[…]

Am Vierundzwanzigsten sind wir mit dem Auto durch die Stadt gefahren. Einfach im Kreis und über die großen Radialen. Wir lieben es, wenn die Stadt sich leert, wir lieben aber auch Filme über Schnee oder Filme, die in Alaska spielen, wenn es kalt und dunkel wird und die Menschen weniger werden. Große Städte sind zu Weihnachten immer ein bisschen Alaska-mäßig. Diese Introvertiertheit der Weihnacht. Ich wollte die Gunst des leeren Berlins nutzen um die Stadt mit dem Auto zu erkunden. Neue Wege kennenzulernen, etc. ich bin ja so ein Autoabwürger. Abwürgen geht besser wenn wenig Verkehr auf den Straßen ist.
Wir hatten eine CD mit Weihnachtsliedern von Bing Crosby. Als wir über die Frankfurter Allee fuhren, immer weiter und weiter stadtauswärts wurden wir von den Feierabendmassen auf den Weg nach Brandenburg mitgesogen, wie sie hinausfuhren, weg aus Alaska.

[mad]

An der Metro Tribunal fällt mir die Geschichte mit der Frau meines damaligen Chefs wieder ein.
Die Frau meines damaligen Chefs zog erst ein halbes Jahr später nach Madrid. Sie war etwa dreißig Jahre jünger als er und musste noch ihr Studium in London beenden bevor sie ihm auf die Halbinsel folgen konnte. Als die junge Frau nach Madrid kam, hieß es, dass sie Ausgang und Unterhaltung in der Stadt bräuche, etwas, das ihr alter Mann ihr nicht bieten konnte und wohl auch nicht wollte. Da ich als einziger der Abteilung in der Innenstadt lebte und mir der nicht immer makelbefreite Ruf vorauseilte, mich in der Madrilenischen Nacht auszukennen, wurde mir prompt die Aufgabe übergeholfen, seine Frau durch die Clubs der Stadt zu führen.
Ich bin nicht immer dienstbeflissen, zudem ging ich nie gerne in laute Clubs, jedoch bin ich der Gesellschaft einer Frau immer zugeneigt, weshalb ich ziemlich einwandslos den Dienst antrat.

Wir waren im Cafe Commercial an der Glorieta de Bilbao verabredet. Ich hatte mir keine Gedanken über das Aussehen der Frau gemacht, ich wusste, dass sie blonde lange Haare haben würde und ich sagte meinem Chef, dass ich das Gleiche wie immer trüge, also schwarzen Anzug, schwarzes Hemd und schwarze Krawatte. Das trug ich damals immer. Damit dürfte ich zu erkennen sein.
Ich dachte, ein klassisches, spanisches, altehrwürdiges Gesellschaftscafé um ein bisschen zu plaudern und ein Bierchen zu trinken, sei vielleicht ein guter Start in den Abend.
Ich hatte allerdings nicht mit dem Outfit meiner Begleitung gerechnet. Die Frau des Chefs betrat den Salon in einem schwarzen Lack-Mini, darüber ein glitzerndes Oberteilchen und das alles auf zwölf Zentimeter Absätzen. Sie sah aus wie ein Ufo. Ältere Männer blickten prüfend über ihre Zeitungen hinweg zu uns herüber.
Sie war sehr hübsch, viel jünger als ich sie mir vorgestellt hatte. Sie hätte aus einem Hochglanzmagazin entstammen können. Das wusste ich vorher nicht. Mein damaliger Chef war alt, hatte graue Haut, gelbe Zähne und ausgelaufene Tätowierungen. Ich hatte keine Vorstellung davon, wie seine Frau aussehen würde, aber so gesehen muss ich natürlich so etwas wie eine Vorstellung gehabt haben. Ich ging schlichtweg nicht davon aus, dass sie so modelmäßig aussah. Ich kannte vorher nur ihren Namen und wusste, dass sie Mitte zwanzig war, und ich kannte böse Geschichten z.B., dass sie sich Kinder wünschte, der Chef ihr aber nur einen kleinen Hund in Aussicht stellte, weil der Chef schon drei oder vier Kinder mit den vorigen Ehefrauen hatte (Gelächter), etc. ich hatte unbewusst wohl auch eine Art Mitleidsgefühl mit in die Verabredung gebracht.

