[Di, 9.1.2024 – HNO, Grippeschutz, Wintersonne, True Detective]

Um neun Uhr früh ging ich zum HNO-Arzt zur Vorbereitung meiner OP nächste Woche. EKG und Lungenfunktionen testen. Beides super. Deswegen war ich heute mit der Hündin sehr früh draussen, noch bevor es hell wurde. Sie scheint diese Temperaturen um die zehn Grad im Minusbereich zu lieben. Sie rennt los und wirkt lebendiger. Vielleicht macht sie es, um in Bewegung zu bleiben und nicht zu frieren. Sie kann ja nicht lachen, es lässt sich schwer an ihr ablesen. Alles wirkt aber wie Freude.

Am Nachmittag liess ich mich gegen Grippe impfen. In zwei Wochen fahren wir in den Urlaub, ich möchte nicht noch einmal die Situation wie zu Weihnachten erleben. Die Arzthelferin fragte mich, ob ich Links- oder Rechtshänder sei. Ich sagte, ich sei Rechtshänder, also bekam ich den Stich in den linken Oberarm. Erst nachher fiel mir ein, dass am Donnerstag genau an der Stelle eine Tätowierung gestochen wird. Aber nach dem zweiten Gedanken wusste ich nicht, warum das ein Problem sein sollte.

Und dann die Wintersonne. Ich stand mit der Hündin eine Weile im Park bei minus 8. Die feine Wintersonne flutete die weite Wiese. Ich hielt meine ganze Körperbreite den zaghaft wärmenden Strahlen entgegen. Später sah ich mehrere Menschen, die das Gleiche taten. Wie sie da so im Park mit geschlossenen Augen standen und sich der Sonne aussetzten.

Am Abend begannen wir mit der dritten Staffel von True Detective. Am Sonntag kommt nämlich die vierte Staffel der Serie ins Netz. In der vierten Staffel wirkt u. a. Jodie Foster mit und die Handlung ist in Alaska angesiedelt. Das kann nur Gutes bedeuten.
Ich war damals sehr von der ersten Staffel angetan, ich liess aber die zweite Staffel aufgrund der sehr schlechten Kritiken aus. Als die dritte Staffel veröffentlicht wurde, hatte ich nie mehr den Elan, sie zu schauen. Obwohl sie wieder sehr gute Kritiken bekommen hatte. Meine Frau mochte True Detective aufgrund der Darstellung von Gewalt an Frauen nicht. Und sie fand die Buddy-Dialoge der beiden Detektive nicht. Die Folge, die sie gesehen hatte, hatte wiederum ich nicht gesehen, ich kenne nur den Rest. Aber dieser Rest der Serie wirkte mit ihrer gesamten Grösse auf mich ein. Ich konnte diese ganze sogenannte „Grösse“ nicht richtig in Worten erklären, aber heute las ich, warum die weiteren Staffeln nie so wirklich beim Publikum ankamen. Das hatte laut einem Artikel damit zu tun, dass die erste Staffel eine grosse, allumfassende und welthaltige Erzählung war, die den Zustand der USA maß. Dieser Einschätzung kann ich in weiten Teilen folgen. Das ist natürlich eine hohe Hürde, an der sich alle Nachfolger messen müssen.

Bisher gefällt mir die dritte Staffel durchaus. Auch wenn sie etwas langsam vorankommt. Ich freue mich dennoch sehr auf Staffel vier.

