[Di, 27.2.2024 – Seelenheil, Whiskyreste, Körperteil]

Gerade gibt es harte Zeiten im Büro. Ich bin mental etwas aufgeraut und kann es Abend nicht so gut loslassen. Dafür war ich gestern mit meiner Frau bei Obi und wir haben uns nach Armaturen für die Küche umgesehen. Es ist erstaunlich, wie gut sich Shoppen auf das allgemeine Seelenheil auswirkt. Auch nachhaltig. Leider kann ich gerade keine Kleider kaufen, da ich derzeit abnehme. Durch die momentanen Gewichtsschwankungen ist es nicht sinnvoll, neue Textilien zu anzuschaffen. Sonst würde ich jeden Tag für das Seelenheil shoppen. Aber heute halfen Küchenarmaturen.

Zuhause kochten wir uns eine Kleinigkeit und wir leerten zwei Whiskyflaschen. Die Flaschen waren natürlich nicht voll, sondern fast leer. Aber es sind diese fast leeren Whiskyflaschen, die dann ewig herumstehen. Heute killten wir die letzten Schlucke eines zwölfjährigen Bowmore, der schon leichte Staubnoten hatte und einen sehr guten, aber nur zehnjährigen Highland Park aus Orkney. Jetzt ist wieder ein bisschen Platz auf der Whiskybar. Aber wir müssten mal den Vorrat inventarisieren. Möglicherweise gibt es noch Potenzial für Platzeinsparung bzw. neuer Investitionen nach dem wiedergewonnen Platz.

Heute machte in meinen verschiedenen Hundekanälen auch eine Polizeiaktion im Trümmerberg, also dem Volkspark Prenzlauer Berg, die Runde. Die Polizei hatte wegen Ermittlungen den gesamten Park abgesperrt. Am Abend stellte sich heraus, dass Hunde den Oberschenkel eines Menschen gefunden hatten. Ohne den dazugehörigen Menschen.
Wir waren ja neulich da, aber zum Glück zwei Wochen vorher. Ich ahne nämlich, wie stolz meine Hündin auf diese Beute gewesen wäre.

[So, 25.2.2024 – Stubenfliege, Nachtigall]

Ausserdem brummte heute die erste Fliege in meinem Zimmer. Der Frühling kündigt sich immer mit der ersten Stubenfliege an. Die erste Fliege des Jahres ist immer eine dicke Brumme. Ich weiss gar nicht, warum das so ist. Wachen diese Fliegen aus dem Winterschlaf auf? Es sind immer die Fliegen der verwirrten Sorte. Sie verirren sich in einer Lampe und machen dort einen unheimlichen Lärm. Früher starben sie an den heissen Glühbirnen. Die heutigen LED-Birnen sind ja nicht mehr heiss. Die dicken Brummen lärmen jetzt ewig.

Auch ist die erste Nachtigall wieder da. Ich hörte sie bereits unter der Woche. Es ist Ende Februar. Wenn ich in diesem Blog nach Nachtigall suche, tauchten sie immer zwischen Ende März und Ende April auf. Sie überwintern im tropischen Afrika südlich der Sahara. Dort misst es in den frühen Morgenstunden bereits über 30 Grad. Ich kann die Vögel schon verstehen, ich würde auch zu den Partyhasen nach Berlin fliegen.

[Fr/Sa, 24.2.2024 – Frühlingssymbolik, Hundehaar]

Der erste Tag mit der vollen Ladung Frühlingssymbolik. Am Freitag schien die Sonne bei 12 Grad. Am frühen Abend sammeln sich die Menschen in Ostberlin und fotografieren den Fernsehturm in der untergehenden Sonne. In der Vergangenheit fuhr ich meist über die Warschauer Brücke, wo die Menschen aneinandergereiht ihre Telefone dem Sonnenuntergang entgegenhielten. Diesmal fuhr ich mit dem Auto über die Karl-Marx-Allee. Die Menschen sammelten sich auf dem Mittelstreifen. Hintereinander bis weit hinterm Frankfurter Tor. Im Rückspiegel sah in den Fernsehturm in dramatischem Rot.

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zu Hause schnitt ich das Haar der Hündin. Sie sah mittlerweile sehr struppig aus. Zudem kam mir vor, dass sie unter der Länge ihres Fells litt. Einerseits schien es sie zu jucken und immer wenn ich nachts das Fenster öffne, legt sie sich genau unterm Fenster, dort, wo die kühle Luft herunterfällt, zum Schlafen.

Sie zu schneiden ist allerdings ein mühseliges Unterfangen. Für sie ist es Spiel und Kampf gleichzeitig. Nach einer Stunde war der Akku des Rasierers fertig. Da bekam sie eine Pause.

