportiert. Das richtige Geschirr zu finden ist allerdings furchtbar. Vor allem in ästhetischer Hinsicht. Alle Geschirre sehen aus, wie Funktionskleidung von deutschen Touristen in den Alpen. Lustigerweise gibt es auch eine italienische Marke. Die Geschirre dieser Marke sehen wirklich stylisch aus, die Hunde können sich aber zu leicht daraus befreien.
Also alles wie im richtigen Leben.

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Danach ab ins Olympiastadion. Das erste Heimspiel der Saison. Normalerweise sass ich immer schön schattig in Block 2.1. oder 2.2. Für diese Saison stehe ich in der Ostkurve. Ich kann mich gut erinnern, wie ich an sonnige Tagen die Leute im nördlichen Teil der Ostkurve immer bemitleidete. Wie sie der brennenden Hitze ausgeliefert sind.
Heute kündigten sich 32 Grad an. Mein Block ist jetzt Q3. Nördliche Seite der Ostkurve. Blanke Hitze, Höllenfeuer.

Es ging dann aber. Zum einen wegen eines munteren und guten Spiels meine Mannschaft aber auch war der Himmel meistens bewölkt. Es war einfach ein toller Nachmittag. Zwar gewannen wir nicht, aber mit dem 1:1 gegen eine Champions League Mannschaft, kann ich gut leben. Vor allem spielte die Mannschaft einfach lustvoll. Darum geht es eigentlich nur. Um die Lust.

[Freitag, 12.8.2022 – Aufm Wasser, Tocarouge, Tier alleine zuhause]

Es war der Tag auf der Spree. Wir fuhren mit einem als Floss getarnten Boot Spreeaufwärts, richtig weit, bis fast zur Stadtgrenze. Dort fühlt es sich längst nicht mehr nach Berlin an, aber das täuscht natürlich nur, da man vor lauter Bäume keine Stadt mehr sieht. Dahinter liegt Eichwalde, der Flughafen ist auch nicht weit.
Wie unfassbar schön Berlin vom Wasser aus sein kann. Schöne Villen, neue Häuser, Kirchtürme, Fabrikruinen, eine Regattatribüne, Waldhäuschen und zahllose Anleger.

Ich frage mich schon seit längerem, warum wir hier keine Kultur haben, uns ständig auf dem Wasser aufzuhalten. Berlin hat so viele Kanäle und Wasserwege in der Stadt. Man kann zB am Ostkreuz Kanus, SUPs und Tretboote mieten und damit faktisch durch ganz Berlin paddeln. Ich frage mich auch, warum all die hippen Leute am Landwehrkanal nicht Boote vor ihrer Haustür liegen haben. Ruderboote, Kanus, Kajaks, kleine Motorboote.

Ich will das mal probieren, vielleicht diesen Sommer noch. Mit einem Kanu durch die Spree paddeln. Das muss doch super sein.

Ganz weit oben in der Spree, wird der Anker ausgeworfen und die Leute springen ins Wasser. Es war 1 Uhr, ich hatte schon den einen oder andere Aperolspritz intus, ich halte es für eine schlechte Idee, zu schwimmen. Ich bin ja ein Schlechtschwimmer.

Um Punkt 5 sind wir wieder zurück an der Oberbaumbrücke.

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Zwei Stunden später bin ich mit unseren Freunden aus Minden verabredet. Wir gingen ins Toca Rouge an der Torstrasse. Das Toca Rouge gibt es seit ich in Berlin wohne. Also seit mindestens 14 Jahren. Unfassbar. Wenn in Berlin ein Restaurant so lange überlebt, dann muss etwas damit faul sein. Es könnte sich so etwas wie Tradition oder Koninuität einschleichen.

Wir lassen das Tier heute alleine zuhause. Zum zweiten Mal am Abend. Heute ungefähr 4 Stunden. Ich schrieb die Nachbarn an, dass sie mich antexten sollen, falls sie das Tier bellen hören. Die Nachbarn antworten, wir sollten das Tier nächstes Mal doch einfach in ihre Obhut geben. So geht das natürlich auch.

Sie blieb 4 Stunden lang entspannt. Dabei war sogar das Licht aus. Das ist gut.

[Donnerstag, 11.8.2022 – Trainingstrikot, Finderlohn, Rückenhaare]

Eigentlich wollte ich heute das zerbissene Herthatrikot ersetzen. Ich brauche ja Kleidung für das Spiel am Samstag. Zwar habe ich auch zwei richtige, blauweisse Trikots, aber wenn ich ehrlich bin, ziehe ich die nie an. Das liegt daran, dass sie mir zu offensichtlich Trikots sind. Ich liebe hingegen dieses dezente, dunkelblaue Trainingstrikot. Man könnte es fast auf einer Beerdigung tragen. Oder auf einer Fetischparty.

