[So, 7.6.2023 – Lost Boys, Pannbiff]

Weil wir gestern Goonies schauten, blieben wir heute beim Thema Achtzigerjahre und guckten das zwei Jahre später entstandene „Lost Boys“. Wir standen vor der Wahl „Lost Boys“ zu schauen oder „Outsider“. Von Outsider hatte ich als Teenie bereits das Buch gelesen und sehr gemocht, ich bevorzugte daher Lost Boys. Der Film war mir tatsächlich entgangen, als er in die Kinos kam. Ich war damals zwölf. Mit elf und zwölf sass ich auf einer Klosterschule und verpasste daher viele spannenden Filme in meinem Dorfkino. Dass in unserem katholischen 800-Einwohner-Bergdorf ein richtiges Kino stand, hatte ich hier einmal erwähnt. Als Zehnjähriger durften wir schon alles sehen, solange keine nackten Brüste auf dem Filmplakat abgebildet waren. Wenn es im Saal noch Plätze frei gab, brauchten wir Dorfkinder auch keinen Eintritt bezahlen. Meine Kumpels und ich schauten damals alles, was Action, Blut und Schiessereien versprach.

Heute schaffte ich es auch, die smarte Lampe zu konfigurieren. Jetzt haben wir rot oder grün oder lila usw im Wohnzimmer. Man kann sie auch mit dem Telefon dimmen. Ich finde das gut. Ausserdem hatte ich gestern auch eine LED-Kette gekauft. Diese war einfacher einzustellen. Allerdings wissen wir nicht, wo wir sie aufhängen wollen, deshalb hängt sie jetzt etwas unmotiviert an der Klimmstange in der Küche. Ich ahne, dass sie noch lange dort hängen wird.

Am Abend kochten wir uns schwedische Pannbiff. Das sind schwedische Buletten. Fürs Protokoll. Wir kochen ja nicht so oft ausserhalb unserer Komfortzone.

[Sa, 6.6.2023 – moralisierende AI, Goonies]

Die AI Assistenz mochte meinen Eintrag von gestern überhaupt nicht. Sie schrieb mir dazu:

The content appears to contain inappropriate and potentially offensive content that is not suitable for a general audience or professional setting. It’s important to ensure that the content is respectful, culturally sensitive, and appropriate for all readers. Consider revising the text to focus on more appropriate and respectful topics and language. It’s crucial to maintain professional and respectful language and topics in all written content.

Nur das. Sonst nichts. Das ist einer der gruseligen Aspekte der künstlichen Intelligenz: wenn sie moralisch wird. Sowohl beim Erstellen von Inhalten wie auch beim Bewerten. Sie kann wahrscheinlich jetzt schon Psychogramme über Menschen auf Social Media, in Blogs, Redaktionen, Emails, Whatsapp-Chats und Publikationen erstellen und Menschen politischen Lagern zuordnen oder deren Vorlieben und Schwächen bestimmen. Das wird noch interessant, wenn Menschen künftig voll automatisiert nach Gesinnung oder charakterlicher Eignung sortiert werden.

Apropos Charakter. Heute früh wurde mir von einer fremden Frau gesagt, wie gut ich mit meiner Hündin umginge. Sie hätte mich ein paarmal im Kiez gesehen und war beeindruckt, wie gut sie auf mich hörte. Ich bin mir nie ganz sicher, ob es wirklich meine Erziehung ist oder bloss der Charakter der Hündin. Ich glaube, achtzig Prozent ist es sie selbst und ich mache ein bisschen das Beste draus. Das sagte ich so, aber ich bedankte mich trotzdem. Die Frau hatte einen Nova Scotia Retriever. Ich finde es lustig, dass diese ostkanadischen Gegenden ihre eigenen Hunde haben: Labrador, New Foundland und offenbar auch Nova Scotia.

Und sonstso. Ich habe eine smarte Lampe gekauft. Sie kann per Telefon gedimmt und in Millionen Farben getönt werden.
Allerdings bekam ich sie nicht konfiguriert. Jetzt leuchtet sie einfach superhell und superweiss.

Am Abend schauten wir „The Goonies“. Ein Film aus meiner Kindheit. Ich habe viele positive Erinnerungen an den Film. Es ist ein wilder Abenteuerfilm über Kinder in meinem Alter, die sich auf die Suche nach einem Piratenschatz begeben. Eine Mischung aus „Indiana Jones“ und „Stranger Things“. Ja, es ist befremdlich, es mit dem zeitgenössischen Stranger Things zu vergleichen, aber es stellt das Genre am besten dar. Der Film ist gar nicht so schlechte gealtert, er ist vielleicht ein bisschen hektisch, aber das hat nichts mit dem Alter zu tun. Die Hektik störte mich als Kind nicht. Damals waren das alles nur Helden im Gefecht.

