[So, 17.12.2023 – Barbenheimer II]

Wir schauten den zweiten Teil von Barbenheimer. Ich konnte mich lange nicht dafür erwärmen, dass Christopher Nolan die Biografie von J. Robert Oppenheimer verfilmt. Die Geschichte des Physikers, der die Atombombe erfand. Drei Stunden lang. Nichts schien mir langweiliger als das. Bisher sah ich alle Filme von Christopher Nolan, mit Ausnahme von Dunkirk. Dunkirk schaute ich nur aus jenem Grund nicht, weil mich Verfilmungen von Weltkriegshandlungen noch mehr anöden als Biografien von Physikern. Dabei bin ich mir ziemlich sicher, dass mir Dunkirk gefallen würde, schlichtweg weil Christopher Nolan keine Kackfilme dreht. „The Prestige“ fand ich vielleicht ein bisschen schwach und „Tenet“ ist ein sehr anstrengender Film, der aber immerhin viele gute Momente hat und mit einem fantastischen Soundtrack unterlegt ist.

Oppenheimer fing mich in der ersten Szene ein und liess mich drei Stunden lang nicht mehr los.

Abends kochten wir mit Bier und lauter Musik. Wir sangen zu the Pogues und the Doors. Ich legte auch mehrmals „El Condor Pasa“ auf, dieses alberne Lied von Simon and Garfunkel. Meine Frau nimmt mich nicht ganz ernst, wenn ich das auflege, aber ich mag dieses Lied wirklich, es ist ein bisschen peinlich und auch kitschig, aber ich mag es sehr und ich lege es auch deswegen auf, um meine Frau zu ärgern. Und weil ich ein bisschen albern bin.

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Die AI-Assistenz spuckt folgendes aus:

The content is a personal reflection on watching the movie „Oppenheimer“ by Christopher Nolan and includes a mention of cooking, beer, and listening to music. The author expresses initial hesitations about the movie but ultimately finds it captivating. They also mention playing the song „El Condor Pasa“ by Simon and Garfunkel, which they enjoy and play to tease their wife.

The post provides a clear and concise description of the author’s experience and feelings. However, it would benefit from a more structured approach. Consider the following actions to improve the content:

1. Introduce the topic: Begin with a brief introduction about the movie „Oppenheimer“ and its significance before diving into personal thoughts and experiences.

2. Organize the content: Group related ideas together and create separate paragraphs for different topics such as movie watching and the music played during cooking.

3. Expand on personal reflections: Share more specific aspects of the movie that captured the author’s attention and explore the emotional impact in greater detail.

4. Provide context for the song choice: Explain why the author enjoys „El Condor Pasa“ and why it is meaningful to them, rather than simply mentioning it.

5. Consider concluding remarks: Summarize the overall experience or expand on the long-lasting impression the movie had on the author.

Overall, the post effectively conveys the author’s engagement with the movie and personal preferences during an evening of cooking and music.

[Sa, 16.12.2023 – Doppeless, AI undso]

Eigentlich sollte ich heute erst aus Amsterdam zurückkommen, deswegen gab ich meine Dauerkarte einem Freund, der mit seinem Sohn das erste Mal in die Kurve gehen wollte. Nun wurde meine Reise gestrichen, ich liess ihm aber trotzdem die Karte und blieb zu Hause. Bei diesem zähen 0:0 bereute ich es auch nicht unbedingt.

Die Rechtschreibprüfung von Duden merkt ständig an, dass ich Doppel-s statt des Scharfen-s verwende. Das mache ich aber absichtlich, weil ich das ß affig finde. Die Schweizerinnen haben das ß abgeschafft und alles in ss umgewandelt. Das fand ich damals die richtige Entscheidung. Damit mentor.duden.de meine Doppel-esse nicht als falsch markiert, muss ich nun meine Ländereinstellung auf die Schweiz umstellen. Bei der Umstellung gibt es den Hinweis, dass der Mentor dann auch grammatische Eigenheiten anpasst. Ich bin gespannt.