Wir umarmten uns (Kuss links rechts) und tranken ein Bier. Sie war sehr aufgeregt und hatte eine offene Art die ich sehr mochte, sie fühlte sich aber unwohl in diesem altehrwürdigen Ambiente, also schlug ich vor, das Bier auszutrinken und in eine Cocktailbar (Dimmlicht) zu wechseln. Das entspannte uns ungemein. Sie war sehr lustig und sie redete gern, sie hatte so eine positive Art über Leute zu reden, außerdem wirkte sie sehr interessiert und interessierte Leute kriegen mich immer. Ich vermied das sich mir so aufdrängende Thema ihrer Ehe mit meinem Chef . Vermintes Gebiet. Wir tranken Cocktails als wären es Biere und entsprechend schnell wurden wir betrunken. Als wir ins Pacha liefen (stolperten) waren wir schon ziemlich hinüber. Wir fanden eine Sofaecke und daraus krochen wir erst am Ende des Abends wieder hervor. Die Frau meines damaligen Chefs parkte ihre Beine vor meiner Nase, bzw. überschlug sie ständig und lag einmal quer, einmal auf dem Rücken, saß dann wieder aufrecht, ihr Rock verrutschte ständig. Ich tat, als sähe ich nichts, ich hielt nur die Konversation aufrecht. Es verging etwa eine Stunde und zwei Cocktails, als sie körperlich wurde (Handlesen, Oberschenkel festhalten, dann Kopf in meinen Schoß, etc.). Wir plauderten aber angeregt weiter, der Lautstärke wegen waren wir uns im Pacha grundsätzlich näher und wir mussten uns die Dinge immer wieder in die Ohren sagen. Dann wollte sie knutschen. Das heisst, sie knutschte mich, aber ich sträubte mich und äußerte ein ziemlich verkrampftes “Oh, no, please, this is difficult, difficult…”, dann sagte, sie wolle mir einen Blowjob geben.
Ich bin im Grunde monogam. Ich bin nicht notwendigerweise treu, aber ich bin im Grunde monogam. Wenn ich hier von Treue spreche, dann meine ich die klassische Treue, wie wir sie aus dem Wertekanon, mit dem die meisten von uns in Westeuropa groß werden, kennen, dass man eben nicht mit anderen Menschen Sex haben soll wenn man exklusiv einer Person vergeben ist etc. Wenn ich dann sage, ich sei nicht notwendigerweise treu, dann meine ich damit, dass ich es nicht als Verrat an meine Person oder an meine Beziehung sehe, wenn die Person, mit der ich verheiratet oder ver-bezogen bin, mit jemand anderem schläft. Es stimmt mich zwar nicht euphorisch, aber es zerstört nicht die Liebe, die ich für eine Person hege. Ich nehme es zwar als Gefahr wahr, jedoch nicht als Verrat. Ich knutsche und vögle natürlich nicht wahllos herum, im Gegenteil, das mache ich in Wirklichkeit gar nicht, aber Treue bedeutete für mich immer eher sowas wie Loyalität, nicht die körperliche Loyalität, sonder zueinander zu stehen (übrigens auch nach einer Trennung), dass man starke Gefühle füreinander empfindet, dass man einen Weg zusammen beschreitet, auch wenn es nicht der ganze Weg ist, zumindest einen Teil dieses Weges. Ich halte es für falsch, sich nicht zuzugestehen, dass man auch einmal sexuelle Gefühle für eine andere Person empfindet, oder sich verknallen kann. Wie man damit umgeht, ist natürlich eine andere Frage — und damit wird es kompliziert.
Das muss ich sagen, um zu erklären, warum ich sagte, dass auch ein Blowjob difficult sei. Was dagegen sprach war, dass ich seit anderthalb Jahren eine Freundin hatte. Die Freundin wohnte zwar weit weg und ich war zu der Zeit nicht immer glücklich, aber ich liebte sie doch sehr, und so eine Geschichte fühlte sich für mein Gefühlsleben falsch an. Der zweite Grund war, dass ich sehr betrunken war, und ich mich den ganzen Abend durch ihre offensive Aufmachung irgendwie billig verführt fühlte. Zudem hatte ich zu viel über ihre Ehesituation nachgedacht und ihr Leben und so wie ich mir das ausmalte, war sie mir unglaublich fremd. Auf eine unerreichbare Art fremd. Emotional weit, weit weg.
Wäre ich single gewesen, nun ja, wäre ich single gewesen, dann hätte ich mich vielleicht nur einmal dagegen gesträubt. Oder um meine Ehre zu retten sage ich: zwei oder drei mal. Aber sie war außerdem die Frau meines damaligen Chefs. Sex mit der Frau meines Chefs würde einfach keine gute Sache sein.
Das sagte ich so ähnlich. Also den letzten Satz. Und davon, dass ich ja eine Freundin hatte.
Das war so in Stein gemeißelt.
Damit kippte natürlich die Stimmung. Wir hörten den Beats zu. Sie war leise geworden. Ich fand keine aufmunternde Worte. Es dauerte nur wenige Minuten, dann wollte sie gehen, ich solle sie zum Taxistand bringen. Also gingen wir die hundert Meter bis zur Metrostation Tribunal. An der Metrostation Tribunal stehen immer Taxis. Immer. Nur in jener Nacht stand kein einziges Taxi da. Also warteten wir gemeinsam an der Metrostation Tribunal und wechselten kein Wort.
Weshalb mir diese Geschichte wieder eingefallen ist.