[Mo, 8.1.2024 – Minusgrade, Wucherung, Chor]

Morgens war es minus neun Grad Celsius. Beim Fahrradfahren froren die Barthaare unter der Nase ein. Wenn ich meine Lippen bewegte, dann brachen klitzekleine Eiszapfen.
In Longyearbyen mass es heute nur -11. In zwei Wochen fahren wir nach Rovaniemi, dort gab es vor ein paar Tagen -34 Grad. Minus vierunddreissig. Ich würde gerne einmal spüren, wie kalt das ist. Ich weiss nicht, ob ich je minus 34 gefühlt habe. Das Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, befindet sich auf etwa 1600 m Meereshöhe. Da war es den ganzen Winter lang zwischen minus eins und minus zehn. Nachts war es sicherlich oft kälter. Aber ich führte keine Statistiken. Wenn man mit dem Lift auf die Berge fuhr, war es kälter, aber Kälte war immer gut, mir setzte Kälte nie zu.
Doch gab es den Vallonlift. Den Vallonlift nahmen wir nicht oft, weil er sich auf der anderen Seite des Tals befand und man zuerst mit einer Seilbahn fahren musste und Seilbahnen – weiss nicht – Seilbahnen waren immer so Alte-Leute-Gondeln. Hoch oben bei der Bergstation der Seilbahn begann der Vallonlift, das war ein Sessellift und der fuhr so weit in den Sella-Stock hinauf, wo es fast nur noch Felsen gab. Es gab keinen Lift, der so weit hinauffuhr. Auf dem Vallonlift spürte man meist die Kälte durch die Skibekleidung hindurch. Man merkte schon, dass das eine andere Kältezone war. Vielleicht war es da oben minus dreissig.

Vielleicht aber auch nicht.

Wer weiss das schon.

Wenn wir nach Rovaniemi fahren, hätte ich jedenfalls gerne einen Tag minus 40, nur damit ich weiss, wie sich das anfühlt und danach kann es gerne minus 10 sein.

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Am Nachmittag ging ich zur Dermatologin und liess mir einen Leberfleck entfernen. Ich will mir die Wucherung schon seit zwei oder drei Jahren abmachen lassen, weil sie immer grösser wurde und oft juckt. Da sie aber gutartig ist, hatte ich keine Eile.
Neulich riss ich sie mir jedoch auf. Es geschah nachts auf dem Weg zum Klo. Die Wucherung befand sich links an der Seite am unteren Ende der Rippen. Ich stiess mich am Türrahmen an und riss mir das Ding auf. Es blutete stark. In den folgenden Tagen verheilte es aber schnell. Jedoch lief ich seitdem mit einer halb hängenden Wucherung herum, die ich manchmal mit dem Ellbogen festdrücken musste.

Heute kam sie also weg. Sie wurde mit einem scharfen Löffelchen weggeschabt. Ich dachte, man schneidet das einfach raus und näht es wieder zu. Aber nein. Man schabt es ab.

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Heute wurde es wieder spät. Auf dem Nachhauseweg traf ich eine Nachbarin, die gerade von der Chorprobe nach Hause kam. Sie erzählte mir von ihrem Chor. Ich hatte schon drei Biere intus und es setzte eine Begeisterung ich mir ein. Ich sang ja lange in Chören. Als Knabe in einem Knabenchor, als Erwachsener in mehreren gemischten Chören. Der letzte Chor, in dem ich sang, war ein Chor, der genau das Repertoire probte, das ich mag. Frühbarock, Barock, Frühklassik. Aber der Proberaum befand sich an der Heerstrasse in Westberlin, das war mir zu weit weg, also nahm ich lediglich an einer einzigen Probe teil. Meine besten Erinnerungen habe ich an den Kammerchor in Hamburg, in dem ich mehrere Jahre sang, mit dem wir auch mehrere Konzerte in Norddeutschland gaben und sogar einen Auftritt im Vatikan absolvierten. Das war gut.

Ich sollte in einer guten Laune nach drei Bieren keine Entscheidungen treffen, aber ich merkte eben, wie die Begeisterung einsetzte.