Die AI-Assistenz von WordPress koste ich einfach aus, bis alle 20 Prüfungen durch sind. Ich finde es sehr interessant, was ein Roboter als Essenz eines Textes mitnimmt. Es wirkt noch sehr einfach, aber diesen Aspekt an der AI finde ich durchaus spannend.
Bisher hatte ich kaum Anwendungsfälle für ChatGPT. Was ChatGPT so gut kann, also das Verfassen von Texten, Code und Textbausteinen, das sind die Dinge, die mir selber Spass machen. Dafür brauche ich keine AI.
Ich verstehe schon, wo das hinführt und welche Anwendungsfelder es revolutionieren wird und auf eine gewisse Art auch, welche Gefahren es birgt und ich weiss schon, dass die AI in einigen Jahren wahrscheinlich einen radikalen Einfluss auf unsere Gesellschaft haben wird. Ein wenig Angst macht mir das auch, weil es massgeblich davon abhängt, wie Regierungen und Gesellschaften damit umgehen werden. Lustig wäre es ja, wenn die AI irgendwann einen verbindlichen Leitfaden für ein Zusammenleben mit ihr einführen würde. Dafür müsste sie aber erst die Macht ergreifen. Ahja. Und dann denke ich an Terminator.

Immerhin hat die AI einen weiblichen Artikel. Das besänftigt mich.

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Folgendes spuckt die AI-Assistenz zu diesem Eintrag aus:


– Die AI findet den Einsatz von Doppel-s statt des Scharfen-s interessant, obwohl die Rechtschreibprüfung darauf hinweist, dass es falsch ist. Es könnte hilfreich sein, die Hintergründe und Gründe für diese Entscheidung zu erklären.
– Die AI-Assistenz interessiert den Autor, aber er hat bisher kaum Anwendungsfälle für ChatGPT gefunden. Es könnte hilfreich sein, Beispiele für mögliche Anwendungsfälle zu nennen und zu erklären, wie sie den Schreibprozess erleichtern können.
– Der Autor erkennt das Potenzial und die Gefahren von künstlicher Intelligenz, hat aber auch Angst davor. Eine Erklärung der möglichen Auswirkungen und Herausforderungen könnte hilfreich sein.
– Der Autor bemerkt, dass die AI einen weiblichen Artikel hat und findet das beruhigend. Es könnte interessant sein, die Gründe für die Geschlechterzuordnung von KI zu erforschen und zu diskutieren.

[Do, 14.12.2023 – Menschen auf der Strasse, AI, Winter]

Meine Hündin läuft manchmal auf wildfremde Menschen zu. Sie hat dabei keine bösen Absichten, sie läuft einfach freundlich aufgeregt und mit wedelndem Schwanz auf diese Menschen zu und will sie begrüssen. Sie macht das nicht oft, aber wenn es passiert, dann geschieht es immer ohne Vorwarnung und es erscheint mir ziemlich willkürlich.
Die meisten Menschen erschrecken sich nicht. Meine Hündin ist nicht so gross und sie ist fluffig, das wirkt nicht bedrohlich, meistens wird sie von den Menschen begrüsst und gestreichelt. Aber für Leute, die sich generell vor Hunden fürchten, ist das natürlich eine bedrohliche Situation. Und für mich dann sehr unangenehm. Eigentlich hört sie gut auf mich und ich kann sie aus fast allen Situationen abrufen, aber wenn sie von diesen willkürlichen Situationen der Freude heimgesucht wird, kann ich sie nicht abrufen. Ich kann nur deeskalierend hinterherlaufen.

In solchen Momenten bitte ich die Menschen stets um Entschuldigung. Ich liefere dabei immer eine Erklärung mit. Bei Frauen sage ich oft: „Tut mir leid, aber du siehst aus wie meine Frau, sie hat dich einfach verwechselt“. Das kommt immer gut an.
Ich sage das auch, wenn Frauen 70 Jahre alt sind. Zu älteren Frauen sagte ich früher meist: „Sie sehen aus wie meine Schwiegermutter“. Das kam aber nie gut an. Seit ich bei Frauen pauschal immer sage, dass sie aussähen wie meine Frau, ernte ich immer Freundlichkeit. Manchmal sogar Entzückung.
Bei Männern sage ich meistens: „Sorry, du siehst aus wie mein Mann“. Die jeweiligen Männer scheinen sich zunächst immer zu erschrecken, danach lächeln sie aber.
Nur bei Kindern sage ich nie etwas. Da fällt mir nie was Gescheites ein.

Heute lief die Hündin auf einen jungen Vater zu. Er hatte einen Kinderwagen mit einem Kleinkind und daneben stand seine Tochter. Meine Hündin war total glücklich, die drei Menschen zu sehen und lief freudig und mit wedelndem Schwanz auf sie zu. Was bitte sagt man zu einem Vater mit Tochter und Kleinkind?
Der Mann und die Tochter blieben ganz entspannt, begrüssten und streichelten sie. Ich sagte: „Tut mir leid, ich weiss nicht, warum sie das getan hat, das tut sie NIE.“
Zur Sicherheit einfach lügen.