Meine Kollegen waren am nächsten Tag natürlich heiß auf Geschichten gewesen, ich sagte lediglich, dass es nett war und wir im Pacha waren, ein little expensive, aber ok, etc. Das Interesse schwand schnell.

Im Laufe des nächsten Jahres habe ich sie noch vier mal gesehen. Auf einer Firmenfeier und dreimal in einem Café, wo sich das Team nach der Arbeit oft traf. Sie hat vier mal “hi” zu mir gesagt, sonst aber kein Wort mit mir gewechselt.
Ich weiß nicht, was sie dem Chef erzählt hat. Er hatte sich am Montag darauf bei mir bedankt, sonst aber nichts gesagt, weder einen Kommentar dazu gegeben, ob es seiner Frau gefallen habe oder nachgefragt, ob ich mich denn amüsiert habe. Er sagte nur, thanks for taking out my wife. Das war es. Seitdem kam er mir reservierter vor. Er schien seine Kumpelhaftigkeit mir gegenüber abgelegt zu haben und er suchte auch sonst nicht mehr das Gespräch. Allerdings fiel es mir auch schwer einzuschätzen inwiefern er dieses Verhalten nicht vorher schon zeigte und ich nur nicht als solches wahrgenommen hatte. Es konnte natürlich an mir liegen und und an dieser eigenartigen Ungewissheit in der ich mich befand. Ich konnte ihm kaum noch in die Augen sehen. Wenn ich ihn um die Ecke kommen sah, dachte ich immer nur: Blowjob. Blowjob. Blowjob. Ein ganzes Jahr lang.

[…]

Frau Montez hat mir netterweise ein Stöckchen gereicht. Ich war sehr beschäftigt (sorry dafür), aber jetzt hat es geklappt:

1. Warum bloggst du? Könntest du deine Zeit nicht sinnvoller nutzen?

Die zweite Frage ist vermutlich provokativ gemeint. Die Antwort auf die erste Frage ist: ich würde sonst die Zeit vergeuden.
Würde ich nicht bloggen, würde ich die Dinge irgendwo anders hinschreiben. Dinge in ein Blog zu schreiben, führt dazu, dass andere es lesen. Finde ich super, das.

1b. Wieviel Zeit geht täglich drauf fürs Bloggen? Und wann schreibst Du?

Ich blogge nicht täglich, zudem blogge ich ganz unterschiedlich (in Länge und in Form). Zur Frage wann ich schreibe: ich glaube, ich schreibe zu jeder Tageszeit. Allerdings führe ich keine Statistik dazu.

2. Welcher Artikel aus anderen Blogs ist dir spontan im Kopf geblieben? (nicht zu lange nachdenken)

Immer wieder unterschiedliche. Der letzte Satz aus einem Blg, der mir unglaublich wuchtig daherkam ist Frau Casinos Eintrag, in dem sie auch genau diesen Fragebogen beantwortet. Da schrieb sie: “[…] so richtig welthaltig ist mein leben eh nicht, ich selber habe zum beispiel nur wenige meinungen und komme im alltag ganz gut ohne sie aus, meinungen sind immer abschlüsse und damit auch tot […] und irgendwie nicht mehr so interessant.”
So etwas finde ich stark.

3. Deine absoluten Lieblings-Artikel in deinem Blog? (bitte mit Linkangabe)

Auf meiner About-Seite habe ich weiter unten einige Einträge verlinkt, die ich gut finde. Die Liste ist mittlerweile ein bisschen eingestaubt. Ich geh da bei Gelegenheit mal mit dem Feudel drüber.

4. Welchem Blog wird aus deiner Sicht zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt?

Das kann ich nicht sagen. Ich glaube, alle Blogs, die ich gut finde, haben so ihren Lesezirkel.

5. Stelle dir vor, du müsstest über ein tiefgründiges Thema schreiben. Worüber schreibst du?

In meiner Selbstwahrnehmung schreibe ich ja immer nur tiefgründig.

6. Freundschaft. Hast du mehr Freunde im Internet, oder in deinem Zimmer neben dir?

Es überschneidet sich meist. Macht mittlerweile nicht jeder irgendwie Internet?

7. Ganz ehrlich und unter uns: wie oft checkst du die Statistik deines Blogs? (falls du eine hast)

Immer wenn ich etwas schreibe. Momentan ja eher weniger. Je weniger ich schreibe, desto seltener schaue ich auch in die Statistiken. Wenn ich viel verlinkt werde, klicke ich alle fünf Sekunden drauf.

8. Kennt Deine Familie (falls Du sowas hast) Dein Blog? Und wie finden die deine Bloggerei?

Ja. Eigentlich kennen alle in meinem sozialen und beruflichen Umfeld das Blog. Ist kein Geheimnis. Manche Menschen finden es anfangs merkwürdig, wenn ich mich sehr persönlich gebe. Manche mögen das mit der Zeit. Diejenigen, die das nicht mögen, lesen es nicht.