[So, 7.6.2023 – Lost Boys, Pannbiff]

Weil wir gestern Goonies schauten, blieben wir heute beim Thema Achtzigerjahre und guckten das zwei Jahre später entstandene „Lost Boys“. Wir standen vor der Wahl „Lost Boys“ zu schauen oder „Outsider“. Von Outsider hatte ich als Teenie bereits das Buch gelesen und sehr gemocht, ich bevorzugte daher Lost Boys. Der Film war mir tatsächlich entgangen, als er in die Kinos kam. Ich war damals zwölf. Mit elf und zwölf sass ich auf einer Klosterschule und verpasste daher viele spannenden Filme in meinem Dorfkino. Dass in unserem katholischen 800-Einwohner-Bergdorf ein richtiges Kino stand, hatte ich hier einmal erwähnt. Als Zehnjähriger durften wir schon alles sehen, solange keine nackten Brüste auf dem Filmplakat abgebildet waren. Wenn es im Saal noch Plätze frei gab, brauchten wir Dorfkinder auch keinen Eintritt bezahlen. Meine Kumpels und ich schauten damals alles, was Action, Blut und Schiessereien versprach.

Heute schaffte ich es auch, die smarte Lampe zu konfigurieren. Jetzt haben wir rot oder grün oder lila usw im Wohnzimmer. Man kann sie auch mit dem Telefon dimmen. Ich finde das gut. Ausserdem hatte ich gestern auch eine LED-Kette gekauft. Diese war einfacher einzustellen. Allerdings wissen wir nicht, wo wir sie aufhängen wollen, deshalb hängt sie jetzt etwas unmotiviert an der Klimmstange in der Küche. Ich ahne, dass sie noch lange dort hängen wird.

Am Abend kochten wir uns schwedische Pannbiff. Das sind schwedische Buletten. Fürs Protokoll. Wir kochen ja nicht so oft ausserhalb unserer Komfortzone.

[Sa, 6.6.2023 – moralisierende AI, Goonies]

Die AI Assistenz mochte meinen Eintrag von gestern überhaupt nicht. Sie schrieb mir dazu:

The content appears to contain inappropriate and potentially offensive content that is not suitable for a general audience or professional setting. It’s important to ensure that the content is respectful, culturally sensitive, and appropriate for all readers. Consider revising the text to focus on more appropriate and respectful topics and language. It’s crucial to maintain professional and respectful language and topics in all written content.

Nur das. Sonst nichts. Das ist einer der gruseligen Aspekte der künstlichen Intelligenz: wenn sie moralisch wird. Sowohl beim Erstellen von Inhalten wie auch beim Bewerten. Sie kann wahrscheinlich jetzt schon Psychogramme über Menschen auf Social Media, in Blogs, Redaktionen, Emails, Whatsapp-Chats und Publikationen erstellen und Menschen politischen Lagern zuordnen oder deren Vorlieben und Schwächen bestimmen. Das wird noch interessant, wenn Menschen künftig voll automatisiert nach Gesinnung oder charakterlicher Eignung sortiert werden.

Apropos Charakter. Heute früh wurde mir von einer fremden Frau gesagt, wie gut ich mit meiner Hündin umginge. Sie hätte mich ein paarmal im Kiez gesehen und war beeindruckt, wie gut sie auf mich hörte. Ich bin mir nie ganz sicher, ob es wirklich meine Erziehung ist oder bloss der Charakter der Hündin. Ich glaube, achtzig Prozent ist es sie selbst und ich mache ein bisschen das Beste draus. Das sagte ich so, aber ich bedankte mich trotzdem. Die Frau hatte einen Nova Scotia Retriever. Ich finde es lustig, dass diese ostkanadischen Gegenden ihre eigenen Hunde haben: Labrador, New Foundland und offenbar auch Nova Scotia.

Und sonstso. Ich habe eine smarte Lampe gekauft. Sie kann per Telefon gedimmt und in Millionen Farben getönt werden.
Allerdings bekam ich sie nicht konfiguriert. Jetzt leuchtet sie einfach superhell und superweiss.

