[Freitag, 3.6.2022 – LFOTM, Schwiegereltern]

Zum Feierabend blieben die meisten noch etwas länger im Büro und öffneten sich ein Bierchen. Früher gab es den Last Friday of the month, an dem man immer länger hängenblieb und der Bierkühlschrank geleert wurde. Seit Corona ist das aber so gut wie eingeschlafen. Was auch damit zusammenhängt, dass das Büro nicht mehr vollbesetzt ist wie früher. Feierabenddrink mit Kolleginnen im Büro ist aber immer super.

Heute kamen auch meine Schwiegereltern. Ich fuhr nach Hause, fand aber eine leere Wohnung vor. Wegen dieses Umstandes schaute ich auf mein Telefon und las, dass sie bei Brewdog säßen. Also stieg ich wieder auf das Rad und fuhr zum Frankfurter Tor.
Da ich bereits in der Firma zwei halbe Liter Bier getrunken hatte, stieg mir das dritte Bier vom Kopf in die Füße hinunter, und dort blieb es für den Rest des Abends.

Meine Schwiegermutter ist sehr hundeliebend, hundeliebender als wir alle anderen zusammen. Es ist nicht auszuschliessen, dass sie sich mehr über unser Tier freute, als über uns.
Die Hündin merkte die Liebe sofort und lag ihr den ganzen Abend zu Füßen.

[Donnerstag, 2.6.2022 – Dugh, Palle, Textarbeit]

Der neue Mitarbeiter aus Iran brachte heute ein iranisches Milchgetränk mit. Dugh. Es ähnelt dem türkischen Ayran, also ein Joghurt/Milch Mix mit Salz. Er brachte zwei Varianten. Eine mit Kohlensäure und eine ohne Kohlensäure, aber dafür mit Minze verfeinert. Das sind zwei erstaunliche Getränke.

Ich mag ja fermentierte Milch. In allen ihren Formen. Falls jemand vor zwanzig Jahren hier schon mitlas, erinnert sich vielleicht an meine Kefirkulturen, die ich aufopfernd pflegte und kübelweise trank.
Die Variante mit Kohlensäure ist allerdings gewöhnungsbedürftig. Wie das Wort aber sagt: ich würde mich daran gewöhnen können. Dauert vielleicht nur etwas länger.

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Ach und auf der Arbeit bahnt sich eine mühselige Zeit an. In den Notizen schrieb ich „Palle Arbeit“. Palle sagt man auf südtirolerisch wenn einen etwas ärgert. Das kommt vom italienischen „Palle“, das Hoden meint. Also „Hoden auf Arbeit“. Das was sich anbahnt, zieht mich sehr runter. Da ich die Arbeit hier weitestgehend rauslasse, werde ich nicht darüber schreiben, aber es zieht mich so runter, dass ich es irgendwo hinkanalisieren muss. Palle Arbeit, hier ins Blog also.

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Morgen kommen die Schwiegereltern. Ich freue mich darauf. Ich mag meine Schwiegereltern. Es gibt vieles vorzubereiten.

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Später am Abend bearbeite ich einen Textbeitrag für den Fanclubblog. Ein Mitglied hat einen Text über eine Frauenmannschaft bei Herthabsc verfasst. Der Text will noch lektoriert und korrigiert werden. Morgen oder übermorgen geht der Text vielleicht live.

[Mittwoch, 1.6.2022 – 9€, AG Vielfalt]

Es ist der erste Neuneurotickettag. Kunstpause. Ich liebe solche Wörter. Weil heute das neun Euro Ticket eingeführt wurde, wollte ich es nicht riskieren, mit der Hündin Ubahn zu fahren. Auch wenn sie sich immer sehr entspannt verhält, neige ich dazu, übervorsichtig zu sein. Und Übervorsichtigkeit gehört nun wirklich nicht zu meinen Kernkompetenzen.

Der Ansturm auf die Bahnen blieb offenbar aus. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass Autofahrerinnen auf die Bahn umsteigen, nur weil es günstiger ist. Wer gerne Auto fährt, fährt Auto, weil sie gerne Auto fährt und nicht weil die Bahnen Geld kosten.

In Tallin hat man 2013 kostenlosen Nahverkehr eingeführt. Die Passagierzahlen blieben unverändert und die Zahlen zum Autoverkehr auch. Es führte lediglich dazu, dass Radfahren unattraktiver wurde.