Wegen der Verfilzungen musste ich ständig den Aufsatz vom Filz befreien. Einmal vergass ich, den Aufsatz wieder anzubringen und rasierte einfach drauflos. Bis ich merkte, wie ich ihre Zitzen freirasierte und auch sonst ziemlich viel Hundehaut sichtbar wurde.
Als ich den Fehler bemerkte, war schon eine beachtliche Stelle an ihrer Seite kahlrasiert worden. Sie ist zum Glück aber nicht sehr eitel. Es stört sie nicht. Dafür werde ich jetzt im Hundepark ständig darauf angesprochen. Die Menschen vermuten einen Unfall oder eine OP und sprechen mich mit viel Mitgefühl und Sorge darauf an. Ich kann dem nur trocken entgegnen und auf meine fehlenden Rasierskills verweisen.
Ich trage ja nicht umsonst Bart.

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Eine Zecke atmet übrigens nur 6 bis 8 Mal pro Tag. Habe ich heute gelesen.

[Do, 22.2.2024 – grosse männliche Katze]

Heute war ich dann schon sehr verkatert. Die Cocktails fliessen immer so runter. Immerhin trank ich sonst hauptsächlich Bier und keinen Wein. Dass der junge Mann von der Garderobe ständig mit einer Runde Shots aufs Haus vorbeikam, war auch nicht sehr förderlich. Meine Begleiter fanden den Mann sehr attraktiv und er schien auch nur unseren Tisch mit Wodka- oder Whisky-Shots zu beglücken. Wahrscheinlich war er schwul und hatte die schwulen Vibes an unserem Tisch mitbekommen. Auf die Frage, warum ausgerechnet der Herr der Garderobe mit uns Shots trinkt, kamen wir erst gar nicht. Erst heute schien das einzuleuchten. Er trank nämlich bei jeder Runde einen Shot mit uns mit. Das hält man nicht lange durch, wenn man das an jedem Tisch den ganzen Abend lang macht.

Wie es an Katertagen so ist, hat man immer genau dann spontane, anstrengende Meetings. Das ist ein Gesetz. Und man denkt den ganzen Tag daran, früh ins Bett zu gehen, nur um abends schliesslich hellwach zu sein und hunderttausend Dinge zu tun.

[Mi, 21.2.2024 – Berta, Wrrum]

Am Abend waren wir auf ein dienstliches Dinner im Restaurant Berta an der Stresemannstrasse. Die Strasse, aber auch die Häuser in jener Gegend sehen ja eher unwirtlich aus. In einem dieser unwirtlichen Häuser gibt es jedoch eine grossartige Gastwirtschaft. Das Berta ist von einem israelischen Sternekoch. Berta hiess seine Berliner Grossmutter, die in den Dreissigerjahren nach Israel auswanderte. Eine grosse Wand in dem Lokal ist mit Schwarz-Weiss-Fotos von Frauen aus jener Zeit geschmückt. Ich weiss nicht, ob sie thematisch ausgewählt sind. Einige davon sind sicherlich seine Grossmutter, die anderen sind vermutlich Freundinnen oder Verwandte. Die Frauen darauf sind elegant, schön, sie wirken glücklich.

Die Speisen sind levantinisch-brandenburgisch und man isst sie, indem man sie teilt, als Mezes. Ich mochte alles, was es gab. Besonders angetan war ich von einem Auberginenmus-Creme-Brulé, die man sich als Aufstrich auf das Brot streichen konnte. Ich hätte in dem Mus baden können.

Wir assen sehr viel und tranken sehr viel. Zum Glück musste ich nicht für die Rechnung aufkommen.

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In der WordPress Admin-Oberfläche werden mir manchmal alte Beiträge vorgeschlagen. Heute waren es zwei Blogeinträge mit Auto-Bezug. Der erste Eintrag stammt aus dem August 2010 und handelt davon, wie ich mich entschied, den Führerschein zu machen. Der zweite ist von Oktober 2011 als ich gerade den Führerschein bekam und erste Ausflüge nach Brandenburg unternahm.
Das liest sich alles sehr lustig und ich kann mich noch genau an die Angstgefühle erinnern, die mich damals auf jedem Meter Strasse begleiteten.

[Mo/Di, 19./20.2.224 – Phantomgefühle, unter alten Kollegen]

Gestern vor zwei Jahren zog die Hündin bei uns ein. Ich kann mir kaum noch vorstellen, wie es ohne sie war.

