Da sich heute überraschenderweise ein ganz launischer Kater in meinem Schädel breitgemacht hat, und sich meine Augenlider derart schwer anfühlen, dass ich bei jedem Blinzeln darauf achten muss, sie auch wieder zu öffnen – was mir vorhin im Flur, beim Grüssen der Chefin fast zum Verhängnis geworden wäre – war ich eben sehr erfreut darüber, auf dem Kalender den heutigen Tag als Feiertag markiert zu sehen. Hatte ich bloss irgendwas verpasst? Bin ich heute für nichts und wiedernichts aufgestanden? Hätte ich einfach im Bett bleiben können und meinen Kater exorzieren?

Die Freude wich jedoch schnell einem typisch norddeutschen Katholenneid, als ich in der Fussnote des Kalenders las, dass der 8. August lediglich in Augsburg gefeiert wird. Katholenneid ist für mich guten Katholen selbstredend immer ein wenig befremdlich.
Vor vielen Jahren war ich mal in Augsburg verliebt. Viele Reisen hatte ich unternommen um meiner Geliebten nahe zu sein. Aber sie hörte zu den Klängen von Jethro Tull und Uriah Heep und das ertrug ich auf Dauer nicht.
Wäre ich musikalisch ein klein wenig toleranter gewesen, dann hätte ich heute vielleicht einen freien Tag, hätte Pizza gefrühstückt und mich wieder ins Bett gelegt bis der Schädel vorbei wäre.

Allerdings wäre ich dann gestern auch nicht in bester Trinklaune mit lauter netten Leuten zusammengesessen.
Komische Algorythmen hat das Leben manchmal.

Beule am Hinterkopf

Seit Tagen schon sehe ich dieses neue Stöckchen herumgeschmissen werden und war so froh darüber, dass ich mich bisher noch nicht ducken musste. Noch bevor ich jedoch eine vernünftige Ausrede gefunden hatte traf es mich am Hinterkopf. Weil mich das freundliche Stilhäschen dermassen nett per Email auf meine Beule am Hinterkopf aufmerksam gemacht hat, dass mir ganz warm ums Herz wurde, hebe ich es auf und erzähle euch in dieser besinnlichen Runde ein wenig von mir.

Warum bloggst du?
ich blogge nicht, ich schreibe in das Dingsda hinein
ich blogge nicht, ich bin Protokollführer
Weil ich euer Schreibknecht bin
Weil ich euch Sitten beibringen muss.

Seit wann bloggst du?
Dies Irae 19.03.2003

Selbstportrait:
mek mit snek

Warum lesen deine Leser dein Blog?
Weil meine Leser auf Bilder warten auf denen ich beim Essen etwas komisch gucke.

Welche war die letzte Suchanfrage, über die jemand auf deine Seite kam?
Basilikum umtopfen

Welcher Deiner Blogeinträge bekam zu Unrecht zu wenig Aufmerksamkeit?
alle.

Dein aktuelles Lieblingsblog?
Runtimeerror

Welches Blog hast du zuletzt gelesen?
Die Nachtschwester. und fast gleichzeitig Emma, von wo mir gleich ein anderes Stöckchen an den Kopf gehauen wurde.

Wie viele Feeds hast du gerade im Moment abonniert?
Neunzig. Ungefähr. (und nein, liebe Leute, einen Feedreader zu benutzen heisst nicht, dass man nicht mehr auf die Seite klicken muss. Ein Feedreader dient hauptsächlich dazu, zu sehen, ob ein Blog aktualisiert wurde. Eine Eieruhr sozusagen.)

An welche vier Blogs wirfst du das Stöckchen weiter und warum?
Ich bin jetzt mal irre witzig und werfe den Stock zu den Besoffenen undb Masswerkern

Und zu Emmas Stöckchen: ein paar Wochen neben meinem Geburtstag zwar, aber das hier hätte ich mir gewünscht.
bravo

Mixed tapes are legal

We do not lock the door to our bedrooms or bathrooms because we have something to hide. We do not secure our networks, conversations, emails and files because we have something to hide.

Mit dem Fortschreiten der Technologie und des aufkommenden Überwachungsstaates, scheiterte man in den Neunzigern meistens an populistischen Argumenten des „Stellt überall Kameras auf, wer Gutes im Schilde führt hat nichts zu verbergen“.
Gott, was hätte ich damals für einen Satz wie hier oben gegeben. Alle in unseren subversiven Geheimlogen erarbeiteten Strategien haben nicht ansatzweise so viel Schlagkraft wie der verlinkte Satz.

Der Link führt zu 95 Thesen des Geek Aktivismus. Das Wort Geek ist allerdings etwas unglücklich gewählt, da es in Wirklichkeit um etwas viel Grösseres geht: die Infrastruktur unserer heutigen Kommunikation. Ob es nun um Email, Blogs, MP3, proprietäre Formate wie Microsoft .doc oder simple Meinungsfreiheit geht.

mach doch mal was mit Kehlgeräuschen

Und weil wir schon bei Blog:Read sind, dachte ich, es sei mal an der Zeit euch unter die Arme zu greifen, euch aufwärmen eure Stimme zu ölen um zum Mikrophon zu greifen.
Ja genau, ich mache ein bisschen Werbung für das Vorleseblog.

Wir wollen nämlich Stimmen. Warme Stimmen, kalte Stimmen, verschnupfte Stimmen, Nasenstimmen, gute Stimmen, schlechte Stimmen, Verstimmen (musste sein), und welche Stimmen auch immer.
Was ihr damit macht ist eigentlich egal. Hauptsache ist: aus Blogs vorzulesen.

Es können kilometerlange Geschichten sein, mehrere Blogtexte aneinandergeklebt, Aufnahmen im Stil einer Radiosendung, ein Hörspiel, eine Kochsendung, ihr könnt es mit Musik unterlegen, oder auch nicht, ihr könnt sogar selbst etwas mit der Gitarre dazu vorspielen und wer kein Talent dafür hat, nimmt einfach Pfannendeckel.
Wenn ihr fremde Musik nehmt, passt bitteschön auf die Rechte auf. Auf der Blogread Seite gibt es viele Links zu freier Musik, die man bedenkenlos benutzen kann. Meist stehen diese unter einer CC-Lizenz.

Blogread ist ein Projekt einiger weniger Personen, aber Gastbeiträge sind immer willkommen. Was mir ja gefallen würde, ist, dass wir uns alle zusammen regelmässig mit Hörspielen versorgen. Vor allem für Leute die bloss ab und zu mal etwas lesen wollen, ohne gleich eine Podcastserie im eigenen Blog zu beginnen. So ein Sammelbecken eben, anstatt all der vereinzelt über das Netz verstreuten Podcasts.
Schön kuschelig; Bloggersdorf liest einander Gutenachtgeschichten vor.

Und so geht es: ein Mikrophon, ein Headset oder etwas ähnliches in die Soundkarte des Rechners stecken, ein Programm, beispielsweise Audacity, herunterladen (gibts für Win/Mac/Linux und ist OpenSource) und einfach aufnehmen. Kinderleicht also.
Weitere Fragen beantwortet vielleicht das FAQ.

Zu technischen oder auch anderen Fragen habe ich immer ein offenes Ohr. Und meistens kann ich damit auch helfen.

(Und nicht vergessen: Euer Name wird bis in die Ewigkeit in der Ruhmeshalle glitzern und leuchten.)