[Mo, 11.12.2023 – die Vorweihnacht]

Es geht mir schon wieder besser, heute ging ich ins Büro, danach ging ich in den Hardwareshop und suchte nach externen SDD Platten, dann kam ich nach Hause, da wurde mein Coachingtermin abgesagt (darüber vielleicht ein andermal), deswegen ging ich gleich in den Keller und holte die Reifen raus und brachte sie zum Auto, da ich morgen die Reifen wechseln lassen werde und dann war fast schon Schlafenszeit, achnein, ich telefonierte noch mit meiner Mutter und dann war Schlafenszeit, nein stimmt gar nicht, danach schauten wir die erste Folge von „Die Saat“, eine Deutsch/Norwegische Serie, die in Spitzbergen spielt. Der Tipp kam von einer Leserin (vielen Dank!), man kann sie einfach in der ARD Mediathek aufrufen.
Meine Frau und ich sassen auf dem Sofa und sagten ständig: schau da waren wir, und schau, da rechts unser Hotel, und schau da die Brücke, über die sind wir gelaufen undsoweiter, wir erkannten jeden Aufnahmewinkel in Longyearbyen. Nur die Bar erkannten wir nicht wieder. Vermutlich spielte die Szene in der Svalbar. Die Svalbar wurde umgebaut als wir da waren.

Übrigens wurde auch meine Reise nach Amsterdam abgesagt. Ich sollte ab Mittwoch in den Niederlanden sein, aber alle Menschen, mit denen ich dort Termine hatte, sagten heute aus Krankheitsgründen ab. Ich finde es nicht schlimm, ich hatte ziemlich wenig Lust so kurz vor Weihnachten zu verreisen. Ich habe das Gefühl, diese Vorweihnachtszeit nicht richtig auszukosten. Das hatte ich letztes Jahr auch schon, immerhin war ich da krank und konnte es mir damit erklären, aber auch dieses Jahr ist es wieder so. Ich muss mal ergründen, warum das so ist, es liebe diese vorweihnachtliche Zeit nämlich sehr, es gehört zu meinen favorisierten Zeiten des Jahres, ab Anfang Dezember geht es los. Diese Dunkelheit im Kerzenschein, die sich über alles legt, die Uhren, die nur noch im Zweisekundentakt ticken, bis in die zweite Hälfte des Monates hinein, wo es sich noch einmal intensiviert. Bis zu diesem grauen 1. Januar, wo man sich plötzlich in einer nüchternen und verschmutzten Welt wiederfindet.

[So, 10.12.2023 – Verfilmungen]

Die deutsche Verfilmung von KOPS haben wir dann doch nicht geschaut. Ich wartete den ganzen Tag über auf den Moment, in dem ich Lust auf den Film haben würde und zusätzlich auch noch meine Frau davon zu überzeugen könnte. Meine Frau will den Film nicht schauen, aber schon bei mir kam der Moment nicht auf, der die Lust auf den Film entfachen sollte. Dabei mochte ich die deutsche Verfilmung von „Le Prénome“, also „Der Vorname“, mit Christoph Maria Herbst, durchaus.

The Whale schaute ich auch nicht, anders als neuerdings angekündigt. Dafür habe ich heute Vormittag noch einmal nachgeschlafen, vor allem weil ich nachts so wenig schlief. Eins der besten Dinge mit Hund ist es, nach einem langen Morgenspaziergang nach Hause zu kommen, etwas essen und danach wieder ins Bett zu kriechen. Mit kühlen Oberschenkeln und einem vollen Magen einzuschnarchen.

[Sa, 9.12.2023 – Lingoncello-Spritz, KOPS]

Am Abend waren die Nachbarn von gegenüber zu Besuch. Wir schauten die schwedische Kommödie KOPS aus dem Jahr 2003. Die Verabredung mit den Nachbarn KOPS zu schauen steht schon seit 2018 oder 2019, aber es klappte nie.

Für heute hatten wir aber ein Datum gefunden und so tischten wir eine kalte Platte aus arktischen, skandinavischen und sardischen Gerichten auf. Hauptsächlich Speisen, die wir aus Spitzbergen, Finnland und Schweden mitgebracht hatten. Rentierpastete, Dorschrogen mit Dorschleber, Elchwurst, und auch sardischem, geräucherten Ziegenkäse sowie holländischer Kreuzkümmelkäse. Vorher bereitete ich einen Aperitiv zu, den wir Lingoncello-Spritz nannten. Das ist Mineralwasser von der Spitzbergen Brauerei, Cremant und Lingoncello. Das Mineralwasser aus der Spitzbergen Brauerei kommt in einer schönen Dose und verspricht 17% arktisches Gletscherwasser zu enthalten. So viel sei verraten: die Gletschernoten schmeckt man nicht raus. Lingoncello hingegen ist ein lustiges Mitbringsel aus Helsinki. Lingon sind Preisselbeeren, die man in Deutschland vor allem in der Form von Marmelade, dem Lingonsylt, als Beilage zu Köttbullar kennt. Lingoncello ist wie Limoncello, aber eben aus Preisselbeeren. Es ist ein wirklich guter Likör, den man zu Londrinks strecken kann. Lingoncello-Spritz zB.