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Am Abend bin ich im Fanhaus an der Cantianstrasse verabredet. Die CSR Abteilung von Hertha BSC hat eingeladen, am Kickoff der internen AG Vielfalt teilzunehmen. Es fand nur in kleinem Kreis statt, das Projekt steht noch in den Startlöchern, aber es ist ein guter Anfang. Ich weiss noch nicht, inwiefern ich mich da engagiere, aber ich werde es auf alle Fälle verfolgen.

[Mo/Di, 30./31.5.2022 – Tier alleine, Klempnernot, das beste Chili der Welt]

Am Montagabend waren meine Frau und ich mit ihrem Bruder verabredet. Diesmal ein anderer Bruder. Er ist für eine Messe in der Stadt und wollte mit einigen Kunden aus essen gehen. Wir sollten dazukommen und dabei das Lokal aussuchen.

Eigentlich wollten wir das Tier mitnehmen, da wir das Tier immer überall mitnehmen, die Hündin war aber den ganzen Tag mit mir im Büro und es war viel los gewesen, als ich auf dem Heimweg meine Frau auf ein Feierabendbierchen traf, war sie daher etwas aufgekratzt und so beschloss ich, sie nach Hause zu bringen und mit dem Fahrrad zum Treffen mit dem Schwager zu nachzufahren.
Wir sprachen uns ab, dass wir sie zwei Stunden alleine lassen würden, der Abend mit dem Schwager und seinen Kunden würde also eher kurz sein. Die Hündin ist schon ein paarmal alleine zuhause geblieben. Mehrmals eine halbe Stunde, aber auch mal eine Dreiviertelstunde. Meist nachmittags. Sie ist dabei sehr cool. Die ersten paar Sekunden hört man sie winseln, aber das endet gleich. Wenn man dann wiederkommt ist sie sehr entspannt.
Zwei Stunden am Abend ist aber neu.

So verbringen wir das erste mal einen hundlosen Abend und wir müssen ständig an das einsame Tier zuhause denken. Ich denke, wie der Hund sich einsam fühlt und sich mit tränenden Augen in den Schlaf weint.

Als wir nach Hause kommen, wartete sie natürlich nicht weinend hinter der Tür auf uns. Sie stand auf, kam uns entgegen, und begrüßte uns als hätten wir gerade den Müll runtergebracht.

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Am Dienstagmorgen wollte ich eigentlich den obigen Eintrag fertigmachen und einlesen, der Dienstag war aber ein unerwartet ereignisreicher Tag, weshalb der ganze Blogeintrag ausfiel.

Wegen der Probleme mit dem Abluss (siehe Einträge der letzten Woche) rief ich am Montag einen Klempner an. Ich hatte mit diesem Klempner bereits in meiner alten Wohnung zu tun und obwohl in der ganzen Republik Klempnernot herrscht, nimmt er immer den Hörer ab und nennt einen eher kurzfristigen Termin.
Er nannte Dienstagmorgen 7:30.
Heute um Punkt 7:30 klingelte also die Türglocke. Vermutlich stand er schon länger unten und wartete auf die richtige Minute.

Nun. Eigentlich sollte es ja ein schneller Einsatz werden, aber die Verstopfung war wohl etwas komplizierter. Der ganze Einsatz dauerte bis Mittag. Allerdings reparierten er und sein Gehilfe auch ein anderes Problem mit der Badewanne und die defekte Mischbatterie eines Waschbeckens.

Was nun das genaue Problem war, und wo es genau lag, ist immer noch unklar, nachdem die Spirale nach mehrmaligen Versuchen, und mehreren Verlängerungsstücken, nichts half, wendeten sie am Ende einfach eine brutforce-Attacke mit Spirale und mehreren Aufsätzen an, um einfach alles nach vorne bis ins Fallrohr schieben zu können.
Plötzlich floss alles ab.

Apropos Druckluftpistole für den Abfluss. Als der Klempner das sah, musste er das natürlich kommentieren. Er sagte, das sei der gräßte Betrug an die Menschheit. Ich sagte, ich hätte das Teil eigentlich vor ihm verstecken wollen, weil ich so einen Kommentar schon erwartet habe. Weitere Kommentare ersparte es sich.