9. Verhältst du dich manchmal noch wie ein Kind? Wenn ja, in welcher Situation?

Ja, oft. Ich bin durch und durch unseriös. Das einzige, was an mir seriös ist, ist mein Verlangen, seriös zu sein. Das geht natürlich nicht gut.

10. Was würdest du anders machen, wenn du mit den Erfahrungen von heute noch einmal neu im Alter von 14 Jahren beginnen dürftest?

Ich habe zu dieser Frage ganz lange nachgedacht und stelle nun fest, dass ich sie nicht deutlich beantworten kann. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr glaube ich, dass alle meine Fehlentscheidungen (und das waren wirklich viele) irgendwie so sein mussten und letztendlich auch das in mir bewirkt haben, was mich heute ausmacht. Gähn. Vielleicht wäre es von Vorteil gewesen, wenn die Fehler in Zeitraffer abgelaufen wären, so maschinengewehrmäßig hintereinander, als ich Anfang zwanzig war, oder so, aber ich mache ja immer noch so viele Fehler, ich glaube, wenn alle meine möglichen Fehler maschinengewehrmäßig abgerattert werden würden, dann würde ich immer noch rattern, vermutlich bis ans Ende. Daher ist es vielleicht ganz gut, so wie es läuft.
Doch dann fällt mir etwas ein: ich habe einmal jemanden sehr verletzt. Sehr. Aus Eitelkeit. Das würde ich rückgängig machen wollen.

[portanuova]

Nach getaner Arbeit fährt mich einer der italienischen Kollegen zum Bahnhof. Ich kann mich noch erinnern, dass der Bahnhof einmal ziemlich modern vorkam. Da war ich siebzehn und musste ins Militärkrankenhaus nach Verona, zur Musterung. In Trento galt ich als schwieriger Fall (“Meine Stimmen sagen mir, dass ihr alle Faschisten seid”), also schickte man mich zu den Spezialisten nach Verona. Aber das ist eine andere Geschichte. Den Bahnhof nahm ich damals als groß und hell wahr. Ich bringe das mit dem heutigen Bahnhof nicht mehr in Einklang, er ist nämlich eng und dunkel. Ich weiß nicht, was ich damals gesehen habe. Verona ist jedenfalls eiskalt und ich muss eine Stunde auf meinen Zug nach Mailand warten. Ich stelle mich in eine Ecke der Halle und warte einfach. Ich kann ziemlich gut warten. Ich stelle mich einfach in eine Ecke und schalte mein Innenleben an. Dann vergeht die Zeit. Eigentlich warte ich sogar ziemlich gerne. Das Reisen hat mir zugesetzt, ich sehe mitgenommen aus, rasiert habe ich mich seit sechs Wochen nicht mehr, mein Haar ist keine Frisur, meine Lederjacke habe ich mir bis zum Kinn hochgezogen, ich gucke müde, ich gucke wie jemand der wartet. Vor allem sehe ich aber aus, wie jemand der nicht angesprochen werden möchte. Das sehe aber offenbar nur ich so. Zuerst vertraut sich mir ein junger Inder an, der den Fahrplan nicht versteht. Er möchte nach Venedig, er hat auch eine Karte gelöst (Regionalbahn mit tausenden Stopps), er weiß jetzt aber nicht mehr weiter, er kann kein italienisch und ich nehme an, das Bahnpersonal konnte kein englisch. Ich nehme ihn mit zur Anzeigetafel, finde seinen Zug und Gleis und weise ihm den Weg. Als er geht, stelle ich mich einfach an die nächstbeste Wand und mache wieder das, was ich eine ganze Stunde lang machen wollte: warten.
Dann kommt eine sehr junge Frau. Sie ist vielleicht zwanzig, sehr dünn, Rehaugen, Brünett, Rehblick, grazil, ich würde sagen, sie ist sehr schön. Sie stellt sich mit ihrem roten Koffer vor mir und fragt mich, ob ich wisse, welcher Zug nach Bozen fahre. Ich zeige auf die Tafel und sage, das ist der Zug um 19:12 nach Brenner. Sie fragt: Brenner? Ich sage, ja, Brenner. Sie schaut ungläubig. Ich gebe mich freundlich, sage, ich weiß das, ich bin in Bozen geboren, keine Sorge also. Sie lächelt erleichtert. Dann bleibt sie vor mir stehen. Es ist eiskalt im Bahnhof, der Wind zieht durch die Halle. Auch die junge Frau hat den Kragen bis zum Kinn hochgezogen. Sie bleibt da einfach stehen. Ich gebe mich betont uninteressiert. Mir ist es unangenehm, mit einer grazilen, jungen Frau das Gespräch zu suchen. Es könnte als Flirt missverstanden werden, könnte es das nicht? Junge, schöne Frauen werden ja ständig angequatscht, sie gelten als Maß des Begehrens, jeder will was von ihnen, jeder sucht so etwas wie Bestätigung von ihnen. Wäre ich eine junge, schöne Frau, würden mir Männer vermutlich wie Haare aus den Ohren wachsen.
Sie stellt ihren roten Koffer schräg vor mir und sie steht daneben. Sie schlottert. Es ist kalt. Eiskalt. Habe ich das schon gesagt? Sie hat auch einen Schal an und Handschuhe. In Verona hat es -4 Grad. Ich schaue auf mein Handy, in Berlin misst es sieben Plusgrade. Verrückte Welt. Je mehr sie schlottert, desto kälter wird auch mir, ihr Schlottern geht sozusagen direkt in mich über. Dabei habe ich mich so erfolgreich coconmäßig in diese Ecke des Bahnhofes gestellt. Wie sie so offensiv vor mir steht, kommt mir das Gefühl auf, als läge die Schuld für ihre blöde Situation bei mir. Sie gibt mir keine vorwurfsvollen Blicke, aber das Gezittere macht etwas mit mir. Ich überlege, sie auf ein Café an der anderen Seite des Durchgangs hinzuweisen. Dort ist es wärmer. Andererseits ist das Café dermaßen versifft, dass sie es möglicherweise als Zumutung empfindet. Ich weiß es auch nicht, deshalb lächle ich sie an und sage: freddo. Das bedeutet kalt. Sie antwortet: freddissimo. Das ist eine Steigerung davon. Ich sage: freddissimissimo. Das Wort gibt es nicht, aber dem Klang nach ist es eine Steigerung der Steigerung. Ein Witz aus meiner Kindheit, ich weiß nicht, ob der Witz noch ankommt, erst recht nicht bei jungen Frauen, wenn ältere Männer sie aussprechen. Sie lächelt. Ich schaue auf mein Telefon, lese Nachrichten, meine rechte Hand wird kalt. Mir ist es egal.

