[Sonntag, 12.12.2021 – preppen]

Heute ist der dritte Advent. Ich wollts nur gesagt haben.

Heute begannen wir mit dem Preppen. Wir planten, was wir zu Weihnachten essen und damit einkaufen müssen. Ich bin, wie jedes Jahr, schon seit der Zeitumstellung auf Winter umgestellt, aber heute haben wir den Weihnachtsmodus formalisiert:

1) drei Kerzen auf unseren fünfkerzigen Adventskerzenträger angezündet
2) die Weihnachtsbeleuchtung angeschaltet (die noch vom letzten Jahr hing)
3) Essensliste gemacht

Mir kam vor, ich hätte heute sehr viel zu berichten, weil wirklich sehr viel passiert ist. Aber zusammengefasst war es das schon.

[Samstag, 11.12.2021 – umparken, Rasengrün]

Morgens schaue ich vom Fenster auf die Strasse. Dann fällt mir ein, dass ich wegen eines Umzugs das Auto umstellen muss. Dann setzt sich eine unerwartete Kette von Aktivität in Gang. Ich gehe zum Auto, parke es um, gehe in die Apotheke und in den Supermarkt. Das alles an einem frühen Samstagmorgen. Das bin ich nicht gewohnt.

(edit)
Nein, im Supermarkt war ich nicht. Aber so fühlte es sich an.

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Am Nachmittag findet das Spiel gegen Bielefeld statt. Wir scheinen langsam zu einer funktionierenden Mannschaft zu finden. Erstaunlicherweise spielen sich gerade die beiden dauerverletzten Ersatzlösungen (Jovetic und Belfodil) in den Fokus und liefern ein erstaunliches Offensivspiel ab.

Was bei mir wiederum erstaunlich ist: ich kann die Mannschaft total schnell wieder zurücklieben. Ich bin mit meinen Gefühlen sehr flatterhaft.

Das schöne an den Samstagspielen und dem Winter. Wenn sich der Raum im Laufe der ersten Halbzeit verdunkelt. Alle Wände werden grün. Das Grün und ich. In einer hypnotischen Verbindung.

Rasengrün

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Am Abend machte ich einen Text fürs Fanclubblog fertig. Ich habe Anekdoten von einzelnen Mitgliedern gesammelt und muss noch ein paar Details organisieren. Dazu öffnete ich eine Signalgruppe mit den entsprechenden Autorinnen. Es entfachte sich eine amüsante und nicht ganz emotionslose Diskussion um ein lateinisches Zitat.
Aber zu dem Text mehr am Dienstag, wenn der Beitrag online geht.

[Freitag, 10.12.2021 – alte Kinosessel, E-Zahnbürste]

Immer wenn ich die Überschrift Rosenkohl-Popcorn sehe, lese ich Rosenkohl-Porno.

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Letztes Weihnachten hat mir meine Frau ein Duschgel von Molton Brown geschenkt. Das klingt vielleicht nach einem etwas phantasielosen und beiläufigen Geschenk, aber ich muss an dieser Stelle hinzufügen, dass so ein Fläschchen 25 Euro kostet und sie weiss, dass ich 25 Euro für Duschgel einen unverschämten Preis finde und ich es mir deswegen nicht kaufen würde, sie weiss andererseits auch, wie sehr es mich dann doch freut, ein Duschgel von Molton Brown zu verwenden. Ich bekam das Duschgel zu Weihnachten 2020, jetzt ist es zu zwei Drittel leer. Vielleicht schaffe ich noch bis Ostern.

Das Duschgel ist das Mesmerizing Oudh Accord. Wenn ich mir damit meine Arme einschäume, dann rieche ich das Kino aus meiner Kindheit.
Es war ein kleines Dorfkino in den Achtzigerjahren. Das kann man sich heute eigentlich gar nicht vorstellen, dass es damals in einem katholischen 800 Einwohner Dorf ein Kino gab. Aber so war das. In dem Dorf gab es auch eine kleine Militärkaserne und im Winter kamen Touristen zum Skifahren. Das muss sich deswegen schon gerechnet haben.

Wir Kinder durften damals schon Rambo, Rocky, Terminator und andere Filme schauen. Die Altersbegrenzung stand zwar auf den Plakaten, aber das war noch lange kein Grund, Zehnjährige von, öhm, Filmkultur auszuschliessen.
Das Kino roch nach ledernen Kinosesseln, Kaugummi, Staub. Dieses Duschgel riecht genau so. Lederne Kinosessel, Kaugummi, Staub.