Am Abend schauten wir „The Goonies“. Ein Film aus meiner Kindheit. Ich habe viele positive Erinnerungen an den Film. Es ist ein wilder Abenteuerfilm über Kinder in meinem Alter, die sich auf die Suche nach einem Piratenschatz begeben. Eine Mischung aus „Indiana Jones“ und „Stranger Things“. Ja, es ist befremdlich, es mit dem zeitgenössischen Stranger Things zu vergleichen, aber es stellt das Genre am besten dar. Der Film ist gar nicht so schlechte gealtert, er ist vielleicht ein bisschen hektisch, aber das hat nichts mit dem Alter zu tun. Die Hektik störte mich als Kind nicht. Damals waren das alles nur Helden im Gefecht.

[Fr. 5.1.2024 – die Frau des wichtigen Mannes]

Als ich letzte Woche im Dorf meines Vaters war, traf ich eine ehemalige Nachbarin. Die Nachbarin war die Frau eines wichtigen Mannes, und wie es sich in meinem Dorf für Frauen von wichtigen Männern gehörte, war sie Hausfrau. Ihr Mann arbeitete ständig und war deswegen auch immer unterwegs und sie verbrachte viel Zeit zu Hause mit den beiden kleinen Töchtern.

Als Junge wurde ich regelmässig beauftragt, irgendwas bei ihr zu holen oder ich sollte ihr mit irgendwas helfen. So ist das, wenn man noch nicht erwachsen ist. Man wird ständig zu irgendwas befohlen. Ich wusste es nicht besser. Es störte mich aber nicht, denn sie war sehr nett zu mir. Und sie trug immer eine schwarze Feinstrumpfhose. Und zwar nur eine schwarze Feinstrumpfhose mit nichts darüber. Dazu hatte sie meist ein Hemd an und an den Füssen flauschige Hauspantoffeln. Aber zwischen dem Hemd und den Pantoffeln trug sie immer nur eine sehr durchsichtige Strumpfhose. Natürlich mit einem Slip darunter, den man durch die Strumpfhose hindurch sehen konnte, so viel Hygiene muss sein.
Sie hatte einen riesigen Hintern und stramme Oberschenkel. Ich bin mir nicht sicher, ob ich in der Lage war, ihren Fragen oder Anweisungen richtig zuzuhören.

Ich hatte schon als Junge eine sehr lebhafte Fantasie. Aber das konnte sie ja nicht wissen.

Ich glaube, es war nicht ihre Absicht, sie dachte sich vermutlich nichts dabei. Sie trug diesen Look auch wenn ich mit meiner Mutter auf einen Kaffee zu Besuch war, auch später noch, als ich ein erwachsener Mann war. Ich nehme an, dass das ihr bequemer Schlabberlook für zu Hause war, Jogginghosen lagen vielleicht unter ihrem Niveau, also lief sie in durchsichtigen Strumpfhosen herum.

Es war ein offenes Geheimnis, dass ihr wichtiger Ehemann von vielen Frauen umgarnt wurde und er auch aus diesem Grund wenig zu Hause war. Jetzt im Nachhinein fällt mir schwer, das zu verstehen. Wenn eine Frau Strumpfhosen trägt, als wären es Jogginghosen, dann verlässt man doch nie wieder das Haus.

Ich traf sie neulich ganz zufällig, als ich mit meinem Vater die Dorfstrasse hinauflief. Sie befand sich auf dem Weg in die Kirche zur Chorprobe. Sie war sehr nett und auch überrascht, sie betonte, mich nur zu erkennen, weil ich neben meinem Vater stand. Sie sagte auch: du hast jetzt einen Bart, soso. Ich weiss nicht, wie sie das meinte.