Zwanzig Minuten vergehen, sie hat sich nicht von ihrer Stelle bewegt, dann fragt sie, ob ich auf ihren Koffer auspassen könne, sie müsse die Fahrkarte entwerten. Ich sichere ihr zu, dass ihrem Koffer nichts passiert. Als sie zurückkomt, fragt sie nach meinem Namen, dann frage ich sie nach ihrem. Sie fragt, ob ich nach Bozen fahre, ich verneine, ich fahre nach Mailand. Dann reden wir über Herkunft und Wohnorte. Sie kommt aus Elba, sie will wissen, wo ich meinen Meerurlaub verbringe. Ich sage, wenn du aus Elba kommst, dann willst du das nicht wirklich wissen. Sie sagt, sie wolle das unbedingt wissen, ich sage, da liegt im Winter Schnee auf dem Strand. Erst sagt sie: oh. Dann sagt sie, das sei bestimmt lustig. Wir geraten in ein nettes Gespräch, sie erzählt mir aus ihrem Studentenleben und warum sie nach Bozen fährt, ich erzähle ihr etwas über Bozen und aus meinem Leben in Berlin. Uns wird warm. Dann ist es plötzlich, patzbumm, 19:03. In einer Minute fährt mein Zug. Ich schrecke auf, sage, ich muss zu den Gleisen, wir versichern uns, dass es uns gefreut hat, einander kennenzulernen und ich laufe zu den Gleisen. So. Das war’s.

[bcn]

Am Morgen hin und am Abend wieder zurück. Ich fliege frühmorgens irgendwo hin, spreche mit Leuten und lande spät am Abend wieder in Berlin. Ich bat den Taxifahrer an der Sagrada Familia vorbeizufahren, damit der Ort nicht austauschbar wird.

Andererseits, unaustauschbar: als mein Kollege und ich uns etwas zu essen suchten (Tapas natürlich), was in solchen ranzigen Außenbezirken kein leichtes Vorhaben ist, traten wir nach einigen Runden um Häuserblöcken, in ein Lokal ein, das uns versprach Paella und Tapas aufzutischen. Der Laden war ziemlich lieblos mit weißen Plastikstühlen und weißen Plastiktischen eingerichtet. Glückspielautomaten standen in den Ecken. So lieblos, dass es fast schon urig war. Außerdem roch es nach altem Fett. Die Betreiber waren Chinesen, die ganze Großfamilie schien im Lokal vertreten, sie saßen am Tresen oder dahinter, niemand aß etwas, mein Kollege und ich waren die einzigen Gäste. Man sagte mir unaufgefordert, dass es keine Paella gäbe, also bestellte ich in ziemlich verrostetem Spanisch sechs Tapas für zwei Personen. Als das Essen kam, waren es aber Bocadillos, also Baguettes, mit dem bestellten Tapas-Inhalt. Das war natürlich blöd. Drei Baguettes pro Person ist ja eher viel. Einer der Chinesen am Tresen lachte laut und sagte dann mit breitem österreichischen Akzent: des is bled.
Ich fragte, ob mein Spanisch wirklich so schlecht gewesen sei. Er grinste und sagte, das wisse er doch nicht, er könne kein Spanisch.
Dann weiß ich auch nicht was ich falsch gemacht hatte.

