[Fr, 29.11.2024 – Trinkgeld, Deckel, verwildert, Wal]

Vor einigen Tagen steckte ich unserem DHL-Mann einen Umschlag mit 20 Euro zu. Unser DHL-Mann ist ein sehr netter, freundlicher, bisschen schüchterner Pole und bisher hat er von mir noch nie Trinkgeld erhalten. Ich glaube, das ist auch nicht üblich. Allerdings erhalten wir sehr oft DHL-Pakete, es war durchaus an der Zeit, sich mit einer nette Geste erkenntlich zu zeigen. Ich wünschte ihm dabei Frohe Weihnachten. Er bedankte sich, jedoch nahm er den Umschlag ohne emotionale Regung entgegen. Mir kommt vor, dass es ihm unangenehm war. Mir kommt es auch vor, dass er sich seitdem anders verhält. Ich sehe ihn täglich. Auch bei uns im Kiez, wenn ich mit der Hündin spazieren gehe. Bisher grüsste er immer. Seit ich ihm den Umschlag überreichte, grüsst er aber anders.

Meine Frau sagt, ich würde das overthinken. Kann sein.

Overthinken. Auch so ein Wort. Es lässt sich nicht in „Überdenken“ übertragen.

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Morgens schwebte ein finsterer Deckel über Berlin. An seinen Rändern schien eine wunderbare Wintersonne herein.

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Am Nachmittag spazierte ich lange mit Frau Casino. Wir trafen uns in der Greifswalder am Anton-Saefkow-Park und begaben uns zum Volkspark Prenzlauer Berg auf der anderen Seite der Gleise. Ich mag diesen grossen, verlassenen Park ja sehr. Wir waren uns nicht sicher, ob wir den Park verwildert oder ungepflegt bezeichnen sollten. Das weiss man in Berlin ja nie genau. Wobei das eine Frage ist, die man über diese ganze Stadt ausweiten kann.

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Ich werde den Wal vermissen:

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