[das Licht ist okay]

Dieses Jahr hatte ich in einem abenteuerlichen Moment daran gedacht, einen Weihnachtsbaum anzuschaffen. Vielleicht nur um K zu erschrecken, vielleicht einfach um mal etwas wildes zu tun. Ich habe es dann nicht getan. Dafür hat uns die Putzfrau eine wächserne Tanne mit Docht auf den Tisch gestellt. Die hat uns beim Essen die Weihnacht geleuchtet. So ein Kitsch ist wunderbar, wenn man nicht selbst dafür verantwortlich ist. Ich habe mich sehr aufgehoben gefühlt.

Am letzten Arbeitstag vor Heiligabend kam die junge Russin in unser Büro. Sie ist nicht das, woran man denkt, wenn man eine junge Russin typisiert, sie ist eher der herzliche, strahlende Typ. Sie wollte sich persönlich bei uns bedanken, für das schöne Jahr, das wir ihr beschert hatten, für die gute Zusammenarbeit und sie würde sich sehr auf das nächste Jahr mit uns freuen. Es sei ihr sehr wichtig, das zu sagen. Das sagte sie so, strahlend, als sie in der Tür stand, in unser IT-Büro hinein. Wir wussten nicht so recht, wie wir damit umgehen sollten, es nahm uns ein bisschen mit.
Später, als A und ich die Firma verließen sagte ich zu ihm, Mist, wir sollten das auch so machen, herumgehen von Büro zu Büro, und den Menschen aus ganzem Herzen danken, für alles einfach, rundum ausholen und so einen erweichenden Dank über die Leute gießen.
Ja sollte man, aber wir waren uns schnell einig, dass das schlechtes Licht auf uns werfen würde.

„Ich möchte nicht deine Browserhistory sein“

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