Als ich mit dem Rad in die Arbeit fuhr, stellte ich mir vor, wie es wäre, den Hundeanhänger angeschlossen zu haben. Das erzeugte ein sehr merkwürdiges Phantomgefühl. Ich schaute ständig hinter mir, fuhr vorsichtiger, langsamer und war wesentlich achtsamer, während ich über Kreuzungen fuhr. Und ständig dieses Gefühl, ein Auto käme aus dem Nichts geschossen und würde den Anhänger überfahren und den Hund darin zerquetschen.

Das sind gemischte Vorzeichen. Wahrscheinlich fahre ich am Freitag zum ersten Mal mit der Hündin im Anhänger ins Büro. Ich bin gespannt, ob das nur ein Phantomgefühl war.

Heute traf ich mich mit früheren Kollegen aus Immobilienscout Zeiten. Es ist schön, dass wir immer noch Kontakt pflegen. Ich arbeite dort seit 2011 nicht mehr. Wir treffen uns mehrmals pro Jahr in dieser Runde. Einer aus der Runde wohnt mittlerweile in den USA und importiert deutsche Dachaufbauten für Campingwagen, die er in den USA montiert und verkauft. Das ist ein sehr lukratives Geschäft. Einige Jahre vorher kaufte er Komposttoiletten direkt von einem Herstellen und verkaufte sie an Menschen weiter, die ein Häuschen im Grünen besitzen, aber ohne Anschluss an die Kanalisation dastehen. Ich bewundere es, wenn jemand so findig ist.

Wir sassen im BRLO am Gleisdreieck. Das BRLO sucht gerade einen COO. Die Stellenbeschreibung liest sich fast so, als wäre sie auf mich zugeschnitten. Zwar habe ich den (nie ernsthaft verfolgten) Traum, eine Brauerei zu gründen, aufgegeben, aber der Gedanke daran, COO einer Brauerei zu sein, kommt dem schon ziemlich nahe. Allerdings ist dieses Blog vollgepackt mit Einträgen, in denen ich mich negativ über das BRLO äussere. Wenn ich mich darauf bewerben würde, müsste ich zuerst alle diese Einträge löschen. Und das werde ich natürlich nicht tun.

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Gestern lief übrigens das SSL Zertifikat aus. In dieser Zeit war das Blog nur eingeschränkt brauchbar. Note to self, damit ich nächstes Jahr nicht so lange nach nicht vorhandener Dokumentation suchen muss: du musst keine neuen Zertifikate bestellen. Die Zertifikate sind im Kundencenter von Strato automatisch hinterlegt. Du musst sie dann nur noch in /etc/ssl/ kopieren und den Webserver neu reloaden.

[So, 18.2.2024 – So, Anhänger]

Ich bin ja die Art von Mann, die “So!” sagt und sich mit den Händen auf die Oberschenkel klatscht.

Meine Hündin reagiert auf dieses “So!”. Sie hebt den Kopf und schaut mich erwartungsvoll an. Wahrscheinlich sage ich das ständig. Im Laufe der Zeit hat sie vermutlich gelernt, dass dann gleich etwas geschieht. Ein Spaziergang, ein Gang in die Küche oder Streicheleinheiten.
Auch wenn sie tief zu schlafen scheint, sobald ich “So!” sage, hebt sie erwartungsvoll den Kopf und prüft, ob jetzt wirklich etwas passiert.

Heute testeten wir den Fahrradanhänger. Ich hatte den Wagen ein paar Tage im Hausflur stehen und lockte sie regelmässig mit Leckerlis. Sie geht mittlerweile mit dem ganzen Körper hinein, aber sie steigt sofort wieder heraus, sobald sie die Belohnung ergattert hat.
Heute hatte ich im Innenhof alles aufgebaut und ans Fahrrad angeschlossen. Ich bekam sie weiterhin nur mit Köder in den Anhänger. Als sie drin war, verschloss ich den Reissverschluss, das mochte sie aber überhaupt nicht. Ich zog es dennoch einfach durch. Sie wird sich daran gewöhnen müssen. Also fuhren wir einmal die Strasse hinunter. Sie machte keine Geräusche. Unten am Eck der Strasse liess ich sie raus.
Auf dem Rückweg fuhr ich auf dem Bürgersteig und machte sie neben mir her laufen. In der Hoffnung, dass sie versteht, was gerade geschehen war.

Aber so richtig weiss ich selber nicht, ob etwas geschehen war.