Vor zwei Wochen gab ich das Duschgel meiner Schwester und sagte ihr, dass mich der Geruch an etwas aus unserer Kindheit erinnerte. Sie soll es probieren und mir sagen, woran es sie erinnere. Das funktioniere aber nur, wenn man es auf die Haut aufträgt.
Als sie aus der Dusche kam, sagte sie: hat mich an gar nichts erinnert.

Tja. Geruchsmemory.

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Am Abend versuchte ich die elektrische Zahnbürste meiner Frau zu reparieren. Ich würde nicht behaupten, dass sie jetzt kaputter ist als vorher, ich denke aber nicht, dass sie noch reparierbar ist.

[Donnerstag, 9.12.2021 – Abendessen bei Freunden, Rosenkohl-Popcorn]

Auch heute war der Test negativ.

# Am Abend war ich mit meiner Frau bei Freunden im Hansaviertel zum Essen verabredet. Ich war ja erst neulich da, aber wir versuchen schon seit Jahren einen gemeinsamen Essenstermin zu finden. Da meine Frau bis zur Pandemie sehr oft auf Dienstreisen war und ich ein sehr schlechter Terminplaner bin, ist es über die Jahre hinweg nie dazu gekommen. Früher, als wir noch im selben Haus wohnten, war das einfach, ausserdem sahen wir uns in jener Zeit ständig. Seit wir alle umgezogen sind, ist es schwierig geworden.

Desto schöner war es, dass wir uns auf der Heimfahrt fast zeitgleich sagten: das war ein schöner Abend.

Die Gespräche, die wir führten, sind, wie immer, zu privat fürs Blog. Aber zwei Funfacts fürs Protokoll, vor allem, weil ich das Folgende mit dem Popcorn auch einmal probieren will: es gab Rosenkohl. Ich liebe ja jegliche Art von Kohl. Der Koch hatte die, in meinen Augen geniale Idee, Popcorn dazuzugeben. Der nachvollziehbare Gedanke war, den Mais zusammen mit dem Rosenkohl zu braten und ihn praktisch im Kochprozess poppen zu lassen. Leider funktionierte das nicht, vermutlich weil die Pfanne beim Braten nicht heiss genug wird und auch das Biotop in der Pfanne zu feucht ist. Der Gedanke aber, Popcorn im letzten Moment des Bratstadiums dazuzugeben, das muss ich unbedingt einmal probieren.

Wir brachten Arunda Sekt mit. Hier die Anekdote (und Fortsetzung) zum Arunda Sekt aus dem Archiv.

[Mittwoch, 8.12.2021 – Covid, Nick Cave]

Gestern abend erreichte mich die Nachricht, dass mein Kollege an Covid erkrankt ist. Am Freitagvormittag sassen wir etwa 20 Minuten zusammen in seinem Büro. Wir hatten zwar mehrere Meter Abstand, aber keiner von uns beide trug während des Gespräches eine Maske. Jetzt sind Samstag, Sonntag, Montag, Dienstag vier Tage und wenn man den Freitag halb dazurechnet, dann sind es an einem Mittwochmorgen fast 5 Tage, andererseits erinnere ich mich an den gestrigen Dienstag, an dem ich mich während des Autofahrens so seltsam fühlte. Hm.

Der Test beim Testzentrum spuckte mir ein negatives Ergebnis aus. Im Büro führte ich noch einen weiteren Schnelltest durch, der war auch negativ. Morgen und Übermorgen mache ich weiter.

Die Müdigkeit beim Autofahren konnte auch einfach ganz normale Müdigkeit sein. Am Vorabend hatte ich Alkohol getrunken, ausserdem hatte ich ein Riesenfrühstück inne. Eigentlich kein Wunder. Auch meine Frau war auf der Fahrt müde gewesen. Sie schlief sogar ein. Normalerweise finde ich es nicht schlimm, wenn sie während des Fahrens schläft, aber diesmal hatte ich Angst davor, selber einzuschlafen. Ich hatte immer wieder seltsame Sichtstörungen, als würde ich jeden Moment wegnicken, also bat ich sie aufzuwachen und Nick Cave aufzulegen, damit wir die fröhlichen Lieder mitsingen können. Mir ist einmal aufgefallen, dass singen meinem Sauerstoffhaushalt zugute kommt. Wir sangen The Ship Song. Und Straight to You. Und John Finn’s Wife. Und Fickt Euch Allee.
Ich war sofort wieder wach.

