[Montag, 17.1.2022 – Ultental, Steamgutscheine]

Für eine Wanderung schlug meine Mutter das Ultental vor. Ich war noch nie im Ultental. Aus dem Ultental kamen früher immer die wilden Kerle, die sich an den Wochenenden in den meraner oder vinschger Diskos prügelten. Oft hatten sie große Geländewagen oder zerbeulte Ford Fiestas. Und sie waren ausnahmlos alle groß und stark. Und betrunken.

Heute fuhren wir also ins Ultental. Da es touristisch noch nicht in dem Maße erschlossen ist, wie andere Gegenden in Südtirol, war es wenig überraschend, dass mir das Ultental gut gefiel. Es ist ein ziemlich enges Tal, das auf den südseitigen Hängen bewohnt ist. Die dunklen Hänge sind, nunja, dunkel, bewaldet und unbewohnt. Die Bauernhäuser wirken unangetasteter, und es steht nicht so vollbebaut mit diesem unsäglichen, modernen südtiroler Stil aus Hälfte Putz und Hälfte Holz in Bauhausstil. So baut man schon seit den achzigern und ich finde es immer noch furchtbar.

Wir fuhren bis hinterm Stausee nach Kuppelwies und nahmen dort die Gondelbahn um zur Baumgrenze gebracht zu werden. Meine Mutter, meine kleine Schwester und ich wandereten ein paar Stunden im Schnee auf der Schwemmalm. Wir machten an beiden Schwemmalm-Hütten eine kurze Rast, tranken Kaffee und Radler und danach assen wir etwas. Ich nahm die obligatorischen Hirtenmaccheroni. Auf der Alm isst man schliesslich immer Hirtenmaccheroni.

Der Himmel war blau und die Sonne schien hell. Ich vergass, wie anstrengend die Sonne im Schnee immer ist. Anfangs ist es so hell, dass man kaum mit geöffneten Augen laufen kann. Nach einer halben Stunde kann man zwar normal schauen, aber man ist schneeblind geworden und kann beispielsweise kaum noch etwas auf dem Telefon erkennen. Die meisten Fotos, die ich schoss habe ich ohne Sicht geschossen.

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Gegen vier Uhr sind wir wieder zurück in Meran. Eigentlich wollten die beiden Neffen und ich nach dem Mittagessen zu Mediamarkt. Weil der Ausflug ins Ultental so lange gedauert hat, verzögerte sich das Ganze ziemlich. Wir gingen also sofort los. Wir wollten Steam Gutscheine kaufen, damit wir in Zukunft gemeinsam zocken können. Vor einigen Monaten hatte ich versucht, von Berlin aus Steam-Gutscheine für sie zu kaufen, aber man kann mit einer deutschen Kreditkarte keine italienischen Steam-Accounts betanken. Was aufgrund des unterschiedlichen Marktes schon ein bisschen Sinn macht. Ein bisschen Sinn.

Leider gab es im Mediamarkt (das in Italien Mediaworld heisst), keine Steamgutscheine. Nut Gutscheine für XBOX und die PS4. Aber das bringt uns ja nix. Wir klapperten noch Supermärkte ab, da dort ja oft diese Gutscheine aushängen und wir schauten auch in einem kleinen Gameshop vorbei, aber wir blieben erfolglos. Steam ist in Italien offenbar kein so großes Ding, wie in anderen Ländern.

Dann gingen wir zurück ins Haus, setzten uns ins Kinderzimmer des großen Neffen und spielten die Session Don’t Starve von gestern weiter. Ich erfror am Tag 21 und der Neffe überlebte bis Tag 23. Er verhungerte.

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Ich bin übrigens erkältet 🙁
Aber es scheint kein Corona zu sein. Bei der momentanen Inzidenzzahl in Südtirol gehe ich allerdings davon aus, dass ich mich in dieser Woche anstecken werde. Die Neffen finden diese Idee super, dann können wir in der Quarantäne zwei Wochen lang Burger essen und zocken.

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17000 Schritte

2 Kommentare

  1. Bitte tragen Sie Sonnenbrille, um Schäden an der Makula zu vermeiden. In meinem Umfeld häufen sich die Erkrankungen an AMD, das ist eine sehr unangenehme Angelegenheit. Und starke Sonnenstrahlung wird als einer der Auslöser vermutet.

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