[Do, 4.1.2024 – Reden über lange vergangene Zeiten]

Am Abend traf ich Giulia. Eine Bekannte von vor ganz langer Zeit. Giulia war eine italienische Kunststudentin, die Mitte der Neunzigerjahre für ein Jahr in Utrecht studierte. Irgendwie landete sie in unserem besetzten Haus in der Lange Nieuwstraat und blieb dort für einige Zeit wohnen. Als sie wieder zurück nach Italien zog, besuchte ich sie einmal, als ich mit meiner damaligen Freundin auf der Durchreise nach Rom war und dort bekam ich von ihrer Mutter die beste Pasta der Welt aufgetischt. Danach verlor sich unser Kontakt. Sie besuchte Utrecht noch ein paar Mal, aber ich zog einige Jahre später nach Madrid und so verloren sich die Spuren. Bis ich sie vor einigen Jahren auf Facebook wiederfand und sie einfach anschrieb. Das mache ich manchmal so. Wenn wir jemand einfällt, den ich mochte, suche ich jene Person auf Facebook und schreibe sie an. Das ist immer nett.

Wir hatten uns bereits im November für den heutigen Tag verabredet. Sie hat sich kürzlichst nach zwanzig Jahren Ehe in einen Mann aus Berlin verliebt und verbringt jetzt lustigerweise viel Zeit in der Stadt. Wir trafen uns gestern also zu dritt im „Starken August“ an der Schönhauser. Ihr neuer Freund war dabei und offenbar kannten wir uns von damals in Utrecht, weil er einige Male bei uns in der Lange Nieuwstraat übernachtet hatte. Ich konnte mich aber nicht an ihn erinnern.

Wir holten viele Erinnerungen hoch. Über die Menschen von damals, sie hielt nur noch zu einer Freundin Kontakt, sie hatte aber Infos über frühere Weggefährten, z. B. über Nicolien, die eigentlich nur drei Interessen hatte und zwar Drogen, Drogen und Drogen. Sie hat jetzt offenbar fünf Kinder. Oder Linda, die zwei Interessen hatte: Drogen und Alkohol, die jetzt eine kleine Eventmanagementfirma betreibt. Das finde ich lustig.
Oder Jochem, der immer in allen Frauen verliebt war, aber nie zurückgeliebt wurde. Was ich seltsam fand, weil er eigentlich gut aussah, sich immer freundlich gab und auch durchaus intelligent war. In Giulia war er nie verliebt, sie sagte, sie sei froh darum gewesen. Jochem war sehr emotional und hatte etwas emotional-possessives. Irgendwas war immer komisch an ihm. Er ist jetzt in einer Sekte verschwunden.

Giulia wohnte in einem fensterlosen Kämmerchen unter der Treppe. Wie Harry Potter. Das hatte ich ganz vergessen. Damals gab es aber noch nicht Harry Potter. Sie hielt sich sonst immer im Wohnzimmer auf oder bewohnte die Zimmer von uns anderen, wenn wir unterwegs waren. Ein Jahr später zog Jurij in ihre Kammer ein. Jurij trank sehr viel Alkohol und wusch sich wenig. Nach Giulias Auszug kamen immer anstrengende Gerüche unter der Treppe hervor.

Ihr Freund wohnt bereits seit Jahrzehnten in Berlin. Er ist Künstler und liebt Fussball. Er war aber noch nie bei einem Spiel in einem Stadion. Wir beschlossen, das zu ändern.

[3.1.2024 – zurück]

Wieder zurück. Diese zwölfstündigen Fahrten sind immer sehr anstrengend. Im Auto schwankt die Welt die ganze Zeit. Wenn man am Abend ankommt, schwankt die Welt noch stundenlang weiter, meist auch bis in den Schlaf hinein.
Ganz Deutschland lag unter einer dichten Regenwolke. Ab Nürnberg bis etwa Halle gerieten wir in richtiges Unwetter mit starken Windböen. Es ist diese Unwettergegend, die seit Tagen wütet und Teile der Republik unter Wasser setzt.

Ich fahre sehr gerne im Regen, auch längere Strecken. Mir kommt vor, dass die anderen Menschen bei Unwetter wesentlich entspannter unterwegs sind. Niemand drängelt, niemand überholt, es ist, als würden wir uns in einer Schicksalsgemeinschaft über diese asphaltierten Adern fortbewegen.