[Fr. 5.1.2024 – die Frau des wichtigen Mannes]

Als ich letzte Woche im Dorf meines Vaters war, traf ich eine ehemalige Nachbarin. Die Nachbarin war die Frau eines wichtigen Mannes, und wie es sich in meinem Dorf für Frauen von wichtigen Männern gehörte, war sie Hausfrau. Ihr Mann arbeitete ständig und war deswegen auch immer unterwegs und sie verbrachte viel Zeit zu Hause mit den beiden kleinen Töchtern.

Als Junge wurde ich regelmässig beauftragt, irgendwas bei ihr zu holen oder ich sollte ihr mit irgendwas helfen. So ist das, wenn man noch nicht erwachsen ist. Man wird ständig zu irgendwas befohlen. Ich wusste es nicht besser. Es störte mich aber nicht, denn sie war sehr nett zu mir. Und sie trug immer eine schwarze Feinstrumpfhose. Und zwar nur eine schwarze Feinstrumpfhose mit nichts darüber. Dazu hatte sie meist ein Hemd an und an den Füssen flauschige Hauspantoffeln. Aber zwischen dem Hemd und den Pantoffeln trug sie immer nur eine sehr durchsichtige Strumpfhose. Natürlich mit einem Slip darunter, den man durch die Strumpfhose hindurch sehen konnte, so viel Hygiene muss sein.
Sie hatte einen riesigen Hintern und stramme Oberschenkel. Ich bin mir nicht sicher, ob ich in der Lage war, ihren Fragen oder Anweisungen richtig zuzuhören.

Ich hatte schon als Junge eine sehr lebhafte Fantasie. Aber das konnte sie ja nicht wissen.

Ich glaube, es war nicht ihre Absicht, sie dachte sich vermutlich nichts dabei. Sie trug diesen Look auch wenn ich mit meiner Mutter auf einen Kaffee zu Besuch war, auch später noch, als ich ein erwachsener Mann war. Ich nehme an, dass das ihr bequemer Schlabberlook für zu Hause war, Jogginghosen lagen vielleicht unter ihrem Niveau, also lief sie in durchsichtigen Strumpfhosen herum.

Es war ein offenes Geheimnis, dass ihr wichtiger Ehemann von vielen Frauen umgarnt wurde und er auch aus diesem Grund wenig zu Hause war. Jetzt im Nachhinein fällt mir schwer, das zu verstehen. Wenn eine Frau Strumpfhosen trägt, als wären es Jogginghosen, dann verlässt man doch nie wieder das Haus.

Ich traf sie neulich ganz zufällig, als ich mit meinem Vater die Dorfstrasse hinauflief. Sie befand sich auf dem Weg in die Kirche zur Chorprobe. Sie war sehr nett und auch überrascht, sie betonte, mich nur zu erkennen, weil ich neben meinem Vater stand. Sie sagte auch: du hast jetzt einen Bart, soso. Ich weiss nicht, wie sie das meinte.

[Do, 4.1.2024 – Reden über lange vergangene Zeiten]

Am Abend traf ich Giulia. Eine Bekannte von vor ganz langer Zeit. Giulia war eine italienische Kunststudentin, die Mitte der Neunzigerjahre für ein Jahr in Utrecht studierte. Irgendwie landete sie in unserem besetzten Haus in der Lange Nieuwstraat und blieb dort für einige Zeit wohnen. Als sie wieder zurück nach Italien zog, besuchte ich sie einmal, als ich mit meiner damaligen Freundin auf der Durchreise nach Rom war und dort bekam ich von ihrer Mutter die beste Pasta der Welt aufgetischt. Danach verlor sich unser Kontakt. Sie besuchte Utrecht noch ein paar Mal, aber ich zog einige Jahre später nach Madrid und so verloren sich die Spuren. Bis ich sie vor einigen Jahren auf Facebook wiederfand und sie einfach anschrieb. Das mache ich manchmal so. Wenn wir jemand einfällt, den ich mochte, suche ich jene Person auf Facebook und schreibe sie an. Das ist immer nett.

Wir hatten uns bereits im November für den heutigen Tag verabredet. Sie hat sich kürzlichst nach zwanzig Jahren Ehe in einen Mann aus Berlin verliebt und verbringt jetzt lustigerweise viel Zeit in der Stadt. Wir trafen uns gestern also zu dritt im „Starken August“ an der Schönhauser. Ihr neuer Freund war dabei und offenbar kannten wir uns von damals in Utrecht, weil er einige Male bei uns in der Lange Nieuwstraat übernachtet hatte. Ich konnte mich aber nicht an ihn erinnern.