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Letzten Freitag Barcelona, die Woche davor Verona, und so weiter. Wenn ich Leuten von meinem neuen Job erzähle, schwingt erst immer so etwas wie Glamour mit, man ahnt es aber, dass dem nicht so ist. Nächste Woche Sevilla. Das sind so Abstände, die ich sonst auf Googlemaps betrachte und mit Urlaubsplanung verbinde, mit gewisser Fremde auch, vor allem aber mit Entfernung, für die man Urlaubstage killen muss. Und dann: bloss ein mehrstündiger Kulissenwechsel. Abstände sind eigentlich merkwürdig banal. Das wusste ich nicht.

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Diese Woche: Dinslaken.

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Easyjet, Freitagabend, nach Berlin TXL. Große Gruppen junger Menschen. Es wird Prosecco bestellt, Bier, Wein. Leute wechseln ihre Plätze, flirten, tauschen Telefonnummern aus, schießen Gruppenselfies oder lassen sich vom Steward fotografieren, prosten mit dem Bier der Kamera entgegen, sie singen. Wie Freitagnacht in der M10, wenn die Leute von Hotspot zu Hotspot partyhopsen. Partytram international.
Mich stimmt das versöhnlich. Ich bestelle ein Bier, ein zweites, ein drittes. Dann landen wir.

[rola]

Bitte, darf ich vorstellen: Rola. So hat K es genannt. Rola ist mein erstes Auto. Seit einigen Tagen steht es unten vor der Haustür. Rola heißt Rostlaube. Doch jetzt haben wir gesehen, dass es eigentlich gar nicht rostig ist. Rot aber. Rot Laube also. Mittlerweile benennen wir es aber gar nicht mehr, nur “das Auto”. Wir sind bereits drei mal damit gefahren. Als erstes sind wir zu Kaufland. Das wollte ich immer schon mal. Mit dem Auto nach Kaufland, in das Parkhaus fahren, Parkhaustickets ziehen, Schranken und dann den Einkaufswagen bis zum Rand hin füllen. So wie Erwachsene das tun. Das war total aufregend. Es ging auch beinahe alles gut. Bis auf die Verwechslung des Vowärts- und des Rückwärtsganges. Das war aber nicht schlimm. Von dem anderen Auto hat nur das Plastik geknackt. Es war auch nur ein Mercedes. Zudem saß auch niemand drin.
Als wir dann mit den Einkaufstüten zuhause ankamen, standen wir ein bisschen verloren im Hausflur herum. Das ganze fühlte sich gar nicht so erwachsen an, wie erwartet. So viel Aufwand für nichts. Das war schon komisch. Hat uns aber nicht weiter beschäftigt.

[a-z]

Lustiges Spielchen. Da werde ich ganz kindisch. Via Jens, Kaltmamsell, Anke, etc. Gib das Alpabeth in den Browser ein.

a — Airdroid. Lokale Seite um auf mein Handy zuzugreifen (SMS etc)
bBerliner Zeitung
cCloud.feedly.com. Da wo die Blogs sind.
dDas Deutsche Architekturforum. Steh ich drauf. Wirklich.
eEbay. Komisch. Eigentlich bin ich da selten. Weitere E’s in der Top 3 sind Eurosport.se (.se, wegen Hertha-Gucken auf Island) und epubli.de. Allesamt unrepräsentativ. Möglicherweise mangelt es an guten Seiten mit E.
fFacebook. Mja.
gGoogle. Mja.
hHertha TV
iImmer Hertha
jJoeys. Pizza Conchita mit BBQ-Sauce. Nennt mich Italiener.
kKicktipp Brennerpass. The weekly kick. Ich tippe diese Saison so schäßlich.
lLinuxmint. Da wo die Software ist.
mBerliner Morgenpost
nNews.Google
oOnline Schrauben. Das ist lustig. Merkwürdig. Aber lustig. Es fehlt allerdings an wirklich guten O-Seiten, sonst käme dieser Eintrag nicht als erster.
pPlants vs. Zombies 2. Ich habe etwa zwei Monate jeden Tag auf diese Seite geschaut, in Erwartung auf die Fortsetzung des ersten Teiles für Android. Spiele ich ständig.
qQype. Wird jetzt wohl bald unter “Y” auftauchen.
rRuntastic. Da schaue ich meine Statistiken an. Irgendwann rahme ich sie ein (oder vergolde sie). Wenn ich denn weiter laufen würde.
sSPON
tTagesspiegel
uUbuntu
vRestaurant Volta. Ich habe Tischreservierungsnummer immer noch nicht abgespeichert.
wWetter.de
xXing. Schaut man da überhaupt noch rein?
yYoutube
zZeit Online.