In der Nacht zu heute schlief ich dann erstaunlich lange und fest. Am Morgen freute sich meine Hündin, wieder in den altbekannten Park zu laufen. Wir trafen den Mann der BSR, der mit seinem Greifwerkzeug den Park von Böllern befreite. Ich sagte irgendwas albernes und wünschte ihm ein frohes 2024, daraufhin plauderten wir ein wenig, während die Hündin an seinem Wagen schnüffelte.
Er war ziemlich aufgebracht, offenbar war er gerade in einen Konflikt mit einem Anwohner reingezogen worden. Er erzählte mir von einem Anwohner, der ihn vor einer halben Stunde beschimpft hatte, dass heute bereits der 3. Januar sei und es immer noch aussähe wie sau. Weil der BSR-Mann mit ein paar frechen Sprüchen gekontert hatte, eskalierte das Gespräch wohl ziemlich schnell und der Anwohner wurde schliesslich handgreiflich. Jetzt würde es sicherlich eine Beschwerde gegen ihn geben. Deswegen hatte er vorsorglich seinen Chef angerufen und seine Version der Geschichte erzählt. Aber dennoch beunruhigte es ihn.
Also schimpften wir eine Zeit lang über Menschen.

Danach hatte ich einen langen ersten Tag im Büro.

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Was ist in den letzten Tagen sonst noch alles geschehen? Zusammengefasst in etwa so:

An einem Tag traf ich meinen Vater. Er ist der einzige, der noch im Dorf wohnt. Er fährt jeden Winter mit einem Shuttle Hotelgäste vom Hotel auf die Piste. Den ganzen Tag hin und her. Es ist gerade Hochsaison. Wir trafen uns in seiner Mittagspause, ich durfte im Hotel mitessen, wie das andere Personal. Mein Vater brachte mir einen gehäuften Teller vom Buffet mit. Alle Hotelgäste kennen ihn, sie grüssten, er grüsste jovial zurück, er stellte mich dem Hotelpersonal vor, ich war plötzlich Sohn, das ist ungewohnt, nicht unlustig, aber eben ungewohnt, alle waren neugierig und musterten mich freundlich, der Sohn also, soso.

Nachher gingen wir zum Dorfmetzger und kaufen 20 Stück Kaminwurzen. Mein Vater war als kleiner Junge beim Vater des jetzigen Metzgers in Lehre. In den Sommermonaten fährt er jetzt als Rentner sein Fleisch aus. Er feilscht um den Preis der 20 Kaminwurzen. Irgendwo in der Mitte treffen sie sich und er zahlt sie für mich.
Viele der 20 Würste werden nicht die Reise überleben.

An einem anderen Tag gingen Neffe2 und ich Sushi essen. Neffe2 hatte mich beim Wichteln als den zu Beschenkenden gezogen und so schenkte mir einen Meter Mini-Ritterschokolade und zusätzlich ein Sushidate mit ihm. In seiner Familie gibt es niemanden, der Sushi wirklich mag, so schlich sich im Laufe der letzten Jahre der Brauch ein, dass wir Sushi bestellen, wenn ich zu Besuch bin. Normalerweise fällt es ihm schwer, sich gegen den Rest der Familie mit Sushi durchzusetzen, wenn ich komme, dann sind wir aber eine grössere Minderheit.
Er ist 14 Jahre alt, es freute mich ungemein, dass er mit mir alleine Sushi essen gehen wollte.
Also gingen wir ins Foodo in der Mainhardtstrasse. Das war richtig nett.

An einem anderen Tag gingen meine Frau und ich zu einem befreundeten Paar. Wir waren zum Mittagessen eingeladen. Da gleich Wein und Bier aufgetischt wurde, dauerte das Essen bis sechs Uhr abends und wir waren ziemlich betrunken.
Am selben Abend sollte ich alte Freunde in Bozen treffen, weil aber die Hälfte der Leute erkrankte, wurde das Treffen abgesagt. Ich kann mich nicht mehr erinnern, was ich stattdessen tat. Es kann sein, dass ich einfach nur schlafen ging.