Weil ich heute aber mit dem Tier im Büro war, vergass ich schlicht, in den Herthashop zu gehen.

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Apropos Beerdigung. Am Abend traf ich meine Frau auf der schattigen Seite des Frankfurter Tores. Unter dem nördlichen Turm auf diesem langen, bankartigen Steinvorsprung. Dort sitzt es sich ganz prima.

Wenige Meter neben uns sass ein Mann. Er machte uns auf eine Tasche aufmerksam, die zwischen uns stand. Daran hing ein Badge mit dem Foto einer Frau und darin war ein Laptop und mehrere Papierdokumente. Er meinte, dass man da anrufen sollte. Er sagte das so, als würde er das nicht machen wollen.

Das war eine komische Geschichte. Der Mann sagte, er habe die Menschen gesehen, wie sie ohne die Tasche gingen, aber da sie jetzt nicht zurückkämen, sollte man doch anrufen. Auf dem Badge stand eine Notrufnummer, die man bei Fund des Badges anrufen solle. Und auch der Name der Frau.
Der Mann redete ständig von Finderlohn. Finderlohnfinderlohn.
Er wollte aber nicht selber anrufen. Ich rief also diese Notrufnummer an, es ging aber lediglich ein Anrufbeantworter ran, also sprach ich drauf, sagte, dass wir eine Tasche mit Laptop gefunden haben und ich einen Rückruf erwarte, sonst bringen wir die Tasche zur Polizei. Gleich danach suchte ich auf Facebook nach dem Namen der Frau und schrieb sie an. Die Nachricht blieb aber unbeantwortet. Nach 5 Minuten kam tatsächlich ein Rückruf von der Notrufnummer. Die Frau, die die Tasche verloren hatte, befand sich auf dem Weg zu einer Beerdigung. Er schlug vor, die Tasche bei mir aufzubewahren, aber wir zogen den Gang zur Polizei vor. Das sei ein netter Spaziergang und auf dem Rückweg läge das Brewdog, dann würden wir noch ein Hazy Jane zischen.

Der Mann, der nicht anrufen wollte sprach immer noch von Finderlohn. Ich sagte ihm, gib mir deine Nummer, dann frage ich nach Finderlohn, er sagte, nein, keine Nummer, ich solle einfach hier am Frankfurter Tor vorbeikommen.

Ja sicher.

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Morgen ist Firmenparty auf dem Boot. Wir tuckern stundenlang bei 30 Grad über die Spree. In der Rummelsburger Bucht werden wir schwimmen. In meiner Firma sind der Großteil der Mitarbeiter schwul. Alles gepflegte, schöne Männer. Ich werde mir die Haare auf dem Rücken rasieren müssen, sieht sonst Scheisse aus. Andererseits bin ich ja ein Daddy-Typ, wie man mir sagte, da MÜSSEN wiederum Haare dran sein. Die Welt ist wirklich schwierig geworden.

[Mittwoch, 10.8.2022 – ohne Unterhose, Dogwalkerin, Firmenparty]

Heute ging ich ohne Unterhose ins Büro. Ja, ich sags jetzt einfach mal.

In Schweden kaufte ich nämlich viele Unterhosen, was mich dazu veranlasste, die meisten Alten wegzuschmeissen. Dabei kalkulierte ich meinen Wochenbedarf etwas falsch und so zog ich gestern die letzte Unterhose aus der Kommode. Daraufhin wollte ich welche waschen, aber- nunja. Ich vergass es eben. Heute früh beim Öffnen der Kommode starrte ich dann auf viele fehlende Unterhosen.

Ich beschloss kurzerhand keine zu tragen. Es ist Sommer, es ist ohnehin zu warm. Viele Menschen tragen Tangas, die bieten genau so wenig hygienischen Schutz, als würde man gar keine tragen.

Es war dann OK.

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Die Hündin zerstörte gestern mein Hertha Trikot. Sie biss genau die Herthafahne kaputt. Als wäre es ein symbolischer Akt.

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Am Abend kam die künftige Hundesitterin zu uns. Für den ersten gemeinsamen Probelauf. Das bedeutet, sie nimmt das Tier mit und geht ohne uns für eine Stunde spazieren. Sie will die Verbindung testen.
Das funktionierte offenbar prima. Zuerst liess sie sich gut mit Leckerlis mitlocken (sie macht ALLES fürs Essen), danach auf der Strasse ging es aber weniger gut, sie zerrte und wollte zurück und bestand immer wieder darauf, bestimmte Richtungen einzuschlagen, aber letzendlich funktionierte es.

