liebes Tagebuch #1

„Du bist ein Kopfmensch der mit dem Arsch denkt“

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liebes Tagebuch, nachdem ich mich heute durchs Oscar Wildes Biographie las und auf den Namen McNeill stiess, mir dabei auffiel, dass ich das als EMSIEH Neill las, merkte ich, dass Bloggen ungesund ist.

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Ausgiebig gegähnt, richtig ausgiebig, aus freudiger Fäule und mir dabei das Kiefer verrenkt. Frühstück durch den Mixer getrieben.

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gemixtes Brot ist irgendwie… interessant.

Berge des Wahnsinns – und ein Stöckchen

mit sowas kann man mir ja eine ungeheuere Freude bereiten. Wenn düstere und melancholische singende Sägen, Akkordeon und Splatter-Bass auf Texte von von uralten Gottheiten und verlorenen Seelen treffen, wenn nämlich die Tiger Lillies und Alexander Hacke, Texte von H.P.Lovecraft inszenieren.
Ich weiss nicht ob es noch Karten gibt, aber beeilt euch besser, denn weg gehen sie bestimmt.

Und weil wir schonmal bei der Musik sind, greife ich bein Stöckchen zu, das mir der Herr Paulsen in die Hand gedrückt hat. Ich kann dem netten jungen Mann ja nicht wiederstehen und werde seine Fragen beantworten. (Falls jemand nachher das Stöckchen aufhebt, ersetzt dann bitte das Wort „Track“ durch irgendetwas anderes, ich war zu faul dafür, danke.):

01. ein track … aus deiner frühesten kindheit!
Da muss ich mal die Zeit ganz weit nach hinten drehen und lande dann bei „He, ho, spann den Wagen an“. Kein richtiges Lied im Sinne von , jedoch bin ich der Überzeugung, dass mich dieses Lied emotional geprägt hat.
02. ein track … den du mit deiner (ersten) großen liebe verbindest.
Das Lied der Schlümpfe. Ich liebte meine erste Lehrerin.
03. ein track … der dich an einen urlaub erinnert.
J.S.Bach – Sicut locutus est (Magnificat)
04. ein track … von dem du in der öffentlichkeit eigentlich nicht so gerne zugeben möchtest, dass du ihn eigentlich ganz gerne magst.
Da dies hier ja keine Öffentlichkeit ist, kann ich es getrost zugeben: Manowar – Heart of Steel.
Wenn richtige Männer wie ich ein bisschen wehleidig werden.
05. ein track … der dich – geplagt von liebeskummer – begleitet hat.
Ne me quite pas (nicht wegen dem Text, obwohl sich das schon verwandt anhört, sondern wegen der Musik) – Die Version von Ute Lemper.
06. ein track … den du in deinem leben vermutlich am häufigsten gehört hast.
Nick Cave and the Bad Seeds – The Ship Song. (klingt noch zehnmal schöner, wenn man meine 45rpm Maxi Single auf 33rpm laufen lässt)
07. ein track … der dein liebstes instrumental ist.
Divine Comedy – Laikas Theme.
08. ein track … der eine deiner liebsten bands repräsentiert.
Einstürzende Neubauten – Schwarz (oder Sehnsucht. Vielleicht einfach beide)
09. ein track … in dem du dich selbst wiederfindest oder in dem du dich auf eine gewisse art und weise verstanden fühlst.
Manowar – Heart of Steel (Mek, nicht schon wieder..)
10. ein track … der dich an eine spezielle begebenheit erinnert (& welche das ist).
Ramones – Sheena is a Punkrocker.
Das erste Konzert in meinem Leben. Ramones in Belluno. Mein erster richtiger Pogo, bei dem ich mir meiner Lederjacke zerriss und sich die Sohle meines rechten Springerstiefels löste. Beim ersten Ton nach dem one two three four von Sheena is a punkrocker, brach hinten die Naht meiner Jacke. Boah war ich ein harter Pogista.
11. ein track … bei dem du am besten entspannen kannst.
Entspannen? Ich mache das nie mit Musik.
12. ein track … der für eine richtig gute zeit in deinem leben steht.
C.C.C.P. – Valium, Tavor, Serenase
13. ein track … der momentan dein lieblingssong ist.
Seit ich die Karten oben in der Hand halte: The Tiger Lillies – Send in the clowns
14. ein track … den du (d)einem besten freund widmen würdest.
Element Of Crime – Ohne dich (geht das Leben geradeaus und die Sonne im Kreis)
15. ein track … bei dem du das gefühl hast, dass ihn außer dir niemand gerne hört.
BodyCount – High in the Sky
16. ein track … den du vor allem aufgrund seiner lyrics magst.
Tom Waits – Alice
17. ein track … der weder deutsch- noch englischsprachig ist und dir sehr gefällt.
CSI – Inquieto
18. ein track … bei dem du dich bestens abreagieren kannst.
Milva – Luce
19. ein track … der auf deiner beerdigung gespielt werden sollte.
Wenn ich mein Requiem bis dahin nicht zu Ende komponiert habe, dass muss Nick Cave herhalten, mit „Lay Me Low“.
All man and beast will mourn / When I go / They’ll bang a big old gong
20. ein track … den du zu den besten aller zeiten rechnen würdest.
Gianni Lindo Ferretti – Maciste Contro Tutti (in allen verschiedenen Versionen. Ein Epos)