Silvester verbrachte ich mit meiner Schwester und ihrem Mann. Ihre drei Kinder feierten mit Freunden. Es sollten jedoch Nachbarn und meine Frau dazustossen, aber die Nachbarn hatten sich die Grippe eingefangen und meine Frau wurde von Kopfschmerzen heimgesucht, also blieben wir nur zu dritt. Wir sassen am Raclette und unterhielten uns lange. Irgendwann gingen die Raketen hoch und dann ass ich Unmengen von Tiramisú.
Gegen zwei Uhr legte ich mich schlafen. Meine Hündin war an dem Tag bei meiner Frau untergebracht, also blieb bei meiner Schwester schlafen. Ich legte mich ins Bett des Neffen2, der erst am nächsten Tag zurückkommen würde. Das Bett meines Neffen war eine unheimliche Quietschstätte. Jede Bewegung brachte das Bett zum Quietschen. Hölle. Ich bewegte testweise einzelne Körperteile, alles liess das Bett aufquietschen. Scherzweise bewegte ich meinen grossen Zeh auf und ab. Das Bett quietschte im Rhythmus mit. Irgendwann schlief ich dennoch ein.

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Die AI:

The content reflects a personal journey with detailed descriptions that can engage the reader. Consider breaking the text into smaller paragraphs for easier readability. Additionally, incorporating some introspective reflections on the experiences could add depth to the narrative. Lastly, including relevant images of the locations and experiences can enhance the storytelling.

[Mo, 1.1.2024 – etc]

Wie erwartet, habe ich hier derzeit wenig Möglichkeiten und vor allem nicht die Ruhe, mich den Tagebuchaufzeichnungen zu widmen. Es waren ein paar sehr unterhaltsame, aber auch anstrengende Tage mit Menschen, die ich viel zu selten sehe. Ich habe viele Notizen, die ich auszuführen hätte, aber ich habe hier schlichtweg nicht das Setting dazu. Und morgen fahren wir wieder zurück nach Berlin, ich muss also früh ins Bett.

Zu allem Überfluss gab es heute Probleme auf der Arbeit. In Berlin herrschte Krisenmodus, deswegen wurde ich angerufen. Das zieht einen immer sofort aus der wohligen Bettung der Urlausbträume raus.

Achso. Und hallo 2024.

[Do, 28.12.2023 – Fahrt und Ankunft]

Am Mittwochfrüh fuhr ich also los. Ich wurde in jener Nacht bereits nach drei Stunden wach und konnte danach nicht mehr einschlafen. Das sind schlechte Voraussetzungen um 12 Stunden ein Auto zu steuern. Um sieben Uhr klingelte auch der Wecker meiner Frau, sie machte sich fertig für ihren Flug. Dann verabschiedeten wir uns beide in Richtung Süden.
Meine Verfassung war nicht gut, davon hatte ich meiner Frau aber nichts erzählt, sie würde sich nur Sorgen machen. Ich merkte aber ziemlich bald nach Verlassen des berliner Stadtgebietes, dass ich eine Schlafpause einlegen musste. Bis etwa Leipzig hatte ich ein gutes Gefühl, aber in der Gegend von Halle verliess ich dich Autobahn und parkte auf einer Raststätte, wo ich die Augen schloss und sofort einschlief. Nach ziemlich genau 15 Minuten wachte ich wieder auf und war putzmunter. Daraufhin ging ich in den Shop und kaufte mir ein RedBull das ich runterstürzte und mich bis an die österreichische Grenze ziemlich wach hielt.

Irgendwo in Mitteldeutschland holte ich meine Hündin vom Rücksitz nach vorne auf den Beifahrerinnensitz, damit es nicht ganz so öde für sie ist. Je länger die Fahrt dauerte, desto näher rückte sie an mich heran. Ab Österreich hielt sie ihren Kopf auf meinem Oberschenkel. Hinterm Brenner lag der halbe Hundekörper auf meinem Schoss.