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Aus einer guten Laune heraus entschied ich mich heute dafür, meine Tagebuchtexte in einer besseren Qualität abzuliefern. Zum einen kam das, weil WordPress, also die Blogsoftware, kürzlich ein Plugin herausgegeben hat, mit dem man den Blogtext von einer AI auf Qualität überprüfen lassen kann. Zu dem gestrigen Eintrag gab es verschiedene Empfehlungen, beispielsweise den Text mit mehreren Absätzen zu strukturieren und die Einleitung anders zu gestalten.
Die AI-Empfehlung zu diesem Eintrag kopiere ich unten an den Text ran. Man kann diese WordPress-AI 20 Mal kostenlos verwenden, danach kostet sie 9€ im Monat. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das auch will.

Dieses etwas simple Lektorat stachelte mich aber an, endlich einmal fehlerfreier zu publizieren. Meine Texte landen immer ziemlich unkorrigiert im Netz. Das kann man als authentisch abtun, aber in Wirklichkeit ist es nur schlampig. Ich neige ein wenig zu Schlampigkeit. Deswegen legte ich mir heute ein Konto bei duden.de zu. Bei mentor.duden.de kann man Texte korrigieren lassen und auch auf Stil sowie Vokabular überprüfen. Das mache ich jetzt einfach mal. Das Blog ist jetzt zwanzig Jahre alt, ich finde, es wird Zeit.

Mentor.Duden kann man 7 Tage kostenlos nutzen, danach kostet es auch 9€ im Monat. Ich glaube, das ist gut investiertes Geld.

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Heute ging ich mit Kollegen auf den Weihnachtsmarkt am Bebelplatz. Ich trank Glühwein und Weisswein. Ich trinke nie Weisswein. Im Kontext eines Weihnachtsmarktes und drei begeisterten Weissweintrinkern schmeckte er aber OK. Das ist ja immer so. Gewisse Dinge schmecken in einem Kontext anders. Das Guinness in Dublin zum Beispiel, oder das Leitungswasser mit Eis in den USA, Tomaten auf einem italienischen Wochenmarkt. Dazu ass ich eine vegane Bratwurst mit Rotkohl. Das hätte mir zuhause allerdings auch geschmeckt.

Ich bin mir seit Jahren unschlüssig darüber, was ich von Weihnachtsmärkten halte. Zum einen sind das zumeist fürchterlich durchkommerzialisierte Veranstaltungen, auf denen viele Menschen auf engem Raum überteuerte Produkte kaufen, andererseits gehört dazu auch diese magische Ästhetik des Winters, die ohne Weihnachtsmärkte vermutlich nicht als solche öffentlich zelebriert werden würde. Gleich wie man den Sommer leicht bekleidet mit einem kühlen Drink im Park zelebriert, zelebriert man den Winter in dicken Jacken und wärmenden Getränken kuschelig unter Lichterketten und Kerzen. Darum geht es im Winter ja. In den dunklen Tagen zusammensitzen und Lichter anzünden.

Insofern finde ich Spätis oder Bäckereien, die immer häufiger Glühwein an der Strasse ausschenken, auch eine charmante Entwicklung. Die Zelebrierung der winterlichen Ästhetik. Wir wollen doch einfach eine gute Zeit haben, oder?

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Zu diesem Text spuckt die WordPress-AI folgendes aus:

Feedback:

– The content describes the behavior of the author’s dog, how it approaches strangers, and the author’s apologies for its behavior.

– The author shares strategies for diffusing the situation, such as giving explanations and complimenting people’s appearances.

– The author recounts a recent encounter with a father and his children where the dog approached them, and the author apologized.

– The author discusses their decision to improve the quality of their blog posts by using AI tools to check for errors and improve the writing.

– The author mentions using a website called mentor.duden.de to correct their texts.

– The author reflects on their experience at a Christmas market, their feelings about such events, and the winter aesthetic.

Actions:

– Consider adding more structure to the text by using paragraphs to separate different thoughts or ideas.

– When apologizing to strangers for the dog’s behavior, try using more neutral explanations instead of making up elaborate stories.

– Explore free AI tools or other resources to check the quality and correctness of the blog posts instead of relying solely on paid services.