[Fr/Sa 17.2.2024 – ich bin wieder hier, Kiruna]

Seit Hertha in der zweiten Liga spielt, sind die Spiele am Freitagabend schon um 18:30 angesetzt. Daran muss ich mich noch gewöhnen. Ich war mit der Hündin im Büro, daher machte ich sehr früh Feierabend und fuhr mit ihr nach Hause. Um halb fünf machte ich mich also auf dem Weg ins Olympiastadion. Allerdings gab es aufgrund des Staatsbesuches von Selenskyj grosse Behinderungen beim Sbahnverkehr. Warum auch immer gerade bei der Sbahn. Vorhin war ich mit dem Auto vom Potsdamer Platz nach Friedrichshain gefahren und es gab keinerlei Staus. Ich hätte ja Strassenblockaden aufgrund der Eskorten erwartet, aber nein, es fielen alle Bahnen aus.

Und so kam ich erst gegen halb sechs im Westend an. Meine Dauerkarte hatte Bert. Er schrieb mir, er würde noch eine Weile am Rondell warten. Auf der Fahrt wurde ich aber trotzdem nervös.
Immerhin hatte ich in der Bahn ein lustiges Gespräch mit einer alten Frau aus Spandau, die zufällig in die von Fussballfans überfüllte Bahn geraten war und mit einem, nunja, Herthafan. Die alte Frau war sehr gesprächig, so kauten wir uns durch einen wilden Themenmix aus Fussball, Corona, Ukrainekrieg und hindurch.

Am Stadion angekommen ging ich geradewegs zum Rondell, wo Bert mit meiner Karte wartete. Es waren noch viele andere da. Normalerweise sind eine Stunde vor Anpfiff alle schon in ihren Blocks. Obwohl niemand es eilig zu haben schien, ging ich trotzdem zum Stadiontor und trat ein.

Ich war seit dem 3. Dezember nicht mehr da. Zu meiner Freude wurde später das “Ich bin wieder hier” gesungen, eine Stadionversion des Westernhagen-Liedes. Auch wenn das Lied sich auf Menschen bezieht, die Stadionverbot erhielten, sang ich, bis meine Stimmbänder versagten.

In der ersten Halbzeit schwärmten junge, vermummte Männer in der Kurve aus. In unserem Bereich kam einer herangekrochen und versteckte sich gebückt hinter mir. Es sah nach einer anstehenden Pyroshow aus. Ich gab ihm etwas Sichtschutz. Nach einigen Sekunden robbte er sich aber weiter durch die Ränge nach vorne. Ein paar Minuten später leuchtete die gesamte Kurve in hellen bengalischen Feuern auf.

Kurz vor der Pause führten wir 2:1 und dann gab es den obligatorischen Tennisball-Protest. Das Spiel endete mit einem befreienden 3:2.

Einer Freundin schrieb ich später: es war ein zauberhafter Abend.
Die Tore, der Rauch, die Nachwuchsspieler, die so viel Spass machten und dieser seltsame Frieden, den wir momentan bei Hertha haben. Leider kann ich den Zauber heute nicht mehr ganz wiedergeben.

Am nächsten Tag hatte ich jedenfalls einen ordentlichen Kater. Möglicherweise war das Bier ein Teil des Zaubers.

Am Abend schauten wir “The Abyss”. Ich sah den Titel ein paar Mal in der Übersicht bei Netflix, aber diesmal sah ich, dass der Film in Kiruna spielt. Kiruna ist eine Stadt im schwedischen Lappland, hundert Kilometer nördlich vom Polarkreis. Ich wollte da schon oft hin, es hat sich aus logistischen Gründen aber nie ergeben. Momentan wird die Stadt um 4 Kilometer verschoben, da sich aufgrund des Eisenerz-Abbaus der Boden destabilisiert. Und davon handelt der Film. Davon, dass die Stadt in sich zusammenbricht.

Der Film war okay. Nichts besonderes. Aber manchmal schaue ich Filme einfach nur der Settings wegen.

[Do, 15.2.2024 – Alkmaar, Taxigewerbe, Flugmodus]

Morgens regnete es. Der Frühstücksraum des Hotels liegt in einem kleinen Innenhof, der von drei grossen Glasfenstern überspannt wird und so zu einem Innenraum umgebaut wurde. Man schaut hinauf und der Regen prasselt herab.

Wir hatten heute einen Termin in Alkmaar. Alkmaar ist mit der Bahn gut zu erreichen, aber als ich sah, dass sich die Adresse in einem Gewerbegebiet etwas ausserhalb von Alkmaar befindet und wir mit Koffern etwa 15 Minuten durch den Regen zum Hauptbahnhof laufen hätten müssen, beschlossen wir, für den ganzen Weg ein Uber zu bestellen. Das würde zwar 75 Euro kosten, aber die Alternative war mir zu stressig. Ausserdem würden wir mit dem Laufen und der Umsteigerei wesentlich länger brauchen.