Als wir ankamen, empfing uns meine Frau. Die Hündin war glücklich, ich frage mich aber, was die so denkt, wenn Frauchen da jetzt einfach so da ist in einer komplett anderen Gegend. Aber natürlich denken Hunde nicht so umständlich.

Danach traf ich meine Schwester, ihre Familie und meine Mutter, ich bekam einen Meter Rittersport Schokolade und dann fuhr ich zu meiner Mutter wo ich mich ins Bett stürzte.

Am Donnerstag traf ich Schwester2 in ihrer kleinen Altstadtwohnung, dann trafen wir wieder Schwester1 mit einem Neffe und der Nichte. Wir gingen einen Espresso trinken und danach auf die Tappeinerpromenade zum Spazieren. Später am Tag waren meine Mutter und ich bei meinen Schwiegereltern für einen Drink und Panettone eingeladen, danach gingen meine Frau und die Familie meiner Schwester Pizza essen und dann stürzte ich wieder ins Bett. So gingen die beiden Tage.

Gut, das liesse sich auch nuancierter erzählen, aber das hole ich ein andermal nach. Hier habe ich wenig Zeit, die Dinge auszuführen. Deswegen heute nur ein paar Fotos.

[Di, 26.12.2023 – am Tag vor der Abfahrt]

OK, es ist der letzte Tag in der Abgeschiedenheit meiner Wohnung. Ab morgen müsste ich rechnerisch definitiv negativ sein, aber das spielt dann auch keine grosse Rolle mehr, da ich ins Auto steigen und losfahren werde. Meine Frau wird etwa zeitgleich das Flugzeug nehmen.

Heute Vormittag sprachen wir darüber, dass ich eigentlich heute schon losfahren könnte oder besser gesagt: losfahren sollte. Allerdings vertrug ich den Alkohol vom Vorabend nicht sonderlich gut. Entweder liegt es an Corona, oder vielleicht habe ich zu wenig Wasser getrunken oder ich war es schlichtweg nicht mehr gewohnt.
Ein Kopfschmerz zog von meiner linken Gebisshälfte über die Augen hinauf bis in die Kopfmitte. Daher verbrachte ich viel Zeit mit geschlossenen Augen.

Und sonstso: heute schaute ich tatsächlich keine Weltraumdokus mehr. Dafür schaute ich verschiedene Serienbesprechungen auf Youtube. Unter anderem, warum The Walking Dead irgendwann so scheisse wurde. The Walking Dead war spätestens in 2014 oder 2015 ein Riesending. Irgendwann brach das Interesse an die Serie völlig ein.
Auf Youtube machte sich tatsächlich jemand die Mühe, eine halbe Stunde lang zu erklären, warum The Walking Dead irgendwann so scheisse wurde. Und ich fand das alles sehr nachvollziehbar. Zusammengefasst: 1) sie verarschten das Publikum 2) sie vernachlässigten die Figuren 3) irgendwann produzierten sie nur noch Folge um Folge und wussten eigentlich gar nicht mehr, was sie erzählen sollten.
Ich stieg damals während Staffel 8 aus. Die meisten stiegen mit Staffel 7 oder 8 aus. Nach 11 Staffeln wurde die Serie abgesetzt. Die Serie hatte um 2014/2015 herum bei der Liveausstrahlung eine Quote on 17 Millionen Zuschauerinnen. Die letzte Staffel hatte nur noch 1 Million. Es gilt als der grösste Absturz einer Serie.

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Immerhin kommentiert die AI heute nicht meinen Alkoholkonsum.

The content contains personal reflections and experiences, along with a discussion about The Walking Dead series. It also mentions the decline in interest in the series and provides insights from a YouTube review.

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Overall, the content provides a candid reflection and analysis, offering readers a personal perspective on the decline of a popular TV series.