Am Abend kam der Schwager alleine zu uns. Wir hatten am Sonntagabend ein Chili zubereitet und jetzt zwei Tage lang ziehen lassen. Das Rindfleisch hatte ich per Hand in kleine Fitzelteile gschnitten. Das war das beste Chili der Welt.

[Sonntag, 29.5.2022 – Mitgliederversammlung Herthabsc]

Mitgliederversammlung Hertha BSC in der Messehalle 20. Die Stimmung ist angespannt, aufgeheizt. Die Mehrheit will Köpfe rollen sehen. Einer der Anträge sieht vor, das gesamte Präsidium abzuwählen. In dem Fall wäre der Verein nicht handlungsfähig, es würden keine neue Spieler verpflichtet werden können, aber den Leuten ist es egal, sie brüllen, Hauptsache ist abzustrafen. Als der Vizepräsident seinen Rücktritt verkündet, stehe ich hinten beim Ausgang, neben mir läuft ein junger Mann mit geballten Fäusten vor Anspannung im Kreis, sobald der Rücktritt verkündet wird, boxt er mit den Fäusten sekundenlang in den Himmel und brüllt. Es ist wie ein Fussballspiel.

Es sind viele Dinge, die sich aufgestaut haben, schlechte Kommunikation, der öffentliche Streit zwischen Präsidenten und Investor, die zerstrittenen Vereinsgremien, dieses Gefühl, alle Verantwortlichen seien gelähmt und dann kam noch die desaströse sportliche Lage hinzu.

Mit dem Fanclub belegen wir einen Teil der Reihen zwei und drei. Vor uns ein paar junge Ultras, neben uns auch, hinter uns Fans des Investoren, Männer aus der Wirtschaft.

Ich bin vor allem wegen der Wahlen da. Ich will verhindern, dass der Verein handlungsunfähig wird, aber fast noch wichtiger, die Wahl des Aufsichtsrates. Obwohl ich anfangs für einen Verbleib aller Präsidiumsmitglieder stimmen wollte, entscheide ich mich während der Reden um und wähle drei Kandidaten ab. Vor allem den einen, der einst aus der CDU austrat, weil sie ihm zu links sei.

Die wichtigste Mitteilung des Abend wird aber sein, dass am 26.6. ein neuer Präsident gewählt werden soll.

Der Aufsichtsrat deckt sich mehr oder weniger mit meinem Stimmverhalten. Nach den Wahlen entscheide ich mich zu gehen. Ich sitze schon seit 6 Stunden in dem Saal. Danach kommen nur noch die Reden des Sportchefs und des FInanzchefs und die Rede des Investors. Das interessiert die meisten Leute, aber da ich die Reden auch nachlesen ansehen kann, beschliesse ich zu gehen.

Der Nachteil beim Fussball sind übrigens die endlosen Schlangen vor der Männertoilette. Die vorbeigehenden Frauen lachen ungeniert.

Als ich zuhause ankomme, ist der Tag eigentlich schon um.

[Samstag, 28.5.2022 – Luftdruckpömpel, Abwasserspirale]

Nach der Welpenschule war das Problem mit dem verstopften Klo wieder da. Also das Problem war nie wirklich weg, aber da das Wasser aus der Badewanne wieder abgelaufen war, kümmerten wir uns nicht mehr darum, heute wurde es jedoch wieder akut. Ich fuhr also schnell zu Toom und kaufte eine 10m Spirale, die ich in den Abfluss stecken wollte um damit einfach mechanisch einen Durchbruch zu erzwingen.

Ich hatte sowas früher in den besetzten Häusern in Holland oft erfolgreich angewandt, vor allem im Haus in der Lange Nieuwstraat, wo wir eine Toilette an das Regenabwasser angeschlossen hatten. Weil die Abwasserleitungen für das Regenwasser wesentlich dünner sind als richtige Abwasserrohre, verstopfte sich jene Toilette natürlich alle paar Wochen. Mit der Spirale konnte ich aber immer alles nach unten weiterdrücken. Wenn man die Spirale wieder hochzog, war sie allerdings braun und sie stank.

Ich steckte heute also die Spirale ins WC und kam etwa 6 Meter weit. Dann stockte sie. Ich zog sie wieder raus und sie war nicht braun. Und das Wasser floss nicht ab. Ich weiss also nicht, wo diese Spirale hingekommen ist, jedenfalls nicht da wo es braun ist. Und nach meinem Verständnis müsste es da unten ziemlich braun sein.