https://www.youtube.com/watch?v=CYbOHXMtelU

[Dienstag, 7.12.2021 – Zinnowitz, KZ Sachsenhausen]

Gestern, also am Montag, fuhren wir spontan nach Zinnowitz. Wir haben beide noch viele Urlaubstage, die wir aufbrauchen sollen, ausserdem wollte ich ansatzweise auch für die ausgefallene Reise nach Tromsö kompensieren.
Wir waren das erste Mal vor 11 Jahren in Zinnowitz. Es gab frühen diesen Ubahnhof an der U6, mit dem Namen Zinnowitzer Strasse. Ich fand heraus, dass das ein Badeort auf Usedom ist. Deswegen schlug ich damals vor, nach Zinnowitz zu fahren.
Heute heisst der Bahnhof „Naturkundemuseum“. Wer weiss, wo wir hingefahren wären, hätte der Bahnhof damals nicht so geheissen.

Seitdem sind wir oft nach Zinnowitz gefahren. Ich war auch zwei Mal alleine da. Im Winter. zum Schreiben. Das tat ich früher öfter. Alleine irgendwo hinfahren und Sachen in ein Notizbuch schreiben.
Wir haben seitdem auch andere Orte an der Küste aufgesucht. Binz auf Rügen, verschiedene Orte auf dem Darß, Insel Poel, auch die anderen Kurbäder auf Usedom, Ahlbeck, Heringsdorf, Bansin etc. aber nirgendwo gefiel es uns besser als in Zinnowitz. So kamen wir immer wieder zurück.

Und nichts ist so schön wie der Besuch eines Ferienortes ausserhalb der Saison. Diese Ausgestorbenheit. Es ist nicht tot, es ist ausgestorben. Ein totes Dorf ist tot. Ein Ferienort ist ausgestorben. Die Promenade, die großen Häuser, die Terrassen. Nur wenige Hotels haben geöffnet, nur wenige Bars, alles ist auf ein Minimum heruntergefahren. Man trifft immer die gleichen Leute auf der Promenade. Manche sieht man abends im Restaurant wieder.

Auf Usedom ist 2G+. Auch so etwas fürs Archiv. Das werden wir in ein paar Jahren vergessen haben. Ins Hotel durften wir nur mit 2G+ also Geimpft oder Genesen plus tagesaktuellen Test. In der Kurhalle an der Promenade kann man sich testen lassen. Das negative Testzertifikat wird dann per Email auf das Telefon geschickt. In den Hotels und Restaurants muss man dann immer den Impfnachweis und das Testzertifikat vorzeigen. Immer als QR Code. Es wird strikt kontrolliert.

Später laufen wir den Strand hinunter, es ist erstaunlich mild. Meine Winterjacke heizt mich auf, ich muss sie öffnen. Wir begegnen einem Möwenschwarm, der am Strand steht und bei jeder Welle nach angeschwemmten Muscheln schnappt.

Vorm Einschafen schauen wir im Bett fern. Es läuft eine Sendung über die Ampel. Die Kandidaten und ihr Programm werden vorgestellt. Wir haben schon seit Jahren kein lineares Fernsehen mehr. Wir schauen eigentlich nur Streamingdienste auf dem TV. Wir nennen die aber auch Sender. Es ist aber schön. Ich merke, wie lange ich das schon nicht mehr getan habe. Irgendwo reinzuzappen und hängenzubleiben. Wir waren vom Tag allerdings sehr müde und schliefen bald ein.

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Dienstag.

Am heutigen Dienstag machten wir noch einen längeren Spaziergang am Wasser. Es hatte minus einen Grad, es fühlte sich wesentlich kühler an als gestern.

Um elf Uhr mussten wir auschecken und wir beschlossen kurzerhand zurückzufahren und dabei in Oranienburg zu halten um das KZ in Sachsenhausen zu besichtigen. Ich war noch nie in meinem Leben in einem KZ. In meinen jungen Jahren war ich radikaler Antifaschist. Aber ich war nie in einem KZ. Das hat möglicherweise damit zu tun, dass ich in Italien aufgewachsen bin und der Holocaust dort nie ein besonders großes Thema war. Natürlich war es ein Thema, aber eben eines der vielen Themen aus dem Geschichtsbuch, das emotional nicht sehr aufgeladen war. Ausserdem war der Holocaust in Südtirol immer die Tat der Deutschen. Das ist eine Haltung, die Österreicher und auch Bayern schön für sich eingenommen haben.