weltfrieden hört sich so an

Der Herr Verweiler hat aus mirvorgelesen. Vom Jubelabend am Millerntor. Das leidenschaftliche Stück Musik stammt von ihm selbst, grazil gespielt auf der Blockflöte, grossartig. Die beste Version von „You’ll never walk alone“ die ich jemals gehört habe. Damit könnte er in der Gegengeraden unter Umständen ein wenig untergehen, aber mit einem Mikro oder einem Megaphon davor, kriegen wir das schon hin.

Ich verneige mich und sage Danke. Sehr schön.

i'm taken

taken, taken, wie sehr mich das immer amüsiert, wenn Menschen sagen sie seien genommen, aus dem Markt gezogen, glückliche gackernde Hühner beim Kragen aus dem Sortiment gepflückt und zum Festtagsschmaus verbraten anstatt zu frittierten Nuggets zwischen zwei pampigen Brothälften geschnipselt.

wäh

Wäh, was fand ich in Holland Karnemelk immer eklig. Wie Milch die man zu lange in der Sonne hat stehen lassen, tagelang, um sie danach in den Kühlregalen der Läden zu stellen und als wertvolles Milchprodukt zu verkaufen. Wäh, was hasste ich Karnemelk. Wäh, und ich hasste auch meinen Kollegen, der eklige Klugscheisser, der immer eine kleine Tüte Karnemelk von Albert Heijn bei sich hatte und sie in einem Schluck austrank, nachdem er sein langweiliges Käsebrötchen gegessen hatte, das er sich immer bis Punkt zwölf Uhr aufgespart hatte. Diese fantasielosen roten Tüten, am Design der Albert Heijn-Milch angelehnt, nur rot, wäh, wie kommt man bloss auf die Idee verfaulte saure Milch in Rot zu verpacken.

Und was ich noch viel mehr hasse, sind diese internationalen Verpackungen. Wenn ich dann beispielweise meine kürzlich liebgewonnene Buttermilch trinke, die mich an ganz besonders harten Katertagen stärkt und diese verdammten internationalen Verpackungen immer mit der ganzen verdammten Wahrheit rausrücken. Weil ich nach dem Trinken die dreisprachige Beschreibung lese, auf der dann steht:

Buttermilch
Karnemelk
Burreue

Bäh, was hasse ich diese klugscheisserische Mehrsprachigkeit.

wenn der Somnambule mit dem Alligator…

Wir lieben ihn ja am meisten wenn er in seinem Cafe niveauvoll herumjammert, aber trotzdem freute es uns damals ohnegleichen, als wir erlebten wie ein kleiner bissfreudiger Alligator ihn mit einigen lustigen Momenten bescherte.
Ich wollte diese Geschichte schon lange lesen, hatte aber immer Schwierigkeiten sie musikalisch zu unterlegen (Ian Curtis hat nie auf meine Mail geantwortet in der ich um Erlaubnis bat, seine Musik dem gesprochenen Text beizulegen und anschliessend im Internet zu veröffentlichen), deshalb habe ich mich zu einem pragmatischen Anpack entschlossen und fing vor einem Jahr an, eifrig die vier Schnappi-Akkorde auf meinem Klavier zu üben. Auswendig.
Und heute kann ich endlich voller Stolz die vier Minuten und siebzehn Sekunden über Kids wundersame Erfahrung mit dem rockigen Krokodil präsentieren.

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