Ich wiederholte den Vorgang mehrmals, es blieb aber beim gleichen Ergebnis.

Ausserdem kaufte ich eine Luftdruckopistole mit der Funktion eines Pömpels. Das ist faktisch ein Pömpel, den man durch mehrfaches Pumpen mit Luft auflädt. Sobald die Pistole aufgeladen ist, drückt man das vordere Ende, das man mit einer Art Saugglocke in unterschriedlichen Größen versehen kann, auf den Abfluss, und schiesst die gepresste Luft heraus. Das Gerät entlässt einen beeindrucktenden Luftdruck. Wir wussten vorher, dass wir mit der Pistole nur einen kleinen Abfluss wie zB einer Dusche freibekommen, nicht aber ein Hauptrohr. Weil unser Problem liegt ja im Hauptrohr. Weil wir so neugierig sind, probierten wir es dennoch in der Badewanne.

Später am Tag riefen wir dann eine Klempnerhotline an. Ich glaube, da muss ein Profi ran. In den nächsten Tagen wird sich einer bei uns melden. Bis dahin werden wir nicht die Spülmaschine und die Waschmaschine verwenden können. Glücklicherweise haben wir zwei Toiletten, mit zwei unterschiedlichen Abflussrohren.

So endete der Tag.

[Freitag, 27.5.2022 – Podcast, Englisch, Zeltkonstruktion, Freibier]

Der Vormittag: Longyearbyen 15 Grad plus, Berlin 13 Grad plus.

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Ich liebe es wenn Freitage Brückentage sind. Das Büro ist ausgestorben, niemand stört mich und ich kann mich um die liegengebliebenen Dinge kümmern. Ganz in Ruhe. Kann die Beine auf den Tisch legen und ohne Kopfhörer das neue Album von Lana del Rey hören.

Am Nachmittag bleibe ich noch etwas länger im Büro, da ich mit meinen beiden Herthafreunden aus Sussex und Quebec eine Podcastfolge aufnehmen sollte. Früher war ich öfter mal Teil dieses Podcasts, da ich meine englischen Wortschatz aber als zu limitiert für einen Podcast empfinde, hatte ich mich aus den regelmäßigen Aufnahmen zurückgezogen, jedoch mit der Absprache, falls sie mich mal brauchen, können sie mich gerne anschreiben. Heute war so ein Fall. Es war ein kurzer Rückblick über die letzte Saison, über die Relegation und überhaupt.

Ich spreche in meinem Berufsalltag fast ausschliesslich englisch. Wenn ich aber mit zwei nativ englischsprachigen Menschen über Fussball spreche, dann merke ich, wie sehr mir der Flow fehlt. Ich fand es immer schlimm, danach die Sendungen anzuhören. Während der Aufnahme fällt es mir nie auf, ich bin sogar regelrecht freudig dabei, aber sobald ich es mir anhöre, würde ich die Sendung und mich am Liebsten vergraben. Die neue Sendung ist jetzt hier online, ich habe sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht gehört, deswegen bin ich immer noch im Modus „regelrecht freudig dabei“. Sonst würde ich die Aufnahme hier nicht bewerben.

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Danach traf ich mich mit meiner Frau im Brewdog. Wir waren schon länger nicht mehr dort, als sie aber ein Feierabendbierchen im Brewdog vorschlug, dachte ich: das ist der beste Vorschlag der Welt.

Als ich am Frankfurter Tor eintraf, zog der Himmel schon ziemlich zu. Der Wind wehte stärker. Laut Wetterapps würde ein Sturm aufziehen. Vor dem Brewdog hatten sie eine große Zeltkonstruktion aufgestellt, die die Besucherinnen vor Regen schützen sollte. Meine Frau, das Tier und ich sassen aber drin und schauten vor uns hin. Als plötzlich dieses Zelt in Bewegung geriet. Wir sahen, wie es sich losmachte und hinaus auf die Warschauer Strasse gerissen wurde. Das sah dermassen wuchtig aus, dass ich sofort verunglückte Menschen vor meinem inneren Auge sah.