Meine Frau kennt auch andere Konzentrationslager, ihr gefiel an dieser Gedenkstätte vor allem, dass es die Taten und die Gräuel in den Hintergrund stelle, aber dafür die Geschichten der Toten am Leben erhalte.
Ich hatte mir eher eine Ästhetisierung des Terrors erwartet, insofern fand ich das überraschend gut.

Die ganze Holocaust Geschichte ist so unfassbar monströs. Sie ist auch dermassen monströs, dass ich sie nur mäßig als Mahnung geeignet finde. Vor allem den Rechten gibt der Holocaust eine willkommene Abgrenzung vom Nazitum, weil es leicht ist, sich von solch einer Monströsität distanzieren. Und jeder halbwegs gesellschaftsfähige Nazi kann sagen: ich bin kein Nazi, weil ich nicht systematisch Millionen von Menschen in Gaskammern schicken würde. Ähnlich funktionierte ja auch das System Trump. Die Parallelen zur NSDAP waren offensichtlich, aber wehe es gab einen Nazivergleich, weil Trump ja keine Millionen Menschen in die Camps schicken würde. Es war ja nur Ausgrenzung von Menschen und nur Mexicans, die zurück über die Mauer sollten.

Damit will ich die Gedenkstätte oder die Erinnerung natürlich nicht abwerten. Ich meine damit lediglich, dass es als Mahnung nicht so funktioniert, wie es sollte.

[Sonntag, 5.12.2021 – Kerzen, Remis]

Heute habe ich eigentlich nur gekocht und Hertha geschaut.

Nach dem Aufstehen hingen wir in der Küche herum, schnitten Gemüse, hörten Podcasts. Danach schaute ich Hertha und war von der Leistung unter dem neuen Trainer einigermaßen angetan, auch wenn wir nach einer halben Stunde 2:0 hinten lagen, so waren wir doch immer am Spiel beteiligt. Am Ende stand es 2:2 und wir hätten sogar noch gewinnen können. Vielleicht ist der neue Trainer ja genau der, den wir in diesem Moment brauchen. Seine erste Maßnahme unter der Woche war, dass die Spieler geschlossen, als Gruppe, auf das Trainingsgelände gehen. Ich liebe solche Details. Und dann denke ich mir, wie konnte es sein, dass sie vorher alle einzeln den Rasen betraten, ist es denn niemandem aufgefallen, wie falsch das ist? Natürlich denke ich sowas.

Nach dem Spiel hing ich noch lange auf den bequemen Sessel rum, den ich fürs Fussballschauen immer in die Küche trage. Ich schaute Interviews und sah danach noch dieses spektakuläre 6:0 von Freiburg gehen Gladbach.

Währenddessen spielte ich das Ball Sorting Puzzle auf meinem Telefon. Ich bin jetzt bei Level 187.

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Kerzen. Jetzt beginnt wieder diese elende Kerzenzeit. Ich hatte gestern zum Frühstück Kerzen auf den Tisch gestellt und angezündet. Ich dachte einfach etwas nettes zu tun, es ist Adventszeit, es ist dunkel, Kerzen auf den Tisch zu stellen hellt die Dinge ein bisschen auf, vor allem das Gemüt.

Wir fuhren gestern ja mit dem Auto in den Wedding, um mit dem Hund zu spazieren. Etwa zwei Kilometer von der Wohnung entfernt fielen mir die Kerzen ein. Ich fragte meine Frau, ob sie die Kerzen ausgemacht habe. Sie sagte, sie könne sich nicht mehr daran erinnern. Ich sagte, ich sei mir sehr sicher, dass ich sie nicht ausgemacht habe. Sie sagte, sie konnte sich daran erinnern, dass sie einmal die brennenden Kerzen sah und dachte: lustig, er verlässt den Tisch und lässt die Kerzen brennen. Sie konnte sich sonst aber an nichts mehr erinnern.

Es blieb nichts anderes übrig, als zurück zu fahren. Ich bin auch der Typ, der in den Urlaub fährt und stundenlang an den eventuell angeschalteten Herd denkt.
Wieder zurück zuhause, lief ich schnell in die Wohnung hinauf. Die Kerzen brannten nicht mehr. Natürlich brannten sie nicht mehr. Das ist ja immer so.