Dann schauten wir KOPS. Unser Nachbar hatte mit einem der beiden Hauptdarsteller aus KOPS in Stockholm studiert. Meine Frau kannte den Film, weil, nunja, sie Schwedin ist, und damals eine ganze Reihe gute schwedische Filme in die Kinos kamen: Tillsammans, Fucking Åmål, Jallah Jallah und eben auch KOPS. Ich hatte den Film kurz nach meiner Ankunft in Deutschland gesehen. Das muss kurz nach Veröffentlichung des Films gewesen sein, in 2003 oder Anfang 2004, vermutlich im Kino, ich wohnte damals in Hamburg und ging damals oft ins Kino. Ich fand KOPS ungemein lustig, europäischer Arthouse Klamauk. Deshalb fürchtete ich heute, dass mich der Film zwanzig Jahre später enttäuschen würde, wie das ja oft ist, mit Filmen, die man früher gut fand, es gibt nur wenige Filme, die gut altern.
KOPS war so ein Film der gut gealtert ist.

Der Nachbar erzählte mir, dass vor zwei oder drei Jahren ein sehr schlechtes, deutsches KOPS-Remake gedreht wurde. Mit u.a. Bjarne Mädel. Ich las später die fast durchgehen schlechten Kritiken dazu. Ich möchte das Remake fast schon nur aus jenem Grund sehen, um zu verstehen, warum es kaum gute deutsche Kommödien gibt. Hier hätte ich den direkten Vergleich, man könnte sehen, was man hierzulande versuchte zu verbessern, und was genau daran schiefgegangen ist. Ich erhoffe mir eine Erkennntis.

[Fr, 8.12.2023 – etc, Julia Roberts]

Es geht mir schon wieder besser. Die Befürchtung, es könnte sich um eine richtige Influenza handeln, hat sich nicht bewahrheitet. Die Plötzlichkeit, mit der die Krankheit in mir aufkam und die Heftigkeit der Kopfschmerzen, liess mich halt sofort an die Grippe denken.

Am Abend schauten wir „Leave the world behind“, diesen neuen, apokalyptischen Thriller mit Julia Roberts. Der Film zog uns sehr in sich ein. Es gibt Filme, die können das, zumindest mit uns beiden. Diese ständige, latente Drohkulisse, von der man nie wirklich weiss, was sie tut, was Wirklichkeit ist, wer Wahrheiten zurückhält.

Ich war nie ein Fan von Julia Roberts. Ich mochte ihre Rollen nie besonders, ihr Filme auch nicht, vielleicht störte ich mich auch daran, dass die Öffentlichkeit sie immer so hübsch fand, während ich das überhaupt nicht so empfand. Ich verlor sie über die Jahre dann etwas aus den Augen, deshalb freute ich mich heute, ein Film mit Julia Roberts zu sehen. Die meisten Frauen werden ja erst im Alter richtig schön, vor allem Schauspielerinnen und Julia Roberts ist sicher eine Frau, die gut altert. Aber es kam dann anders. Julia Roberts ist gut gealtert, aber ich finde sie immer noch nicht schön.

So ist das manchmal.

[Do, 7.12.2023 – the Whale, WeiFei]

Der beste Likör der Welt: Wick MediNait. Ich könnte das auch trinken wenn ich gesund bin.

Weil ich den ganzen Tag zuhause rumhänge, wollte ich „The Whale“ schauen, diesen Film mit Brendan Fraser, über einen sehr dicken Mann, der sich versucht mit seiner Tochter zu versöhnen. Meine Frau will den Film nicht sehen, weil sie glaubt, er deprimiere sie. Das kann gut sein. Ich schaue aber selten Filme ohne meine Frau, schlichtweg weil ich immer das Gefühl habe, etwas besseres zu tun, als alleine etwas zu schauen. Immer wenn sie also sagt, dass sie etwas nicht schauen möchte, dann weiss ich, dass es ewig dauern wird, bis ich die Zeit dazu finde. Meistens passiert das, wenn sie für einige Tage verreist ist. Oder eben wie jetzt: wenn ich krank bin.
Aber es geht mir noch nicht gut genug dafür. Meine Augen werden schnell müde. Vielleicht schaue ich den Film morgen.