Wir standen beide auf, meine Frau lief zur Bar, um das Personal zu alarmieren, ich lief auf die Strasse. Das ganze Konstrukt war als Ganzes auf die Strasse hinaus gerissen worden und war erst beim Gleisbett der Strassenbahn zum Stehen gekommen. Einige Passanten waren herbeigeeilt um das Gerüst von der Strasse zu nehmen. Es war sonst nichts passiert. Keine Fussgängerinnen wurden verletzt, keine Fahrradfahrerinnen, keine Autos, nichts.

Um das Zelt zurück auf diesen Vorplatz zu hieven, brauchten wir acht Menschen. Mittlerweile war das Barpersonal auch herbeigeeilt. Das Metall der Konstruktion war an einer Seite demoliert, es liess sich also nicht mehr zusammenfalten. Also trennten wir die Dachplane vom Metall, damit der Sturm es nicht mehr erfassen konnte und das Gerüst befestigten wir mit Seilen an einem Gitter.

So konnte die Verleihfirma gerufen werden, die es nach dem Wochenende abholen würde.

Das Barpersonal spendierte uns zwei Biere. Das war super. Für Freibier mache ich alles.

[Donnerstag, 26.5.2022 – Wer in den Himmel kam, Erpetal]

Es ist Himmelfahrtstag. Oder Vatertag oder Herrentag. Meinen beiden muslimischen Mitarbeiter wollten wissen, was da gefeiert wird. Ich musste das zuerst einmal googlen. Es geht sicherlich um jemanden, der nach dem Tod in den Himmel kam, meine erste These wäre Jesus gewesen, aber ich meinte mich zu erinnern, dass es auch Maria Himmelfahrt gibt, ausserdem starb er ja zu Ostern, das ist ja schon länger als einen Monat her, ich kann mir nicht vorstellen, dass der so lange tot war, bevor er in den Himmel durfte. Ich fühlte es, wie die beiden Mitarbeiter höflich meinem Monolog folgten, sich aber über meine geringe religiöse Bildung wunderten. Muslime wissen immer alles über ihre religiösen Feiertage.

Jedenfalls: es war dann doch Jesus. Er ging erst 39 Tage nach seinem Tod in den Himmel. Diese Frage gibt es bestimmt in Günther Jauchs Fragenhölle. Sollte man sich vielleicht merken.

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Gegen Mittag gingen meine Frau, das Tier und ich mit der Nachbarin von gegenüber spazieren. Die Nachbarin ist eine geübte Wandererin, wir wählten auf Empfehlung ihres Sohnes hin, eine 8km lange Wanderung im Erpetal. Die Erpe ist ein sehr kleiner, aber wilder Fluss im Südosten der Stadt. Das Tal ist zum Teil ein weites Flaches Wiesental, das sicherlich früher ein Sumpf gewesen ist, weiter nördlich ist es von Laubbäumen dicht bewaldet.
Wir wählten die 8km mittellange Route, startend vom Sbahnhof friedrichshagen aus, durch einen Wald hin und durch das Tal zurück. Das sind etwa 4km im Tal selber. Das ganze Tal soll 11km lang sein. Vielleicht ein andermal.

Der Hündin hat es gefallen. Wir hielten sie immer an der 10m langen Schleppleine, so hatte sie einen weiten Bewegungsradius, den sie allerdings nie wirklich ausnutzte. Die meisten Hunde, denen wir begegneten, liefen unangeleint. Ich traute mich dann doch nicht, aber sie war konstant an uns orientiert, es wäre vermutlich gut gegangen.

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Longyearbyen heute: plus 12 Grad. Vor zwei Wochen waren es noch minus 20. Der Schnee dürfte jetzt schmelzen.

[Mittwoch, 25.5.2022 – Abwasser verstopft, Bauch kraulen]

Ah. Und dann lief das Klo über. Und die Badewanne. Wenn das Abwasser verstopft ist und dabei Klo sowie Badewanne gleichzeitig überlaufen, weiss man welche Spuren es im Klo hinterlässt.
Es passierte gestern tagsüber, als meine Frau alleine war. Sie hatte viel zu putzen und viele stinkende Abfälle händisch zu entsorgen. Glücklicherweise haben wir zwei Toiletten mit zwei unterschiedlichen Abwasserfallrohren, sodass wir immerhin ungehindert auf die Toilette gehen können.

Heute früh nahmen wir ein paar Operationen vor. Vor allem Essig mit Backpulver scheint eine gute Wirkung zu erzielen. Jetzt fliesst das Wasser immerhin ab, nicht schnell, aber auch nicht zu langsam.