[Samstag, 4.12.2021 – Hundespaziergang]

Heute waren wir mit zwei früheren Bloggerfreundinnen verabredet. Ich schrieb den Mann, den ich etwas besser kenne, an, und fragte ihn nach dem Hund, den er ständig in seinem Insta filmt. Ein bezaubernder, lebendiger und verspielter schwarzer Hund. So chatteten wir ein bisschen hin und her und dann schlug er vor, mal gemeinsam mit dem Hund zu spazieren.
Heute war es dann so weit. Wir fuhren in den Wedding und trafen uns im Volkspark Rehberge.

Meine Frau und ich werden uns in der nächsten Jahren Zeit irgendwann einen Hund anschaffen. Der Hundewunsch kam bisher vor allem von meiner Frau. Ich wollte nie einen Hund, ich finde mein Leben eigentlich ganz in Ordnung so, dieses Gefühl, dass mir jemand dauernd beim Essen zuschaut oder von mir Abhängig ist, das hat mich immer sehr gestört. Vor allem der Part mit dem Essen.

Aber seit ich mich mit Hunden beschäftige, habe ich ziemlich Feuer gefangen und jetzt bin ich derjenige, der den Hundewunsch vorantreibt. Ich wusste nicht, wie vielfältig Hunde sind. Bisher dachte ich immer an dumme und abhängige Begleiter, mittlerweile verstehe ich das mit den Charakteren, mit der animalischen Rangordnung, mit Rudelprinzipien, und dann natürlich die Eigenheiten der unterschiedlichen Rassen. Wie viel Pudel irgendwo drin ist, wie viel Spitz, wie viel Retriever, Setter etc.
Mir ist vor allem wichtig, dass man sich mit dem Hund im Stadtraum bewegen kann. Dass der Hund gelassen ist, dass er intelligent ist und gut aussieht. Im Grunde suche ich einen Hund, der so ist wie ich.

Wir trafen uns also in den Rehnbergen im Wedding, auf einen Spaziergang mit deren Pudel. Ich habe mich tatsächlich in Pudel verguckt. Pudel sind nämlich, anders als deren Image, total clevere und lebendige Tiere. Das lächerliche Image stammt vornehmlich von den albernen Haarfrisuren. Man kann Pudelhaar auch ganz normal scheren.

Ach, mir ist heute nicht danach, hier ein großes Hundethema aufzumachen, ich könnte jetzt ewig weiterschreiben. Das kommt sicherlich irgendwann, momentan sind wir noch zu weit weg, konkret einen Hund anzuschaffen. Irgendwann schreibe ich das bestimmt alles auf.

[Freitag, 3.12.2021 – Booster, Wetterkarte]

Eine Freundin rief mich heute an. Sie säße gerade bei ihrer Impfärztin und da es eine Absage gegeben habe, sei noch eine Impfdosis übrig, die sonst weggeschmissen werden müsste. Ich müsse mich allerdings so ziemlich sofort auf das Fahrrad schwingen und nach Weissensee radeln.
Für einen Shot Moderna trete ich natürlich sofort ins Pedal. Ich bin noch nie so schnell von Tiergarten nach Weissensee geradelt.

Wie ich dann so im Wartezimmer saß, durchgeschwitzt und aufgeheizt Formulare ausfüllte. Meine Maske war nur Kosmetik. Ich atmete mein komplettes Lungenvolumen pro Sekunde an jeder möglichen Öffnung der Maske vorbei.
Booster. So nennt man das doch auch in Space Shooters Games. Wenn einem diese Münze entgegenkommt, die „pling“ macht, wenn man sie einfängt. Und danach ist man ziemlich fett unterwegs. Mit einem Schild, oder mit Laserwaffen, die in alle Richtungen abstrahlen.

Gleich nachher traf ich mich mit der Freundin und wir setzten uns in einen Schawarmaladen und bestellten uns etwas zu essen.

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Die aktuelle Temperatur.

Berlin: 2 Grad
Longyearbyen: 1 Grad
Cordoba (Südspanien): 1 Grad

Zugegebenermassen, in Cordoba ist es nur um 7 Uhr morgens so kühl. Tagsüber wärmt es sich auf 17 Grad auf.

Die beiden Kreise sind Longyearbyen und Cordoba. Der Pin ist Berlin. Ich liebe solche Karten. Kann man sich immer auf Goweatherradar ansehen. Die aktuelle Temperatur auf der ganzen Welt.