Wir holten viele Erinnerungen hoch. Über die Menschen von damals, sie hielt nur noch zu einer Freundin Kontakt, sie hatte aber Infos über frühere Weggefährten, z. B. über Nicolien, die eigentlich nur drei Interessen hatte und zwar Drogen, Drogen und Drogen. Sie hat jetzt offenbar fünf Kinder. Oder Linda, die zwei Interessen hatte: Drogen und Alkohol, die jetzt eine kleine Eventmanagementfirma betreibt. Das finde ich lustig.
Oder Jochem, der immer in allen Frauen verliebt war, aber nie zurückgeliebt wurde. Was ich seltsam fand, weil er eigentlich gut aussah, sich immer freundlich gab und auch durchaus intelligent war. In Giulia war er nie verliebt, sie sagte, sie sei froh darum gewesen. Jochem war sehr emotional und hatte etwas emotional-possessives. Irgendwas war immer komisch an ihm. Er ist jetzt in einer Sekte verschwunden.

Giulia wohnte in einem fensterlosen Kämmerchen unter der Treppe. Wie Harry Potter. Das hatte ich ganz vergessen. Damals gab es aber noch nicht Harry Potter. Sie hielt sich sonst immer im Wohnzimmer auf oder bewohnte die Zimmer von uns anderen, wenn wir unterwegs waren. Ein Jahr später zog Jurij in ihre Kammer ein. Jurij trank sehr viel Alkohol und wusch sich wenig. Nach Giulias Auszug kamen immer anstrengende Gerüche unter der Treppe hervor.

Ihr Freund wohnt bereits seit Jahrzehnten in Berlin. Er ist Künstler und liebt Fussball. Er war aber noch nie bei einem Spiel in einem Stadion. Wir beschlossen, das zu ändern.

[3.1.2024 – zurück]

Wieder zurück. Diese zwölfstündigen Fahrten sind immer sehr anstrengend. Im Auto schwankt die Welt die ganze Zeit. Wenn man am Abend ankommt, schwankt die Welt noch stundenlang weiter, meist auch bis in den Schlaf hinein.
Ganz Deutschland lag unter einer dichten Regenwolke. Ab Nürnberg bis etwa Halle gerieten wir in richtiges Unwetter mit starken Windböen. Es ist diese Unwettergegend, die seit Tagen wütet und Teile der Republik unter Wasser setzt.

Ich fahre sehr gerne im Regen, auch längere Strecken. Mir kommt vor, dass die anderen Menschen bei Unwetter wesentlich entspannter unterwegs sind. Niemand drängelt, niemand überholt, es ist, als würden wir uns in einer Schicksalsgemeinschaft über diese asphaltierten Adern fortbewegen.

In der Nacht zu heute schlief ich dann erstaunlich lange und fest. Am Morgen freute sich meine Hündin, wieder in den altbekannten Park zu laufen. Wir trafen den Mann der BSR, der mit seinem Greifwerkzeug den Park von Böllern befreite. Ich sagte irgendwas albernes und wünschte ihm ein frohes 2024, daraufhin plauderten wir ein wenig, während die Hündin an seinem Wagen schnüffelte.
Er war ziemlich aufgebracht, offenbar war er gerade in einen Konflikt mit einem Anwohner reingezogen worden. Er erzählte mir von einem Anwohner, der ihn vor einer halben Stunde beschimpft hatte, dass heute bereits der 3. Januar sei und es immer noch aussähe wie sau. Weil der BSR-Mann mit ein paar frechen Sprüchen gekontert hatte, eskalierte das Gespräch wohl ziemlich schnell und der Anwohner wurde schliesslich handgreiflich. Jetzt würde es sicherlich eine Beschwerde gegen ihn geben. Deswegen hatte er vorsorglich seinen Chef angerufen und seine Version der Geschichte erzählt. Aber dennoch beunruhigte es ihn.
Also schimpften wir eine Zeit lang über Menschen.

Danach hatte ich einen langen ersten Tag im Büro.

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Was ist in den letzten Tagen sonst noch alles geschehen? Zusammengefasst in etwa so:

An einem Tag traf ich meinen Vater. Er ist der einzige, der noch im Dorf wohnt. Er fährt jeden Winter mit einem Shuttle Hotelgäste vom Hotel auf die Piste. Den ganzen Tag hin und her. Es ist gerade Hochsaison. Wir trafen uns in seiner Mittagspause, ich durfte im Hotel mitessen, wie das andere Personal. Mein Vater brachte mir einen gehäuften Teller vom Buffet mit. Alle Hotelgäste kennen ihn, sie grüssten, er grüsste jovial zurück, er stellte mich dem Hotelpersonal vor, ich war plötzlich Sohn, das ist ungewohnt, nicht unlustig, aber eben ungewohnt, alle waren neugierig und musterten mich freundlich, der Sohn also, soso.

