Es war eine schlechte Nacht. Kurz nach eins wurde ich wach und blieb das fast drei Stunden lang. Nach einer Stunde stand ich auf, setzte mich an den Schreibtisch und las Sachen im Netz. Ich hätte auch auf dem Telefon im Bett liegend, Sachen im Netz lesen können. Aber da werde ich nicht richtig müde. Am Telefon unter der Bettdecke verforme ich mich zu einem nervösen, zähen Pfannkuchenteig mit aufgerissenen Augen. Ich habe einmal Facebook leergelesen. Ich bin ganz unten angekommen. Der Facebookstream war zu Ende. Ich wusste nicht einmal, dass das geht.
Nach fast zwei Stunden bin ich dann merklich müde geworden. Darüber war ich so happy, dass ich sofort ins Bett sprang und einschlief.
Leider änderte es nichts daran, dass mein biologischer Wecker zur Zeit immer um 6:24 klingelt.
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Am Morgen lese ich, dass die neuen Coronamaßnahmen veröffentlicht wurden. Selten hatte ich zu so wenig eine Meinung wie zu Coronamaßnahmen. Was auch immer beschlossen wird, ich halte mich einfach daran und hoffe, dass ich einigermaßen gesund und gut gelaunt durch diese Zeit komme. Es wundert mich immer wie viel Meinung die Leute zu Inzidentswerten, zu Lockdown und zu Lockerungen haben. Wie sehr die Leute glauben zu wissen, wie eine richtige Entscheidung auszusehen hat. Selten gab es so viele Parameter aus unterschiedlichen Fachgebieten zu berücksichtigen und gleichzeitig unterschiedliche ethische Standpunkte abzuwägen um eine Entscheidung zu treffen. Das Echo da draußen klingt so als gäbe es 80 Millionen Menschen mit multpilem Fachwissen.
Ich mache kurz Twitter auf und schließe es sofort wieder.
Was mich allerdings aufregt, ist der offensichtlich fehlende Wille, die Ärmel hochzukrempeln und die zwei dringendsten Probleme anzugehen: online Schulunterricht und eine schnelle Impfkampagne.
Es erstaunt mich, wie es in den öffentlichen Organisationsstrukturen an Lust mangelt, kreativ zu sein und die Ärmel hochzukrempeln. Gerade der Schulunterricht lässt sich mit wenig Mitteln technisch lösen. Vorausgesetzt man stellt den Schülerinnen einen Laptop bereit. Schulunterricht ist nichts anderes als ein mehrstündiges Video-Meeting mit angeschalteter Kamera und einem Programm, mit dem man lesen oder schreiben kann. Dafür kann man sogar vollständig auf kostenlose Opensource Werkzeuge zurückgreifen.
Es erstaunt mich, wie schnell man dabei war, alles einfach an Eltern und Kindern überzubügeln.
Man muss es nur wollen. So etwas ärgert mich. Dabei habe ich nicht einmal Kinder.
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Eine Nebenwirkung von Astra Zeneca ist Vernichtungskopfschmerz. Vernichtungskopfschmerz. Deutsche Sprache, ey.