Blogs tauchen in der Liste überhaupt nicht auf. Ich lese Blogs offenbar ausschließlich über den Reader.

[klockan]

Also: ich finde die Zeitumstellung ja super. Ich kann diese ganze Meckerei nicht nachvollziehen. Dabei habe ich nicht einmal eine Lieblingsuhrzeit, ich mag die Winterzeit, wie auch die Sommerzeit, ich denke regelmäßig an die Zeitumstellung, rechne mir die Wochen aus und wenn die Umstellung dann da ist, schlafe ich kürzer oder länger. So simpel. Ich mag es sogar, dass mein Biodings ein wenig durcheinander gerät. Ein Problem ist in meinem Haushalt lediglich, dass die Uhren nicht alle konsequent in der richtigen Zeit laufen. Die Küchenuhr tickt immer in der Winterzeit. Die Uhr im Badezimmer auch. Der Wecker hingegen in der Sommerzeit. Die Handyuhr und der Laptop laufen natürlich richtig, da diese sich automatisch umstellen. Die Inkonsistenz rührt zum einen daher, dass die Zeit auf der Badezimmeruhr umzustellen unheimlich umständlich ist und die Küchenuhr schlichtweg zu hoch hängt. Den Wecker vergesse ich stes. Auf der anderen Seite ist das ständige Umrechnen so einfach, dass mir der Aufwand des Umstellens wiederum zu groß ist. Als Folge dessen, vergesse ich nach der Umstellung tagelang richtig umzurechnen. Ich weiß sonst immer an welcher Uhr ich wie rechnen muss. Auch beim nächtlichen Toilettengang. Egal wie schlaftrunken. Aber nach der Zeitumstellung rechne ich erstmal nur Brei zusammen. Ich finde das super.

[fungu]

Vorletzte Woche war ich mit meinem Vater im Wald, da er mir zeigte, wieviel Holz er diesen Sommer heruntergearbeitet hatte. Als wir uns am Waldrand unterhielten und ich neben einem Kuhfladen den oben abgelichteten Pilz sah, fiel mir wieder diese Geschichte auf D’s Geburtstagsparty ein. Die Geschichte geht so: am Vorabend rief mich D an und fragte, ob ich nicht ein paar von den Psylo-Pilzen mitbringen könnte. Er meinte, das wäre echt ein Highlight, alle stünden momentan auf Pilze, er wolle zu seinem achtzehnten Geburtstag gebührend feiern. Er würde mir dafür ewig dankbar sein und außerdem einen Kasten Bier spendieren. Ich sagte, das sei kein Problem. D war ein guter Gastgeber, er stand gerne im Mittelpunkt und unterhielt die Menschen, ich konnte mir richtig vorstellen, wie eine Ladung frischer Psylocibinpilze zu seinem Glück beitragen würde. Ich wohnte damals in einem kleinen Dorf auf 1400m Meereshöhe, die Psylos wuchsen auf Kuhweiden und die Kuhweiden begannen fünfzig Meter vor meinem elterlichen Haus. Für eine super Sache war ich immer zu haben.

Anfang der Neunziger gab es diese verrückte Zeit, in der ein reger Handel mit Psylos blühte. Einige meiner Freunde verkauften lieber Pilze als sich das Geld mit ehrlichem Äpfelpflücken zu verdienen, die Jahreszeit war schließlich die gleiche, nur war der Pilzverkauf wesentlich lukrativer, vor allem, wenn man Wochenends zu den Techno-Diskos an den Gardasee fuhr oder über den Brenner nach Innsbruck und sie dort an das Partyvolk verhökerte. Im Gegensatz zu Acid hatten Pilze einen ungemein besseren Ruf. Sie seien gnädiger, gemütlicher, das Risiko, auf einen schlechten Trip zu geraten, war kleiner. Das hing vermutlich mit der Herkunft zusammen, wegen der Naturbelassenheit, die Niedlichkeit, you know, die Hüte, unter denen kleine, bärtige Männchen Schutz suchen, wenn es regnet oder wegen der sprechenden Würmer, etc. Während Acid ja eher immer die Bummbumm Droge war. Was sicherlich nur mit der Musik zusammenhing, zu der man Acid üblicherweise nahm.

Am nächsten Tag zu Mittag kam M. M hatte ein Auto und mit ihm fuhr ich überall herum, zum Kiffen in den Wald, zu den Parties in Bozen, zur Dorfdisko usw. Auch M kannte sich mit Drogen aus. Die Psylos haben einen braunen Hut, der zur Mitte hin dunkler wird, der Stiel ist eher gelblich und die Lamellen auf der Unterseite haben dunkel zu sein. Oder hell. So genau wussten wir das nicht. Eine lustige Besonderheit war auch, dass sie bevorzugt in der Nähe von Kuhfladen gedeihen. Also gingen wir auf die Wiesen und fanden ziemlich schnell ziemlich viele solcher Pilze. Besser gesagt: wir fanden sehr viele. Eine ganze Plastiktüte voll.