Heute ist die Weihnachtsfeier meiner Firma. Ich liebe Weihnachtsfeiern. Ich lieber Firmenfeiern. Letztes Jahr verpasste ich sie wegen einer Coviderkrankung, und dieses Jahr wieder, aber immerhin wegen eines anderen Virus.

[Mi, 6.12.2023 – Krankheitsbedingt, Pokalspiel]

Heute ist krankheitsbedingt natürlich nicht viel passiert. Ich habe vor allem viel gelegen und auch geschlafen. Aber der Kopfschmerz drang immer durch die Schmerzmittel hindurch. Immerhin ist heute Dogwalker-Tag, insofern war meine Hündin versorgt.

Am Abend fand das Pokalspiel gegen den Hamburger SV statt. Es begann um 20:45. Eigentlich war ich zu müde, um noch ein Spiel zu schauen, aber die Kopfschmerzen, die brennenden Augen und die Aufregung im Spiel hielten mich munter. Ich bekam einen steifen Nacken, weil ich auf dem Sofa lag und in einem ungünstigen Winkel auf den Bildschirm schaute.

Am Ende gewann Hertha in einem spektakulären Spiel nach Verlängerung und Elfmeterschiessen. Ich war so verkrampft und aufgedreht, dass ich danach kaum in den Schlaf fand. Meine Freunde im Stadion erlebten das beste Spiel seit Jahren.

[Di, 5.12.2023 – krank]

Morgens bei der Gassirunde wurde mir plötzlich leicht unwohl. Deswegen ging ich bereits nach einer halben Stunde nach Hause. Zuhause wurde mir unwohler, ich sprach noch schnell den gestrigen Text für das Blog ein, dabei verhaspelte ich mich mehrmals und tat mich generell schwer, mich auf den Text zu konzentrieren, dann begann mein ganzer Körper zu schmerzen, also legte ich mich ins Bett und ich wurde fiebrig. Alles innerhalb einer Stunde.

Den Rest des Tages verbrachte ich im Bett, mit immensem Kopfschmerz, den ich weder mit Vick Daymed noch zusätzlichem Ibuprofen richtig in den Griff bekam.

Da meine Frau heute in Potsdam arbeiten musste, fragte ich die Nachbarin vom Nebenhaus, ob sie mit meiner Hündin Gassi gehen könne. Sie tat das gerne und wir verabredeten, dass sie die Hündin sogar für ein paar Stunden zu sich nachhause nehmen würde. Das ging alles gut.

Die Hündin merkt, dass mit mir etwas nicht stimmt. Sie legt sich neben mir auf dem Boden. Immer neben mir, nicht in ihrem Bettchen.

[Mo, 4.12.2023 – Shoppen]

Ich ging shoppen. Eigentlich suchte ich Hosen, schicke Jogpants, die man im Büro tragen kann. Vor einigen Jahren fand ich ein richtig gutes Modell von der Wormland Eigenmarke. Guter, elastischer Stoff, sie sieht nicht nach Sporthose aus, sie ist aber bequem wie eine solche, ausserdem passt sie sich perfekt meinen Beinen an. Davon kaufte ich gleich 5 Stück. Letztes Jahr bestellte ich noch einmal drei.
Da ich neue brauche, ich sie online aber nicht mehr finden konnte, ging ich heute zu Wormland in die Mall am Leipziger Platz um nachzusehen, was mit der Hose los ist. Ich hätte es ahnen können: diese Hose wird nicht mehr produziert. Stattdessen gibt es ein Nachfolgemodell mit einem ähnlichen Konzept. Eine Jogginghose mit Bügelfalte. Die Idee gefiel mir, aber in der Umkleidekabine erkannte ich sofort die verschiedenen Mängel. Zum einen ist der Stoff seltsam glänzend, es wirkt wie billiges Polyester und die Hosentaschen beulen unglücklich nach vorne aus. Ich kann das mit den Hosentaschen nur schlecht beschreiben. Sie beulen vorne aus, bzw sie werfen eine grosse Falte vorne im Schritt, über die ganze Breite. Das kenne ich auch von schlechtsitzenden Anzugshosen.

Deswegen kaufte ich zwei Strickjacken. Strickjacken machen mich schlank und etwas sportlich. Im Laden vorm Umkleidekabinenspiegel sahen die ungemein cool aus. Als ich sie zuhause anzog, sah ich aber aus wie ein Onkel.