– Proofread the texts using mentor.duden.de or similar websites to improve grammar, style, and vocabulary.

– Provide more specific details or anecdotes to enhance the storytelling and engagement with readers.

– Consider exploring different perspectives or discussing personal experiences related to Christmas markets and winter aesthetics to make the content more interesting.

[Di, 12.12.2023 – Welpen, Raclette]

Morgens mit dem Auto in die Werkstatt gefahren. Würde ich irgendwo einen Text lesen, der mit dem Satz beginnt „Morgens mit dem Auto in die Werkstatt gefahren“ beginnt, würde ich sofort aufhören zu lesen. Ich dachte immer, es gäbe nichts profaneres und langweiligeres als mit dem Auto in die Werkstatt zu fahren. Das hat sich geändert seit ich einen Führerschein habe. Für die Menschheit ist der Gang in die Werkstatt vielleicht immer noch ein kleiner Schritt, für mich hingegen ist das nach wie vor aufregend, ich komme mir dabei ungemein erwachsen vor. Auch wenn ich die Werkstatt betrete und ich dort nur Mitarbeitern begegne, die oft nur halb so alt sind wie ich.

Die Werkstatt ist in der Nähe meines Büros. Also lief ich danach in die Firma und nach Feierabend holte ich das Auto wieder ab und fuhr nach Hause. Effizienz in der Logistik. Wie sehr ich das mag.

Am Abend gingen wir zu Frau Modeste und ihrer Familie. Sie haben seit vorgestern einen Welpen. Einen sehr süssen Olde English Bulldog. Jetzt ist er natürlich noch sehr klein. Unsere Hündin wollte nichts mit ihm zu tun haben, sie knurrte ihn sogar ein paarmal weg, als er ihr zu aufdringlich war, sie gibt sich ganz offensichtlich nicht gerne mit Welpen ab. Irgendwann wird er doppelt so gross sein wie sie, an ihrer Stelle würde ich daher lieber eine diplomatischere Geste verwenden als ihn wegzuknurren, aber das kann sie ja nicht wissen.
Frau Modeste tischte uns ein phantastisches Raclette auf. Ich hatte eine falsche Vorstellung von Raclette, ich dachte, dabei würde man Gemüse und Fleisch braten, daher war ich sehr positiv überrascht, dass man Raclette sehr käselastig zubereitet. In geschmolzenem Käse könnte ich ja baden. Natürlich badete ich heute nicht darin, sondern ich tat es den anderen gleich.

[Mo, 11.12.2023 – die Vorweihnacht]

Es geht mir schon wieder besser, heute ging ich ins Büro, danach ging ich in den Hardwareshop und suchte nach externen SDD Platten, dann kam ich nach Hause, da wurde mein Coachingtermin abgesagt (darüber vielleicht ein andermal), deswegen ging ich gleich in den Keller und holte die Reifen raus und brachte sie zum Auto, da ich morgen die Reifen wechseln lassen werde und dann war fast schon Schlafenszeit, achnein, ich telefonierte noch mit meiner Mutter und dann war Schlafenszeit, nein stimmt gar nicht, danach schauten wir die erste Folge von „Die Saat“, eine Deutsch/Norwegische Serie, die in Spitzbergen spielt. Der Tipp kam von einer Leserin (vielen Dank!), man kann sie einfach in der ARD Mediathek aufrufen.
Meine Frau und ich sassen auf dem Sofa und sagten ständig: schau da waren wir, und schau, da rechts unser Hotel, und schau da die Brücke, über die sind wir gelaufen undsoweiter, wir erkannten jeden Aufnahmewinkel in Longyearbyen. Nur die Bar erkannten wir nicht wieder. Vermutlich spielte die Szene in der Svalbar. Die Svalbar wurde umgebaut als wir da waren.

Übrigens wurde auch meine Reise nach Amsterdam abgesagt. Ich sollte ab Mittwoch in den Niederlanden sein, aber alle Menschen, mit denen ich dort Termine hatte, sagten heute aus Krankheitsgründen ab. Ich finde es nicht schlimm, ich hatte ziemlich wenig Lust so kurz vor Weihnachten zu verreisen. Ich habe das Gefühl, diese Vorweihnachtszeit nicht richtig auszukosten. Das hatte ich letztes Jahr auch schon, immerhin war ich da krank und konnte es mir damit erklären, aber auch dieses Jahr ist es wieder so. Ich muss mal ergründen, warum das so ist, es liebe diese vorweihnachtliche Zeit nämlich sehr, es gehört zu meinen favorisierten Zeiten des Jahres, ab Anfang Dezember geht es los. Diese Dunkelheit im Kerzenschein, die sich über alles legt, die Uhren, die nur noch im Zweisekundentakt ticken, bis in die zweite Hälfte des Monates hinein, wo es sich noch einmal intensiviert. Bis zu diesem grauen 1. Januar, wo man sich plötzlich in einer nüchternen und verschmutzten Welt wiederfindet.