Man muss an dieser Stelle wissen, dass ich ein lausiger Pilzesammler bin. Ich kenne eigentlich nur Pfifferlinge, Steinpilze und Fliegenpilze. Champignons würde ich vermutlich auch erkennen, wenn man mich durch eine Champignon-Farm schickt. Und ein bisschen kannte ich auch die Psylocibin-Pilze. Zumindest vom Essen her. Dummerweise hatte M noch viel weniger Ahnung als ich und so beurteilten wir die Pilze anhand der uns bekannten Kriterien. Die Lamellen an der Unterseite sollten dunkel oder hell sein. In unserem Fall waren die Lamellen dunkel. Also zu 50% richtig. Nach kurzer Beratung waren wir uns einig, dass wir unmöglich ohne Pilze in Bozen aufkreuzen konnten und daher lieber die Falschen mitbrachten als gar keine.

Auf der Party angekommen feierte man uns wie Helden. Die Stimmung war gut, man hatte schon das ein oder andere getrunken und geraucht. Etwa 80 Leute saßen im Weinkeller von D’s Vater. Der Weinkeller war nicht ein kleiner Keller eines Hobbytrinkers, sondern der Weinkeller eines Bauernhofes, auf dem unter anderem auch Wein angebaut wurde. Ein kühler, staubiger aber sehr weitläufiger, mit riesigen Bottichen ausgestatteter Keller. Ein paar Musiker hatten sich zu einer Jam-Session zusammengesetzt, die Menschen lachten, oder sie wippten zur Musik.
Bevor wir die mitgebrachte Ware unter das drogenfreudige Partyvolk verteilten, kamen uns dann allerdings doch Skrupel. Was, wenn sie giftig waren. Mit giftig meine ich richtig giftig. Also giftig im Sinne von Leberschäden oder Hirnschäden. Wir warfen ein, dass wir uns der Pilze nicht hundertprozentig sicher seien. Ich leerte die Tüte auf einem Bottich aus. Es waren richtig viele. Meinungsfrohe Laien scharten sich um uns. Wir diskutierten. Man war sich einig, dass der braune Hut nicht falsch sei, ob die Lamellen dunkel oder hell zu sein hatten, wusste man aber auch nicht. Der Stiel kam einigen jedoch bekannt vor. Die Größe stimmte wohl. Auch dass wir sie an den Rändern von Kuhfladen gefunden hatten, war richtig. Jemand nahm eine handvoll und schluckte sie. Er sagte, für ihr seien sie richtig. Er öffnete sich ein Bier und ging zurück zur Musik. Damit schienen die Pilze freigegeben. Fast alle machten sich darüber her. D fand das spitze, er sagte, der Kasten Bier sei mir sicher.

Am Ende dieser Geschichte bekamen wir fast alle Bauchschmerzen. Es hatte etwa eine Stunde gedauert, als die Stimmung innerhalb weniger Minuten dumpf wurde. Zwar musste niemand ins Krankenhaus, es musste nicht einmal jemand kotzen, es war keine richtige Übelkeit, eher so ein latentes Unwohlsein, ein Magendrücken. Die Gäste wurden einsilbiger. Die Musiker spielten nicht mehr, alles wurde stumpf. Man saß, schaute. Auch das Bier und der Wein schmeckte nicht mehr. Nur einige wenige fragten irgendwann, was los sei. Sie lachten. Sie hatten offensichtlich nichts davon gegessen. Es schien allen augenblicklich klar, was passiert war. Ich weiß nicht mehr, wie wir damit umgingen, ich blieb noch einige Zeit da, schließlich war ich auf einer Party und es war vielleicht zehn Uhr, vielleicht elf, höchstens Mitternacht und ich verstand nicht so recht, dass es eigentlich gelaufen war. Was ich noch weiß ist die Musik aus den Boxen, die mich nervte. Musik war damals immer blechern, immer schrammel und mir war latent unwohl.

Wenn man D später darauf ansprach, fand er das trotzdem lustig. Er wird achtzehn und seine Gäste vergiften sich mit Pilzen, das ist natürlich Stoff für Anekdoten. Er bemängelte nur die Pointe. Schließlich ist am Ende nichts passiert. Nicht dramatisches, nichts spektakuläres, nichts lustiges, niemand hat sich auf den Tisch gestellt und sich geteert (und gefedert). Es hat ja nicht mal jemand gekotzt. Nein, die Gäste sind nur “irgendwie latent” übel geworden und sind deswegen nach hause gegangen. Wenn ich es recht betrachte ist das schon wieder lustig. Was aus dem Kasten Bier geworden ist, kann ich mich allerdings nicht mehr erinnern.