Der Uber Fahrer erzählte uns, dass es in Amsterdam eigentlich keine Taxis mehr gibt. Schlichtweg aus dem Grund, dass niemand mehr ein Taxi bucht. Immer wenn ich mit Taxifahrerinnen über das Thema spreche, kann ich nicht herausfinden, ob der Wechsel zu Uber oder Bolt eine gute Sache für sie ist, oder nicht. Es kommen immer viele Janeins und Jaabers. Am Ende bin ich nicht schlauer. Die Nachteile sind für mich aber offensichtlich: der Kilometerpreis ging von 3,70€ auf 1,10€ runter und alle Fahrerinnen müssen weiterhin die Taxiprüfung bestehen. Ich verstehe nicht, dass es aus dem Fahrgewerbe so wenig Protest gab. Die deutschen Taxizentralen liefen natürlich Sturm, aber das wirkte eher so, dass die Geschäftsführer alle ihr Geschäftsmodell und ihre Einkommen wegbrechen sahen. Von den Fahrerinnen schien mir immer wenig zu kommen, ist mein Eindruck.

Um halb 5 flog mein Flieger zurück nach Berlin. Als wir landeten und ich den Flugmodus wieder ausschalten wollte, merkte ich, dass das Telefon den ganzen Flug über Signale gesendet hatte.

Wir sind aber nicht abgestürzt. Versprochen.

Mi, 14.2.2024 – Ams, Besuch hier und da, Meetings, Bier]

Zuerst stand ich auf, dann ging ich zum Frühstück und war ziemlich enttäuscht, dass es kein Büffet gab, sondern nur ein bestellbares Frühstück mit Teller. Es gab keinen Käse. Es gab nur grosse Frühstücksteller (die jedoch klein ausfielen) mit Würsten und baked beans sowie Spiegeleiern. Oder es gab Haferbrei und solche Sachen. Es stand nicht einmal Käse auf der Karte. Ich fragte die Kellnerin, ob es denn nicht dazubestellbaren Käse gäbe. Sie verneinte. Sie sagte zwar, sie würde den Koch fragen, ob es Käse gäbe, aber sie bezweifelte, dass man Käse mit den angebotenen Frühstückstellern paaren könne. Ich bin kein Freund von solchen konservativ-ideologischen Paarungsdogmen. Dennoch blieb ich freundlich. Als mein Teller gebracht wurde, lag kein Käse darauf, sie kommentierte es aber auch nicht. Immerhin gab es fantastische, mit Fenchel verfeinerte Rinderwürstchen.

Den restlichen Tag kann ich eher nur protokollarisch wiedergeben:
Ich spazierte ins Büro unseres Hauptsitzes, quatschte lange mit dem Geschäftsführer, danach fuhren er und ich zu einem Dienstleister nach Sloterdijk, wo wir einen neuen Vertrag aushandelten. Dort stiess ein Dienstleister aus Berlin dazu. Mit diesem Dienstleister fuhren wir zurück ins Büro, hatten ein Meeting und dann öffneten wir uns ein Feierabendbier.

Nach dem Bier ging ich mit dem Berliner Dienstleister ins Hotel, um seine Sachen abzulegen. Zwischenzeitlich hatte ein kurzes Telefonat mit einem lieben ehemaligen Mitarbeiter, der mich wegen eines App-Projektes sprechen wollte. Danach spazierten der Dienstleister und ich ins Rotlichtviertel zu einem Brauhaus, in das ich früher oft ging. Dort assen wir einen Burger, tranken drei oder vier Biere und auf dem Heimweg kehrten wir in “De Wildeman” ein, wo ich eigentlich immer einkehre, um einzweidrei Biere zu trinken. Dort tranken wir eben zweidreivier Biere. Wir unterhielten uns blendend, aber da wir morgen sehr früh einen Termin haben, beschlossen wir gegen 23 Uhr ins Hotel zu gehen. Als wir das Hotel betraten, hatten wir jedoch spontan Lust auf einen Drink und so tranken wir da noch etwas an der Bar. Sie hatten zu meiner Freude das Hazy Jane von Brewdog. Aber irgendwann quatschte uns ein Mann, der neben uns am Tresen sass, an und laberte uns voll. Er war Israeli und lebte eigentlich in Dublin. Er schien mit etwas betrunken und war sehr redselig. Es war ihm ein Anliegen zu sagen, dass Iren Rassisten seien und er deswegen gerne in Amsterdam sei. Danach erklärte er mir, wie man die App meiner Firma zur Nummer eins auf den Weltmarkt machen kann. Das ermüdete mich sehr, deswegen ging ich aufs Zimmer und sprang unter die Dusche.