Das ist gut und auch irgendwie schlecht. Gut, dass man sie der Dogwalkerin mitgeben kann, aber auch, dass sie leicht gestohlen werden kann. Aber gut, man sagt, dass fast alle Hunde leicht gestohlen werden können. Es gibt nur vereinzelte Ausnahmen.

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Am Freitag haben wir Firmenparty. Gleichzeitig war ich am Abend mit Freunden verabredet. Weil ich die Firmenparty derzeit nicht gut schwänzen kann, sagte ich die Verabredung mit den Freunden ab. Meine Frau würde aber trotzdem hingehen. Heute stellte ich dann fest, dass die Firmenparty nicht abends stattfindet, sondern tagsüber. Damit hatte ich nicht gerechnet, ich war nicht teil des Organisationskomites, und bei Party denke ich eben an Nächte in denen man tanzt und trinkt und am nächsten Tag Kopfschmerzen hat. Eine ganztägige Feier finde ich aber auch prima. Wir haben uns ein Boot gemietet und werden über die Spree tuckern. In der Rummelsburger Bucht werden wir vom Boot aus ins Wasser springen. Ich bin seltenst in der Stimmung ins Wasser zu springen, aber ich weiss, wie toll das ist, wenn man mal im Wasser ist. Immer das gleiche Problem.

[Mo/Di, 8./9.8.2022 – Hundedating, Autodating, Bierchens, Pattaya Beach, Höhlenfilm]

Totalmente den Eintrag vom Montag vergessen. Der Dienstag fing an und ging weiter. Und weiter. Am späten Nachmittag fiel mir dann auf, dass ich den Eintrag noch nicht geschrieben hatte. Es war schon so spät und ich hatte noch ein Meeting, sodass ich beschloss, nicht mehr daran zu schreiben.

Ich war am heutigen Dienstag zuhause geblieben. Am Vormittag war ich mit dem Tier im Park, wir spazierten dort ein wenig herum, trafen andere Hunde und deren Menschen. Heute waren keine interessanten Menschen da, auch das Tier fand keine ebenbürtigen Hunde. Gestern war das anders. Ich traf eine sympathische Frau mit blauen Haaren aus Neuseeland und die Hündin verstand sich blendend mit ihrer Hündin. Wir Menschen plauderten und die Tiere spielten.
Wenn ich an normalen Tage nach Hause gehe, brauche ich nur „komm“ zu rufen und losgehen, dann folgt sie mir automatisch. Gestern war das nicht so. Ich musste sie irgendwann anleinen und regelrecht aus dem Park ziehen.
Sie hatte eine Freundin gefunden.

Gestern lud ich auch die neuen Autodaten auf wirkaufendeinauto.de hoch. Ich hatte deren ursprüngliches Angebot von 3300€ verfallen lassen, da ich nach dem Angebot noch nach Bremerhaven gefahren war, was nochmal 900 Kilometer betrugen, und der Kilometerstand sollte schon aktuell sein. Ausserdem hatte ich vor zwei Jahren einen Tempomaten für 500€ einbauen lassen, das hätte ich gerne im Preis wiedergespiegelt gesehen.

Also aktualisierte ich die Daten des Autos und fügte ein Foto hinzu auf dem ich handschriftlich vermerkte, dass ich nachträglich einen Tempomaten für 500€ einbauten hatte lassen. Heute kam das neue Angebot von denen und der Preis war wegen bzw trotz der neuen Daten von 3300 auf 3000 gesackt.
Da hatte sicherlich jemand Schnaps in seinem Frühstückskaffee gegossen.
Ich muss mir noch überlegen, was ich mache, entweder ich fahre da hin und verhandle über den Preis, falls das überhaupt möglich ist, oder ich lege das Autoprofil einfach neu an.
Autoprofil. Klingt wie eine Datingseite.

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Um fünf Uhr laufe ich mit dem Hund in Richtung Ubahn, meiner Frau entgegen. Wir sitzen dann noch ein wenig im Schatten am Frankfurter Tor, beschliessen dann aber, ins Brewdog zu gehen und ein Bierchen zu trinken. Es werden dann zwei. Also pro Kopf.

Danach gehen wir nach Hause, machen uns einen Salat und schauen den neuen Film über die dreizehn Jungs aus Thailand, die 2018 in dieser Höhle festsassen. Mich hatte diese Geschichte damals ja sehr mitgenommen. Ich las den ganzen Tag über den Fortschritt, ich habe mir so oft Kartenmaterial dieser Höhle angesehen, dass ich sie wahrscheinlich nachzeichnen könnte.