[So, 10.12.2023 – Verfilmungen]

Die deutsche Verfilmung von KOPS haben wir dann doch nicht geschaut. Ich wartete den ganzen Tag über auf den Moment, in dem ich Lust auf den Film haben würde und zusätzlich auch noch meine Frau davon zu überzeugen könnte. Meine Frau will den Film nicht schauen, aber schon bei mir kam der Moment nicht auf, der die Lust auf den Film entfachen sollte. Dabei mochte ich die deutsche Verfilmung von „Le Prénome“, also „Der Vorname“, mit Christoph Maria Herbst, durchaus.

The Whale schaute ich auch nicht, anders als neuerdings angekündigt. Dafür habe ich heute Vormittag noch einmal nachgeschlafen, vor allem weil ich nachts so wenig schlief. Eins der besten Dinge mit Hund ist es, nach einem langen Morgenspaziergang nach Hause zu kommen, etwas essen und danach wieder ins Bett zu kriechen. Mit kühlen Oberschenkeln und einem vollen Magen einzuschnarchen.

[Sa, 9.12.2023 – Lingoncello-Spritz, KOPS]

Am Abend waren die Nachbarn von gegenüber zu Besuch. Wir schauten die schwedische Kommödie KOPS aus dem Jahr 2003. Die Verabredung mit den Nachbarn KOPS zu schauen steht schon seit 2018 oder 2019, aber es klappte nie.

Für heute hatten wir aber ein Datum gefunden und so tischten wir eine kalte Platte aus arktischen, skandinavischen und sardischen Gerichten auf. Hauptsächlich Speisen, die wir aus Spitzbergen, Finnland und Schweden mitgebracht hatten. Rentierpastete, Dorschrogen mit Dorschleber, Elchwurst, und auch sardischem, geräucherten Ziegenkäse sowie holländischer Kreuzkümmelkäse. Vorher bereitete ich einen Aperitiv zu, den wir Lingoncello-Spritz nannten. Das ist Mineralwasser von der Spitzbergen Brauerei, Cremant und Lingoncello. Das Mineralwasser aus der Spitzbergen Brauerei kommt in einer schönen Dose und verspricht 17% arktisches Gletscherwasser zu enthalten. So viel sei verraten: die Gletschernoten schmeckt man nicht raus. Lingoncello hingegen ist ein lustiges Mitbringsel aus Helsinki. Lingon sind Preisselbeeren, die man in Deutschland vor allem in der Form von Marmelade, dem Lingonsylt, als Beilage zu Köttbullar kennt. Lingoncello ist wie Limoncello, aber eben aus Preisselbeeren. Es ist ein wirklich guter Likör, den man zu Londrinks strecken kann. Lingoncello-Spritz zB.

Dann schauten wir KOPS. Unser Nachbar hatte mit einem der beiden Hauptdarsteller aus KOPS in Stockholm studiert. Meine Frau kannte den Film, weil, nunja, sie Schwedin ist, und damals eine ganze Reihe gute schwedische Filme in die Kinos kamen: Tillsammans, Fucking Åmål, Jallah Jallah und eben auch KOPS. Ich hatte den Film kurz nach meiner Ankunft in Deutschland gesehen. Das muss kurz nach Veröffentlichung des Films gewesen sein, in 2003 oder Anfang 2004, vermutlich im Kino, ich wohnte damals in Hamburg und ging damals oft ins Kino. Ich fand KOPS ungemein lustig, europäischer Arthouse Klamauk. Deshalb fürchtete ich heute, dass mich der Film zwanzig Jahre später enttäuschen würde, wie das ja oft ist, mit Filmen, die man früher gut fand, es gibt nur wenige Filme, die gut altern.
KOPS war so ein Film der gut gealtert ist.