[So, 3.12.2023 – es ist kalt, Heimsieg, Tombola]

Wahrscheinlich wird das heute das letzte Heimspiel des Jahres für mich gewesen sein. Gegen Mittag fuhr ich ins Olympiastadion zum Spiel gegen Elversberg, dem Aufsteiger aus der saarländischen Provinz. Der Gästeblock war ziemlich leer, aber für ein 8000-Einwohner Dorf war das ziemlich viel. Es waren mehr Gästefans vor Ort als wenn man gegen Wolfsburg spielt.

Die Temperatur hatte sich bei minus zwei Grad eingependelt. Dummerweise kam ich frisch aus der Dusche und ich hatte mich nicht richtig zwischen den Zehen getrocknet, deswegen blieben meine Zehen den ganzen Tag über kalt. Ich habe nie kalte Füsse. Nie. Es ist ein komisches Gefühl.

Ich habe eine wirklich gute Winterjacke. Ich sehe darin zwar nicht gut aus, aber sie hält ungemein warm. Und wenn ich einen warmen Rumpf habe, ist das andere nebensächlich. Eine dezente Mütze ist gut und natürlich warme Schuhe, mit trockenen Füssen.

Das Spiel gewannen wir unerwartet hoch. Elversberg spielt erfolgreicher als wir, entsprechend stehen sie auch vor uns in der Tabelle, aber wir gewannen wie aus dem Nichts mit 5:1. Ich habe noch nicht ganz verstanden, wie das passieren konnte, aber ich verstehe die Spiele in der Kurve auch nicht so gut, ich muss mir nachher immer noch Teile des Spiels auf dem Bildschirm ansehen.

Zu 17 Uhr begab ich mich mit Freunden in ein Restaurant in Charlottenburg, zur Weihnachtsfeier unseres Fanclubs. Wir hatten dort einen Teil des Restaurant gemietet. Es gab ein Buffet und wir hielten eine Tombola ab. Ich hatte Lose dabei, weil Hertha uns Geschenke zugeschickt hatte, die wir auf der Feier verlosen würden. Leider kam das Paket nicht an, obwohl die DPD das Paket als zugestellt gemeldet hat. So hatten wir nicht viel zu verlosen. Weil wir das vorher wussten, brachten einige Menschen Geschenke mit Herthabezug mit. Originalverpackte Tassen und ein noch verschweisstes Puzzle unserer Mannschaft aus der Saison 2009/2010. Die Geschenke waren eher mittelmässig, aber lustig war es dennoch.

[Sa, 2.12.2023 – Irland, Tromsö, Schwan]

In unserem Haushalt wird gerade viel The Pogues gespielt. In einer Whatsappgruppe von ehemaligen Freunden aus Südtirol schicken wir uns Links, sogar auf Arte wird das Programm geändert und sie zeigen eine Doku über Shane MacGowan mit dem Titel „Mein Leben mit den Pogues„. Die muss ich mir in den nächsten Tagen ansehen.
Wir hörten damals offenbar alle the Pogues.
Einer der Freunde in der Gruppe ist Alan. Ich bezeichnete ihn damals als meinen besten Freund. Er wohnt seit fast 30 Jahren in Irland, in Galway, er ist Berufsmusiker und er schrieb in den Chat: wenn er damals als Teenie nicht the Pogues gehört hätte, würde er heute nicht in Irland leben.
Ja, so geht Schicksal. Es ist ganz einfach eine Folge von Ereignissen.

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Es gibt jetzt eine Direktverbindung von Berlin nach Tromsö. Wollte ich nur sagen. Über Eurowings. In einigen Wochen folgt auch Norwegian mit dieser Verbindung.

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Am Abend traf ich meine österreichischen Nachbarn beim Parkeingang. Unsere Hunde mögen sich, also liefen wir ein Stück gemeinsam. Dann sahen wir ein Auto in den Park auffahren, es hatte die üblichen, aufgemalten Streifen. In der Dunkelheit konnten wir nicht erkennen ob es die Polizei oder das Ordnungsamt war, aber in beiden Fällen würde es Leinenpflicht bedeuten. Wir riefen also unsere Hunde zu uns, leinten sie an und liefen unauffällig in die andere RIchtung. Dann merkten wir aber, dass die etwas anderes im Sinn hatten, als Leinenpflichtsünder zu schnappen. Die Uniformierten stiegen mit einer weissen Decke aus dem Wagen aus und dann sahen wir auch den Schwan. Offenbar befand sich ein Schwan im dunklen Park.
Ich bin ja froh, dass unsere Hunde das Tier nicht aufgespürt hatten.

Wir schauten der ganzen Aktion etwa eine halbe Stunde lang zu, in der Zeit schafften sie es nicht, den Vogel einzufangen. Der Unterhaltungsfaktor war eher gering, aber es war schön, im Schnee zu stehen und zu quatschen, während die Polizei versucht, einen Schwan zu fangen.