Nachher gingen wir zum Dorfmetzger und kaufen 20 Stück Kaminwurzen. Mein Vater war als kleiner Junge beim Vater des jetzigen Metzgers in Lehre. In den Sommermonaten fährt er jetzt als Rentner sein Fleisch aus. Er feilscht um den Preis der 20 Kaminwurzen. Irgendwo in der Mitte treffen sie sich und er zahlt sie für mich.
Viele der 20 Würste werden nicht die Reise überleben.

An einem anderen Tag gingen Neffe2 und ich Sushi essen. Neffe2 hatte mich beim Wichteln als den zu Beschenkenden gezogen und so schenkte mir einen Meter Mini-Ritterschokolade und zusätzlich ein Sushidate mit ihm. In seiner Familie gibt es niemanden, der Sushi wirklich mag, so schlich sich im Laufe der letzten Jahre der Brauch ein, dass wir Sushi bestellen, wenn ich zu Besuch bin. Normalerweise fällt es ihm schwer, sich gegen den Rest der Familie mit Sushi durchzusetzen, wenn ich komme, dann sind wir aber eine grössere Minderheit.
Er ist 14 Jahre alt, es freute mich ungemein, dass er mit mir alleine Sushi essen gehen wollte.
Also gingen wir ins Foodo in der Mainhardtstrasse. Das war richtig nett.

An einem anderen Tag gingen meine Frau und ich zu einem befreundeten Paar. Wir waren zum Mittagessen eingeladen. Da gleich Wein und Bier aufgetischt wurde, dauerte das Essen bis sechs Uhr abends und wir waren ziemlich betrunken.
Am selben Abend sollte ich alte Freunde in Bozen treffen, weil aber die Hälfte der Leute erkrankte, wurde das Treffen abgesagt. Ich kann mich nicht mehr erinnern, was ich stattdessen tat. Es kann sein, dass ich einfach nur schlafen ging.

Silvester verbrachte ich mit meiner Schwester und ihrem Mann. Ihre drei Kinder feierten mit Freunden. Es sollten jedoch Nachbarn und meine Frau dazustossen, aber die Nachbarn hatten sich die Grippe eingefangen und meine Frau wurde von Kopfschmerzen heimgesucht, also blieben wir nur zu dritt. Wir sassen am Raclette und unterhielten uns lange. Irgendwann gingen die Raketen hoch und dann ass ich Unmengen von Tiramisú.
Gegen zwei Uhr legte ich mich schlafen. Meine Hündin war an dem Tag bei meiner Frau untergebracht, also blieb bei meiner Schwester schlafen. Ich legte mich ins Bett des Neffen2, der erst am nächsten Tag zurückkommen würde. Das Bett meines Neffen war eine unheimliche Quietschstätte. Jede Bewegung brachte das Bett zum Quietschen. Hölle. Ich bewegte testweise einzelne Körperteile, alles liess das Bett aufquietschen. Scherzweise bewegte ich meinen grossen Zeh auf und ab. Das Bett quietschte im Rhythmus mit. Irgendwann schlief ich dennoch ein.

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Die AI:

The content reflects a personal journey with detailed descriptions that can engage the reader. Consider breaking the text into smaller paragraphs for easier readability. Additionally, incorporating some introspective reflections on the experiences could add depth to the narrative. Lastly, including relevant images of the locations and experiences can enhance the storytelling.

[Mo, 1.1.2024 – etc]

Wie erwartet, habe ich hier derzeit wenig Möglichkeiten und vor allem nicht die Ruhe, mich den Tagebuchaufzeichnungen zu widmen. Es waren ein paar sehr unterhaltsame, aber auch anstrengende Tage mit Menschen, die ich viel zu selten sehe. Ich habe viele Notizen, die ich auszuführen hätte, aber ich habe hier schlichtweg nicht das Setting dazu. Und morgen fahren wir wieder zurück nach Berlin, ich muss also früh ins Bett.

Zu allem Überfluss gab es heute Probleme auf der Arbeit. In Berlin herrschte Krisenmodus, deswegen wurde ich angerufen. Das zieht einen immer sofort aus der wohligen Bettung der Urlausbträume raus.

Achso. Und hallo 2024.