Warum das jetzt so plötzlich auftaucht hat vermutlich mit der Hündin zu tun. Aufgrund der Stubenunreinheit nahmen wir ständig Küchenpapier (mit extra Saugkraft!) zu Hilfe. Dabei hatte ich nie Bedenken, diese ins Klo zu werfen. Auch wenn man natürlich irgendwo im Hinterkopf mal abgespeichert hat, dass Küchenpapier nichts im Klo zu suchen hat, aber man speichert ja immer so vieles ab.

Ausserdem finde ich, dass das Abwassersystem falsch desingt wurde. Die Toilette befindet sich etwa 6 Meter vom Fallrohr entfernt. Der ganze Output vom Klo liegt also in einem sechs Meter langen nahezu waagrechten Abwasserrohr, in dem er fröhlich vor sich hinrotten darf. Natürlich kommt immer wieder Wasser nach, aber auch neuer Output, da bleibt immer was hängen, bis es sich stapelt und irgendwann versteinert und irgendwann kommen wochenlang Massen Küchenpapier in dieses Rohr. Ich hätte es natürlich wissen können. Aber man speichert ja so vieles ab.

Immerhin amüsiere ich mich jetzt über den Begriff Output. Was man halt so sagt, wenn man nicht Scheisse sagen will.

Undsonstso.

Heute war ich wieder mit dem Tier im Büro. Die Hündin wurde heute von verschiedenen Menschen im Büro ausgiebig verwöhnt. Einmal lag sie auf dem Sofa zwischen drei Männern auf dem Rücken und liess sich den Bauch kraulen. Das ging ewig. Überhaupt Bauch kraulen: wenn wir beide morgens aufstehen und sie mich rituell begrüßt hat, legt sie sich auf den Rücken und zeigt mir demonstrativ ihren Bauch. Ich streichle den natürlich, weil ich das Verhalten irgendwie lustig finde. Dabei fürchte ich aber immer, ihre Blase zu massieren und zu aktivieren, ich mache es morgens daher nur ganz kurz.

Heute habe ich das Gefühl, viel berichten zu müssen, aber alle gedanklichen Notizen scheinen verloren. Vielleicht war es auch nicht wirklich berichtenswert.

[Dienstag, 24.5.2022 – Erstligafan, Autopreis, Meze]

Heute früh wachte ich auf und mein erster Gedanke war: wir sind nicht abgestiegen. Und so begann der Tag gut. Im Laufe des Tages wurde mir oft zum Klassenverbleib gratuliert. Es kompensiert nicht für die viele schlechte Zeit, die ich erlebt habe, aber es kocht mich auch etwas weich und ich bin nicht nachtragend, ich bin mir sicher, dass ich mich bald auf die neue Saison freuen werde. Noch sind meine Gefühle aber nicht ganz hochgefahren.

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Die Leute von wirkaufendeinauto.de schickten mir heute das Angebot. Der Kaufpreis für mein Auto betrüge 3339€. Ich finde das wenig, meine Frau findet das viel. Wir haben aber beide keine Ahnung von dem Thema. Vor 6 Jahren kostete es mich 7000€. Vermutlich ist es ein okayer Preis.

Ein ehemaliger Mitarbeiter, mit dem ich immer noch befreundet bin und mir vor allem bei Autothemen beiseite steht, sagt, es sei ein fairer Händlerpreis.

Ich kann jetzt einen Termin in einem der sechs berliner Standorte vereinbaren an dem ich mein Auto abgeben und das Geld einsacken kann. So einfach könnte das sein.
Es wird also Zeit, einen C3 zu finden.

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Abends ging ich mit einer Exkollegin essen und trinken. Wir gehen ins Nobananas in die Dieffenbachstrasse. Da waren wir schon einmal. Damals hatten wir drei Meze und eine Speise bestellt. Das war so viel, dass uns danach schlecht war und wir beschlossen, das nächste Mal nur 2 Meze und eine Speise zu bestellen.
Heute wussten wir wieder, dass uns das damals zu viel war, aber während wir so auf die Speisekarte schauten, fürchteten wir, zu wenig zu essen zu bekommen. Also bestellten wir wieder die Menge des letzten Males.
Danach war uns wieder schlecht. Vielleicht war diese die Lektion für das nächste Mal. Jetzt kann ich zur Not ja ins Blog schauen.