Und jetzt kam der Film auf Amazon Prime raus. Der war erwarteterweise nur so mittel, die Geschichte hat mich aber wieder sofort eingefangen. Es ist irgendwas an dieser Geschichte, das mich total reinzieht. Zum einen, dass die Jungs da überhaupt aus Spass so weit rein sind, und dass sie sich dann in Panik immer tiefer in die Höhle zurückzogen, kilometerweit, auch durch Bereiche, an denen gerade mal ein erwachsener Mann durchpasst und steile Aufgänge. Dass danach, als das alles mit Wasser gefüllt war, dann auch noch Taucher so weit vordringen, weil sie tatsächlich daran glauben, dass da noch jemand ist.
Was mir dann immer den Rest gab: kurz vor dem Ende der Höhle, wo sich die Jungs gerettet hatten, einen Abschnitt, der hiess Pattaya Beach. Es gibt dort tief drin, an dieser gottvergessenen Stelle, einen Ort mit einem Namen.

[Sonntag, 7.8.2022 – Autoumstellung, Tierqual, Plank]

Da in unserer Strasse Bauarbeiten stattfinden, musste ich heute das Auto umstellen. Ich nahm das Tier mit, damit sie so oft wie möglich mit dem Auto in Verbindung gerät und irgendwann vielleicht positive Erinnerungen damit verknüpft.
-> Wenn sie sich an ihre Kindheit zurückerinnert, wie sie Hand in Hand mit ihrem Papa ins Auto stieg, er seinen Strohhut aufsetzte und coole Musik auflegte und sie dann zu zweit, nunja, um die Ecke fuhren.

Vor meinem Auto sass eine junge Mutter mit ihrer Tochter auf einer Bank und sie schleckten ein Eis. Die beiden sagten aah und ooh zu meiner Hündin.
Als ich vor dem Auto stehenblieb und die Hündin das Aufsperrklick hörte, begann sie sich zu wehren, zog an der Leine und stemmte sich mit allen vier Pfoten und ihren läppischen 10 Kilos gegen eine Annäherung an das Auto. Die beiden eisschleckenden Damen liessen bemitleidete Worte fallen. Es wurde nicht besser als ich sie gegen ihren Willen auf den Rücksitz hievte.

Ich scherzte ein bisschen mit den beiden, ich bin ja kein Tierquäler. Dann fuhr ich los, um die Ecke, parkte das Auto und wir beiden kamen wieder zurück. Nun habe ich das alte Auto ja noch nicht verkauft. Es stand genau vor meinem Neuen. Ich kam also wieder zu den beiden eisschleckenden Damen zurück und hatte das Bedürfnis, mich erklären zu müssen, da ich das Tier wieder in das Auto hineinquälen würde. Die beiden sagten wieder aah und ooh zur Hündin, aber diesmal mit einem bemitleidenden Unterton.
So sperrte ich auch das zweite Auto auf. Das Tier sprang diesmal aber einfach hinein. Voller Reiselust. Wir staunten alle. Meine Frau schaute aus dem Fenster und schloss sich dem allgemeinen Staunen an.

Und sonst so. Da wir gestern Gäste hatten, war die Wohnung super aufgeräumt. Und es gab noch offene Chipstüten, die fertiggegessen werden wollten. Ein guter Tag.

Später machten wir einen langen Spaziergang.

Und wir machten Plank-Übungen. Das erste Mal, seit wir das Tier haben. Die Hündin findet das komisch. Als wir uns beide auf den Boden legten, legte auch sie sich hin. Als wir uns schliesslich auf die Ellbogen stützten, begann sie unsere Haare zu lecken. Das war lustig. Führt uns aber nicht zum Ziel.

[Samstag, 6.8.2022 – Maxihunde, Derbyniederlage]

Der Tag fing eigentlich ganz gut an. Wir waren nach langer Zeit wieder in der Hundeschule. Wir hatten die Schile aufgrund von Urlauben und aus anderen Gründen fast zwei Monate ausgesetzt. Heute waren wir wieder da und unser Tier wurde gleich in die Maxi-Kategorie eingestuft. Maxi fühlte sich aber definitiv zu gross für sie an. Es waren lauter grosse Hunde, die aber jünger als sie waren. Zum Beispiel ein fünf Monate alter Rüde, der sie um zwei Köpfe überragte. Zweidrei Monate Altersunterschied machen in dieser Lebensphase viel aus. Ich hätte als junger Teenie vermutlich ungerne mit stupiden Riesenbabys gespielt.

War aber dennoch lustig.

Für das Spiel um 1530 hatte ich Freunde eingeladen, das Derby gegen Köpenick zu schauen. Es war ein netter Nachmittag mit Bier, Häppchen und Chips. Und mit einer Niederlage gegen diesen unsympathischen Club, der es sich zur Gewohnheit gemacht hat, ständig zu siegen.

Plötzlich ist es zwanzig Uhr, die Freunde sind gegangen und ich bin müde.