Der Nachbar erzählte mir, dass vor zwei oder drei Jahren ein sehr schlechtes, deutsches KOPS-Remake gedreht wurde. Mit u.a. Bjarne Mädel. Ich las später die fast durchgehen schlechten Kritiken dazu. Ich möchte das Remake fast schon nur aus jenem Grund sehen, um zu verstehen, warum es kaum gute deutsche Kommödien gibt. Hier hätte ich den direkten Vergleich, man könnte sehen, was man hierzulande versuchte zu verbessern, und was genau daran schiefgegangen ist. Ich erhoffe mir eine Erkennntis.

[Fr, 8.12.2023 – etc, Julia Roberts]

Es geht mir schon wieder besser. Die Befürchtung, es könnte sich um eine richtige Influenza handeln, hat sich nicht bewahrheitet. Die Plötzlichkeit, mit der die Krankheit in mir aufkam und die Heftigkeit der Kopfschmerzen, liess mich halt sofort an die Grippe denken.

Am Abend schauten wir „Leave the world behind“, diesen neuen, apokalyptischen Thriller mit Julia Roberts. Der Film zog uns sehr in sich ein. Es gibt Filme, die können das, zumindest mit uns beiden. Diese ständige, latente Drohkulisse, von der man nie wirklich weiss, was sie tut, was Wirklichkeit ist, wer Wahrheiten zurückhält.

Ich war nie ein Fan von Julia Roberts. Ich mochte ihre Rollen nie besonders, ihr Filme auch nicht, vielleicht störte ich mich auch daran, dass die Öffentlichkeit sie immer so hübsch fand, während ich das überhaupt nicht so empfand. Ich verlor sie über die Jahre dann etwas aus den Augen, deshalb freute ich mich heute, ein Film mit Julia Roberts zu sehen. Die meisten Frauen werden ja erst im Alter richtig schön, vor allem Schauspielerinnen und Julia Roberts ist sicher eine Frau, die gut altert. Aber es kam dann anders. Julia Roberts ist gut gealtert, aber ich finde sie immer noch nicht schön.

So ist das manchmal.

[Do, 7.12.2023 – the Whale, WeiFei]

Der beste Likör der Welt: Wick MediNait. Ich könnte das auch trinken wenn ich gesund bin.

Weil ich den ganzen Tag zuhause rumhänge, wollte ich „The Whale“ schauen, diesen Film mit Brendan Fraser, über einen sehr dicken Mann, der sich versucht mit seiner Tochter zu versöhnen. Meine Frau will den Film nicht sehen, weil sie glaubt, er deprimiere sie. Das kann gut sein. Ich schaue aber selten Filme ohne meine Frau, schlichtweg weil ich immer das Gefühl habe, etwas besseres zu tun, als alleine etwas zu schauen. Immer wenn sie also sagt, dass sie etwas nicht schauen möchte, dann weiss ich, dass es ewig dauern wird, bis ich die Zeit dazu finde. Meistens passiert das, wenn sie für einige Tage verreist ist. Oder eben wie jetzt: wenn ich krank bin.
Aber es geht mir noch nicht gut genug dafür. Meine Augen werden schnell müde. Vielleicht schaue ich den Film morgen.

Heute ist die Weihnachtsfeier meiner Firma. Ich liebe Weihnachtsfeiern. Ich lieber Firmenfeiern. Letztes Jahr verpasste ich sie wegen einer Coviderkrankung, und dieses Jahr wieder, aber immerhin wegen eines anderen Virus.

[Mi, 6.12.2023 – Krankheitsbedingt, Pokalspiel]

Heute ist krankheitsbedingt natürlich nicht viel passiert. Ich habe vor allem viel gelegen und auch geschlafen. Aber der Kopfschmerz drang immer durch die Schmerzmittel hindurch. Immerhin ist heute Dogwalker-Tag, insofern war meine Hündin versorgt.

Am Abend fand das Pokalspiel gegen den Hamburger SV statt. Es begann um 20:45. Eigentlich war ich zu müde, um noch ein Spiel zu schauen, aber die Kopfschmerzen, die brennenden Augen und die Aufregung im Spiel hielten mich munter. Ich bekam einen steifen Nacken, weil ich auf dem Sofa lag und in einem ungünstigen Winkel auf den Bildschirm schaute.

Am Ende gewann Hertha in einem spektakulären Spiel nach Verlängerung und Elfmeterschiessen. Ich war so verkrampft und aufgedreht, dass ich danach kaum in den Schlaf fand. Meine Freunde im Stadion erlebten das beste Spiel seit Jahren.